DE1179709B - Hitzehaertbare Form-, Impraegnier-, Klebe- oder UEberzugsmassen, die Epoxydverbindungen enthalten - Google Patents
Hitzehaertbare Form-, Impraegnier-, Klebe- oder UEberzugsmassen, die Epoxydverbindungen enthaltenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C08 g
Deutsche Kl.: 39 b-22/10
Nummer: 1179 709
Aktenzeichen: W 26580IV c / 39 b
Anmeldetag: 20. Oktober 1959
Auslegetag: 15. Oktober 1964
Das im allgemeinen aus Lignocellulosematerial gewonnene Lignin besitzt auf Grund seiner physikalischen
und chemischen Eigenschaften geringen technischen Wert. So ist Lignin nicht widerstandsfähig
gegenüber Wasser und ist in alkalischen Lösungen löslich. Ferner ist es ein nicht hitzehärtbares
thermoplastisches Material, das sich beim Erhitzen auf über 2000C zersetzt.
Es wurde nun gefunden, daß man Lignin mit Erfolg unter Harzbildung mit Epoxydverbindungen
und insbesondere mit Epoxyharzzwischenprodukten umsetzen kann. Es handelt sich um mehr als ein
bloßes Mischen von Lignin mit einer Epoxydverbindung, denn hierbei wird anscheinend eine chemische
Bindung zwischen dem Lignin und der Epoxydverbindung erzeugt, wodurch das Ligninmolekül tatsächlich
ein Teil der größeren Molekularstruktur des neuen Produkts wird. Das sich ergebende Produkt
hat Eigenschaften, die jenjenigen des Lignins gänzlich unähnlich sind und die mit denjenigen von
Epoxyharzen als solchen vergleichbar, aber in mancher Hinsicht diesen überlegen sind.
Erfindungsgegenstand sind hitzehärtbare Form-, Imprägnier-, Klebe- oder Überzugsmassen, die auch
bereits vorgehärtet sein können und die Epoxyharze oder Epoxydgruppen enthaltende organische Verbindungen
mit einem Molekulargewicht von 80 bis 4000 sowie gegebenenfalls einen Härter und bzw.
oder Beschleuniger enthalten. Diese Massen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie ein in gegenseitigem
Lösungsverhältnis mit dem Epoxyharz oder der Epoxydgruppen enthaltenden organischen Verbindung
stehendes Lignin enthalten. Zweckmäßig ist eine Menge von 5 bis 50%, bezogen auf das Gesamtgewicht.
Gewöhnlich beträgt der Ligningehalt etwa 5 bis 50%, vorzugsweise etwa 20 bis 50%, bezogen auf
das gemeinsame Gewicht von Lignin und der Epoxydverbindung. Für Anwendungszwecke, bei welchen
eine hohe Strukturfestigkeit erwünscht ist, soll der Ligningehalt nicht oberhalb 50% liegen. Es ist
jedoch nicht immer notwendig, optimale Festigkeitseigenschaften zu entwickeln, und die Epoxydverbindung
kann den geringeren Anteil der in das gehärtete Harz eingehenden Komponenten ausmachen.
So können beispielsweise beim Formgießen, wobei eine geringere Festigkeit verlangt wird, Ersparnisse
durch die Verwendung großer Anteile von Lignin erzielt werden. Solange das Lignin in gegenseitiger
Lösung mit der Epoxydverbindung vorliegt, kann in wesentlichem Ausmaß eine Bindung durch
chemische Reaktion herbeigeführt werden. Beispiels-Hitzehärtbare Form-, Imprägnier-, Klebeoder
Überzugsmassen, die Epoxydverbindungen
enthalten
enthalten
Anmelder:
West Virginia Pulp and Paper Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. E. Wiegand,
München 15, Nußbaumstr. 10,
und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Hamburg 1, Patentanwälte
München 15, Nußbaumstr. 10,
und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Hamburg 1, Patentanwälte
Als Erfinder benannt:
Frank Jervey Ball,
Walter Keach Dougherty,
Howard Henry Moorer jun., Charleston, S. C.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. Oktober 1958
(768 073)
weise können bis zu 10 Teile freies Alkalilignin eine Lösung mit 1 Teil Epoxyharzzwischenprodukt bilden,
wobei hierbei das Lignin in einer Menge von etwa 90%, bezogen auf die Epoxydverbindung, vorhanden
ist.
Es ist bekannt, unter Bildung von Zwischenprodukten Epoxydverbindungen mit mehrwertigen Phenolen zu versetzen (vgl.USA.-Patentschrift2 615 008).
Die erfindungsgemäß verwendeten Ligninstoffe, welche viele reaktionsfähige Gruppen enthalten, bewirken
eine komplexe Molekularstruktur, die von derjenigen, die bei Verwendung von mehrwertigen
Phenolen erhalten wird, wesentlich verschieden ist. Die unter Verwendung von Ligninstoffen enthaltenden
Epoxyharzmassen erhaltenen Produkte besitzen im Vergleich zu den bekannten Produkten
überlegene Eigenschaften, beispielsweise eine überlegene Biegefestigkeit.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck »Lignin« ist das gewonnene Lignin im Gegensatz zu dem
natürlichen Lignin oder Protolignin von Holzpflanzen zu verstehen.
409 707/352
Vorzugsweise wird »Alkalilignin« verwendet, das als Nebenprodukt bei der alkalischen Pulpenaufbereitung
nach dem Sodaverfahren, bei dem mit Natriumhydroxyd, oder nach dem Sulfatverfahren,
bei dem mit Natriumhydroxyd und Natriumsulfid aufgeschlossen wird, erhalten wird. Lignin wird nach
üblichen Verfahren durch Säurefällung als freies Lignin oder als Ligninsalz in Abhängigkeit von den
besonderen Bedingungen des Ansäuerns gewonnen. Lignin, welches in Form des Alkalisalzes vorliegt,
ist nicht zur Verwendung gemäß der Erfindung geeignet. Lignin in der freien Säureform, das von
dem Alkalisalz befreit worden ist, erlangt die Fähigkeit, in gegenseitige Lösung mit Epoxydverbindungen
zu gehen, die als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Epoxyharzen verwendet werden.
Bei Lignin ist die Größe wesentlich, in welcher ein gegebenes Lignin zu einem praktisch beträchtlichen
Ausmaß in einer Zusammensetzung, welche eine Epoxydverbindung enthält, löslich ist, so daß die
Epoxydverbindung und das Lignin in gegenseitige Lösung gehen. Chemisch modifizierte Ligninstoffe,
welche Hydroxyl- oder Carboxylgruppen des Ligninmoleküls für die Umsetzung mit dem Epoxyd zurückbehalten,
können zur Anwendung gelangen.
In den erfindungsgemäßen Massen liegen Lignin und Epoxydverbindungen in gegenseitiger Lösung
vor. Es kann aber auch ein gemeinsames Lösungsmittel für das Lignin und die Epoxydverbindung anwesend
sein.
Zusätzlich können in der Masse gemäß der Erfindung noch Weichmacher oder andere Modifizierungsmittel,
die gewöhnlich mit Epoxyharzen zur Anwendung gelangen, anwesend sein.
Als Epoxyharz kann ein Produkt verwendet werden, das aus der Reaktion von Bisphenol A und
Epichlorhydrin stammt, Das Molekulargewicht liegt zwischen 80 und 7000, bevorzugt zwischen 300
und 4000. Es können jedoch andere übliche PoIyepoxyverbindungen bei der Herstellung von Epoxyharzen
verwendet worden sein.
Eine direkte chemische Umsetzung findet zwischen dem Lignin und der Epoxydverbindung statt. Jedoch
kann die chemische Vernetzung, bei welcher die harzbildende Kondensationsreaktion stattfindet,
durch die Anwendung eines polyfunktionellen Härtemittels, wie einer Dicarbonsäure, z. B. Phthalsäure,
vorzugsweise in Form des Anhydrids, leichter herbeigeführt werden. Das Härtemittel geht vermutlich
so in die Reaktion ein, daß es ein Teil des Harzreaktionsprodukts wird. Andere polyfunktionelle
Härter, z. B. mehrwertige Amine, können auch zur Anwendung gelangen. Einige Amine, tertiäre Amine,
wirken mehr in der Art eines Katalysators als eines Härtemittels. Als Amine können Pyridin und Piperidin
zur Anwendung gelangen.
Der zur Anwendung gelangende Anteil Härter ändert sich im wesentlichen mit a) der Art des verwendeten
Härters, b) der verwendeten Menge Lignin und c) der Art des verwendeten Epoxyharzes.
Es ist gewöhnlich zweckmäßig, daß die Dicarbonsäure oder das Anhydrid 0,3 bis 2,5 Mol je Mol der
verbundenen Mole von Lignin und Epoxyharzzwischenprodukt darstellen. Bei einem Härter der
Aminart liegt die Menge gewöhnlich etwas niedriger und ist vorzugsweise geringer als etwa 25 Gewichtsprozent
des Epoxyharzzwischenprodukts. In diesem Zusammenhang sind Substanzen, die zuweilen als
Aktivatoren oder Katalysatoren bezeichnet werden, tatsächlich Härter, welche selbst in kleinen relativen
Mengen sehr wirksam sind.
Polyamidverbindungen können ebenfalls als Härter gemäß der Erfindung zur Anwendung gelangen, und
sie sind als Aminhärtemittel zu betrachten.
Wenn gewisse Amine zu einer Lignin-Epoxyharzzwischenprodukt-Lösung
in ausreichenden Konzentrationen zugegeben werden, um eine Härtung herbeizuführen,
wird die Bildung einer Ausfällung beobachtet, welche vermutlich aus einem Ligninaminsalz
besteht. Obgleich unter diesen Bedingungen eine Härtung erzielt wird, ist das gehärtete Stück von
inhomogener Natur und ist daher für die meisten Zwecke im allgemeinen nicht zufriedenstellend. Diese
Schwierigkeit kann jedoch dadurch vermieden werden, daß man das Lignin mit dem Epoxyharzzwischenprodukt
reagieren läßt, um dadurch die sauren Gruppen des Lignins durch Umsetzung mit diesem abzubinden
und die Bildung des Aminsalzes und die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten zu verhindern.
Der hier verwendete Ausdruck »Epoxyd oder Epoxydverbindung« wird gemäß der Terminologie
der Kunststoffindustrie benutzt und bezieht sich auf 1,2- oder a-Epoxyde mit einem dreigliedrigen Epoxyring,
der durch den Oxiranrest
/Ov
gekennzeichnet ist.
Zur Schaffung einer größeren Kohlenwasserstofflöslichkeit wird es bevorzugt, daß das Produkt der
Umsetzung zwischen dem Lignin und dem Epoxyharzzwischenprodukt den Rest einer (aliphatischen)
Monocarbonsäure, z.B. einer Fettsäure mit 18 bis 26 Kohlenstoffatomen, enthält, der mit der Molekularstruktur
des Harzes durch Veresterung verbunden ist. Geeignete Säuren sind trocknende ölfettsäuren
oder Palmitin- oder Stearinsäure. Die Gegenwart eines Fettsäurerestes kann auch die Klebekraft oder
Haftfähigkeit fördern.
In den nachstehend beschriebenen Beispielen stellen die angegebenen Teile Gewichtsteile dar.
Ein Formteil wurde dadurch hergestellt, daß 50 g einer Epoxydverbindung aus Bisphenol mit einem
mittleren Molekulargewicht von 350 bis 400 auf 1900C erhitzt und 17,5 g Alkalilignin zugesetzt und
gelöst wurden. Der auf 1200C gekühlten Lösung wurden 33 g Phthalsäureanhydrid zugegeben. Die
Temperatur wurde dann auf 13O0C erhöht, um eine Lösung des Phthalsäureanhydrids in der Lignin-Epoxyd-Lösung
zu gewährleisten. Die gesamte Zusammensetzung der Lösung betrug somit:
Epoxyd 49,5%
Phthalsäureanhydrid 32,7%
Lignin 17,3%
Die erhaltene Formmasse wurde in 35 Minuten bei 1600C und bei 1360C 60 Stunden getempert.
Vergleich: Ein übliches Epoxyharz-Formteil wurde dadurch hergestellt, daß das gleiche Epoxyharz-
Zwischenprodukt und Phthalsäureanhydrid verwendet wurden, wobei die Zusammensetzung betrug:
Epoxyd 60%
Phthalsäureanhydrid 39,8%
Amin-Beschleuniger 0,4%
Das Phthalsäureanhydrid und der Beschleuniger wurden in dem Epoxyd gelöst, und diese Formmasse
bei 1600C 45 Minuten lang gehärtet und danach bei
11O0C 20 Stunden lang getempert.
Die Formteile hatten folgende Eigenschaften:
Biegefestigkeit, kg/cm2
Schlagzähigkeit
Säurebeständigkeit, %
Alkalibeständigkeit, %
Wasserbeständigkeit, %
Schrumpfung, %
Länge
Breite
Elektrische Eigenschaften
Dielektrizitätskonstante
Dämpfungsfaktor
Leistungsfaktor
Verlustfaktor
Wärmeverformungstemperatur, 0C
Lignin-Epoxyharz
950 0,466 0,0214 0,0102 0,040
1,48 2,20
4,50 0,144 0,143 0,648 170
Epoxyharz (Vergleich)
878 0,571 •0,0140 0,0160 0,0280
2,52 2,93
4,18 0,119 0,118 0,497 170
Die Biegefestigkeitswerte wurden gemäß der ASTM-Vorschrift D 790-49 T mit der Ausnahme bestimmt,
daß die bei der Prüfung verwendeten Proben die Abmessungen 127 ■ 12,7 · 12,7 mm hatten und daß
75 mm Spannweite angewendet wurden. Die Werte sind auf Pfund je Quadratzoll berechnet.
Die Schlagzähigkeit wird in Fuß je Pfund je Zoll Breite durch Prüfung nach ASTM-Vorschrift D 256-54
T, Methode A, mit der Ausnahme erhalten, daß die Prüfmuster nicht gemäß ASTM-Vorschrift D 618-54
vor der Prüfung konditioniert waren. Die Prüfmuster waren im wesentlichen etwa 10 mm dick an
dem Schnitt und waren im wesentlichen etwa 12,7 mm breit.
Der Säurewiderstand wurde durch Konditionieren einer Probe mit den Abmessungen 2,5 · 2,5 · 2,5 cm
bei etwa 23 0C wenigstens 72 Stunden lang und Eintauchen
der Proben in eine 30%ige Lösung von Schwefelsäure während 48 Stunden bei 23 0C bestimmt.
Der Gewichtszuwachs im Vergleich mit dem Trockengewicht wurde gemessen, und der prozentuale
Gewichtszuwachs wurde berechnet.
Der Alkaliwiderstand wurde auf die gleiche Weise wie der Säurewiderstand mit der Ausnahme bestimmt,
daß eine 10%ige Lösung von Natriumhydroxyd benutzt wurde.
Der Wasserwiderstandswert wurde in der gleichen Weise wie der Säure- und Alkaliwiderstand mit der
Ausnahme bestimmt, daß destilliertes Wasser benutzt wurde und daß die Behandlungszeit nur 24 Stunden
betrug.
Die Schrumpfung wurde durch Messen des Gußstücks nach dem Härten in bezug auf die Abmessungen
der Form bestimmt. Die verwendete Form war annähernd 127 mm lang und 12,7 · 12,7 mm im
Quadrat, wobei die Formenden in einer Richtung abgerundet waren. Die prozentuale Schrumpfung
wurde als das Verhältnis des Unterschieds zwischen der Formabmessung und der Abmessung des Stückes,
dividiert durch die Abmessung der Form, bestimmt.
Die elektrischen Eigenschaften wurden gemäß der ASTM-Vorschrift D 150-541 unter Verwendung von
gegossenen Platten mit der folgenden Dicke bestimmt: 20
Lignin-Epoxyharz 11,4 mm
Epoxyharz 10,3 mm
Es wurde eine Frequenz von 60 Perioden je Sekunde für diese Prüfungen angewendet.
Die Wärmeverformungstemperatur wurde gemäß ASTM-Vorschrift D 648-45 T unter Verwendung von
Stangen von 127 · 12,7 · 12,7 mm bestimmt. Begrenzungen hinsichtlich der Anlage ließen jedoch eine
Prüfung oberhalb 1700C nicht zu. Bei dieser Temperatur betrug die Biegung der Lignin-Epoxystange
0,076 mm.
35
Es wurden drei Mischungen unter Verwendung von Säure-Lignin der Kraftkiefernart hergestellt, die
jeweils 5, 25 und 50 Teile Lignin je 100 Teile Epoxyharz enthielten. Das Lignin wurde langsam dem
Harz zugegeben und die Temperatur auf etwa 180°C
gesteigert. Diese Temperatur wurde während etwa 10 Minuten aufrechterhalten, bis eine homogene
Lösung erhalten war. Jede Mischung wurde dann in eine Form gegossen und in einen Ofen bei 2000C
gebracht, wobei diese Temperatur während etwa 16 Stunden beibehalten wurde. In jedem Fall wurde
die Härtung der Formmasse bis zum hitzegehärteten Zustand erzielt.
B e i s ρ i e 1 3
In der nachstehenden Tabelle sind die Produkte erläutert, die durch Veränderung der Anteile von Lignin,
Epoxyd und Phthalsäureanhydrid in der Arbeitsweise gemäß Beispiel 1 erhalten wurden.
Versuch 1 | Versuch 2 | Versuch 3 |
22,4 | 23,4 | 18,8 |
46,3 | 66,7 | 37,6 |
30,6 | 10 | 43,3 |
160°C/45 Minuten | 160°C/45 Minuten | 149°C/45 Minuten |
108°C/64 Stunden | 136°C/48 Stunden | 106°C/18 Stunden |
626,7 | 401 | 956 |
0,393 | 0,215 | 0,354 |
0,0552 | 0,0448 | 0,0414 |
Lignin
Epoxyd
Phthalsäureanhydrid
Härtungsperioden
Härtungsperioden
Biegefestigkeit, kg/cm2
Schlagzähigkeit (ft. pounds per in.) Wasserbeständigkeit, %
I 179 709
7 8
Beispiel 4 wurde, um ein Anhaften der Blätter an den Platten
zu verhindern. Die Platten wurden im wesentlichen
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung eines auf etwa 177° C gehalten und zunächst 15 Minuten
Beschleunigers an Stelle einer Polycarbonsäure. geschlossen, um eine anfängliche Härtung herbeizu-
τ ■ ■ 75 7 T -Ί 5 ^^ren· ^'e Patten wurden dann 10 Sekunden lang
lgnin , geöffnet und dann wieder geschlossen, um eine Här-
tpoxya .................... n,D ι eiie ^. { β k} d Größenordnung von 42,2
Beschleuniger (Ν,Ν-Dimethyl- bis » 2 während MJnuten 2u * ^
benzylamin) 0,7 Teile Dje St„ck* ^^ dann aus der ?^ heraus_
Das Gußstück wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, io genommen und bei 1050C 16 Stunden lang gehergestellt
und bei 1600C 45 Minuten lang und bei härtet.
1360C 50 Stunden lang gehärtet. Die Biegefestigkeit Bei dem sich ergebenden Schichtkörper stellte das
betrug 381 4 kg/cm2, und die Schlagzähigkeit betrug Lignin-Epoxyharz 44.4% des Gesamtgewichts dar,
0,298 Fuß je englisches Pfund je Zoll. Die Wasser- und die Probe zeigte eine Biegefestigkeit von
beständigkeit war 0,0930. 15 1035 kg/cm2.
. . Zum Vergleich mit Beispiel 6 wurde eine Kontroll-
Beispiel 5 probe unter Verwendung desselben Epoxyharzes her-
90 g Epoxyharzzwischenprodukt mit einem mittle- gestellt. Bei dieser Kontrollprobe wurden 100 g des
ren Molekulargewicht von etwa 340 bis 400 (nach Epoxyharzzwischenprodukts mit einem mittleren
Angabe des Herstellers ist etwas reaktionsfähiges 20 Molekulargewicht von etwa 300 in Kombination mit
Verdünnungsmittel vorhanden) wurden mit 10 g 45 g Phthalsäureanhydrid als Härtemittel verwendet.
Lignin bei 100°C erhitzt, bis eine gegenseitige Lösung Diese Mischung wurde auf 110 bis 120°C erhitzt
erhalten war. Die erhaltene Lösung wurde auf und dann auf einen für die Aufbringung geeigneten
Raumtemperatur gekühlt, und mit 13,5 g Ν,Ν-Di- Wärmezustand abkühlen gelassen. Es wurde dasmethylbenzylamin
als Härtemittel gemischt. Die 25 selbe Papier und die gleiche Überzugs- und Preß-Flüssigkeit
wurde auf etwa 12,5 mm breite Streifen arbeitsweise wie im Beispiel 6 angewendet. Die Probe
aus galvanisiertem Stahl aufgebracht, welche auf- enthielt sechs Papierblätter und 45 Gewichtsprozent
einander mit dem Klebemittel zwischen ihnen mit des Epoxyharzes. Proben des so hergestellten Schichteiner
Überlappung von etwa 6,3 mm der Streifen körpers zeigten eine mittlere Biegefestigkeit von
gelegt wurden. Die Streifen wurden in eine Presse 3° 888,02 kg/cm2 Querschnittsfläche,
unter Druck gebracht und bei 1000C 16 Stunden 17 lang gehärtet. Die Versuchsmuster wurden dann auf β e 1 s ρ 1 e
Raumtemperatur gekühlt und nach 5 Stunden bei Das nachstehende Beispiel beschreibt die Herstel-Raumtemperatur
einer Prüfung zur Bestimmung der lung von Überzugsmassen, in welchen das Lignin-Scherfestigkeit
unterworfen. Von den drei hergestell- 35 Epoxyharz durch den Einschluß eines aliphatischen
ten Proben zerriß das Metall bei einer Probe während Monocarbonsäurerestes modifiziert ist.
der Prüfung vor dem Bruch der Klebebindung. Bei 200 g Epoxyharzzwischenprodukt mit einem Moleden
beiden anderen Proben betrug die mittlere Scher- kulargewicht von etwa 350 bis 400 wurden auf 1800C
festigkeit für das Zerreißen der Bindung zwischen den erhitzt, und es wurden 50 g freies Alkalilignin zuüberlappten
Metallstreifen 128 kg/cm2. Zum Ver- 40 gegeben und sofort gelöst. Die erhaltene Lösung
gleich wurden 100 g desselben Epoxyharzzwischen- wurde auf 275° C erhitzt. Diese Temperatur wurde
Produkts mit 15 g desselben Aminhärtemittels ge- 5 Minuten aufrechterhalten, um eine Reaktion zwimischt,
und es wurden drei Proben, wie vorstehend sehen dem Lignin und dem Epoxyd zu gestatten, wobeschrieben,
hergestellt. Die mittlere Scherfestigkeit bei angenommen wurde, daß die Reaktion genügend
der drei Proben betrug unter Verwendung des reinen 45 fortgeschritten war, wenn eine Viskositätserhöhung
Epoxyharzes 123 kg/cm2. eintrat. Zu diesem Zeitpunkt wurden 200 g Tallöl
Das Lignin - Epoxyharz gemäß diesem Beispiel zugegeben, das etwa 90 Gewichtsprozent höhere
wurde auch auf Proben von Faserplatten bzw. Pappe Fettsäuren und etwa 5% Harzsäure enthielt. Das
unter Verwendung einer Überlappung von etwa Tallöl wurde auf 250°C vorerhitzt und dann zu den
6,3 mm aufgebracht. Während der Prüfung zerriß 50 teilweise umgesetzten anderen Komponenten zu-
die Pappe in allen Fällen, bevor irgendeine Wirkung gegeben, während diese sich auf 275°C befanden.
an der Klebestelle festgestellt werden konnte. Die Mischung wurde auf 2750C gehalten, bis die
. -if. Säurezahl auf Null abgefallen war, was etwa 80 Minu-
B e 1 s ρ 1 e 1 6 {en erfortjerte Qas Reaktionsprodukt wurde in
2(X) g Epoxyharzzwischenprodukt mit einem mitt- 55 genügend Xylol gelöst, um eine bürstfähige Konsi-
leren Molekulargewicht von etwa 300 wurden auf stenz von etwa 54% Feststoffen nach Zusatz von
115 C mit 50 g Lignin unter Zugabe von 90 g Phthal- 0,11% Kobalt- und Calciumnaphthenattrocknern,
säureanhydrid erhitzt, um eine gegenseitige Lösung bezogen auf die Harzfeststoffe, zu erhalten. Die
der Bestandteile zu bilden. Die Lösung wurde dann Masse wurde auf Prüfmuster, die aus Glasplatten und
auf annähernd 50nC gekühlt, bei dieser Temperatur 60 aus Weißblech bestanden, aufgebracht, um Filme von
hatte die Lösung eine geeignete flüssige Konsistenz 0,038 mm Dicke zu bilden. Der überzug war in
zum Imprägnieren eines Faserblattes durch Eintau- 1 Stunde klebfrei trocken gegenüber Berühren,
chen. Es wurde ein Kraftpapier verwendet. Streifen Die überzogenen Muster widerstanden mit Erfolg
des Papiers wurden in die Lösung getaucht. Die einer Behandlung mit siedendem Wasser während
Lösung wirde gleichförmig verteilt, und überschüssige 65 15 Minuten ohne Beschädigung und waren während
Lösung wurde vor dem Stapeln entfernt. Acht der einer gleichen Zeitdauer und ohne Beschädigung
gestapelten Blätter wurden zwischen die Platten einer gegenüber einer 3%igen Natriumhydroxydlösung bei
Presse gebracht, wobei Aluminiumfolie verwendet 22ÜC beständig. Auf dem Film war keine Wirkung
der Alkalilösung nach 10 Stunden ersichtlich, erst nach 24 Stunden trat eine Blasenbildung auf. Der
Film zeigte eine gute Biegsamkeit; es traten keine Sprünge oder Risse auf, wenn er über einen Dorn
von 3,2 mm gebogen wurde. Kurz nach der Entfernung aus dem Ofen besaß der Film eine Sward-Härte
von 4. Nach 44 Stunden in Luft bei 23° C erhöhte sich die Sward-Härte auf 8.
Epoxyharzfilme, die gegenüber einer 2%igen Natriumhydroxydlösung
5 Minuten lang beständig sind, werden im allgemeinen als gut bezeichnet, und eine
Beständigkeit gegenüber der obengenannten Alkalilösung über 10 Minuten ist als ausgezeichnet zu betrachten.
π . · ι ο
Beispiel 8
Beispiel 8
200 g Epoxyharzzwischenprodukt mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 350 und 400 wurden
auf 1800C erhitzt, und es wurden 140 g freies Alkalilignin
zugesetzt. Durch den Zusatz des Lignins wurde die Temperatur auf 1500C herabgesetzt, und bei
dieser Temperatur wurden 100 g Phthalsäureanhydrid zugefügt, wodurch die Temperatur auf annähernd
1300C fiel. Kurz nachdem eine vollständige Lösung erhalten war, wurde die Masse rasch abgekühlt,
wobei eine bröcklige feste Masse gebildet wurde. Diese wurde zu einem feinteiligen Pulver zerkleinert,
das einem Druck von etwa 7 kg/cm2 und einer Temperatur von etwa 170° C in einer Form 30 Minuten
unterworfen wurde. Die Zugfestigkeit des geformten Produkts betrug etwa 280 kg/cm2.
Claims (1)
- Patentanspruch:ίο Hitzehärtbare Form-, Imprägnier-, Klebe- oderÜberzugsmassen, die auch bereits vorgehärtet sein können und die Epoxyharze oder Epoxydgruppen enthaltende organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 80 bis 4000 sowie gegebenenfalls einen Härter und bzw. oder Beschleuniger enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen ein in gegenseitigem Lösungsverhältnis mit dem Epoxyharz oder der Epoxydgruppen enthaltenden organischen Verbindung stehendes Lignin enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 936 064;
USA.-Patentschrift Nr. 2 615 008.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind 9 Probestücke und 2 Versuchsberichte ausgelegt worden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US768073A US3149085A (en) | 1958-10-20 | 1958-10-20 | Method of making synthetic resin from lignin and an epoxide and resulting product |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1179709B true DE1179709B (de) | 1964-10-15 |
Family
ID=25081442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW26580A Pending DE1179709B (de) | 1958-10-20 | 1959-10-20 | Hitzehaertbare Form-, Impraegnier-, Klebe- oder UEberzugsmassen, die Epoxydverbindungen enthalten |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3149085A (de) |
DE (1) | DE1179709B (de) |
FR (1) | FR1245044A (de) |
GB (1) | GB930990A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013219718A1 (de) * | 2013-09-30 | 2015-04-02 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Härtbare Harzzusammensetzung, Faserverbundmaterial, Kit zur Herstellung einer härtbaren Harzzusammensetzung und Verfahren zur Herstellung eines gehärteten Harzes sowie eines Faserverbundwerkstoffes |
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