DE1121448B - Vorrichtung zum Verstellen des Anpressdrucks eines um ein Trommelsegment laufenden Drucktuchs - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung des Hauptpatents ist eine Vorrichtung zum Verstellen des Anpreßdrucks eines um ein Trommelsegment laufenden Drucktuchs aus elastischem Material an der keilförmigen Eintrittsstelle der zu schrumpfenden oder krumpfenden Materialbahn aus Papier, Stoff od. dgl. in die Schrumpfeinrichtung mit einem das Drucktuch an die Trommel anpressenden Stab. Das Schrumpfen wird erzielt, indem die Bahn mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit einer Klemmstelle zugeführt wird, die von dem elastischen Drucktuch und einer polierten Metalltrommel gebildet wird. Beim Eintritt der Bahn in die Klemmstelle läuft die der Bahn anliegende Oberfläche des Drucktuchs mit derselben Geschwindigkeit, mit der die Bahn zugeführt wird. Unmittelbar danach aber, während die Bahn mit ausreichendem Druck, um ein Kreppen zu verhüten, gegen die Trommel gepreßt wird, wandelt sich die der Bahn anliegende Oberfläche zu einer gekrümmten Form, die die Bahn verlangsamt und dadurch verkürzt. Die Geschwindigkeitsänderung der die Bahn mitnehmenden Oberfläche des Drucktuchs und damit das Maß der Verkürzung der Bahn wird durch den Druck vergrößert, der dem Drucktuch durch die Druckwalze übermittelt wird, und ist eine Funktion der Größe des übertragenen Druckes.

Es wurde nun gefunden, daß das Arbeiten der Vorrichtung vorteilhaft beeinflußt wird, wenn bei Vorhandensein einer Einrichtung zum Einbringen einer die Reibung zwischen Stab und Drucktuch verringernden Flüssigkeit der druckübertragende Stab aus einer Walze besteht, die Lager bekannter Art besitzt, die einen Umlauf der Walze zu gewissen Zeiten, z. B. beim Anlaufen der Maschine, ermöglichen. Die Walze ist vorteilhaft hochglanzpoliert, und zum Aufbringen der Flüssigkeit auf das Drucktuch wird eine Düse zwischen der Walze und dem Drucktuch vorgesehen. Als Reibung verringernde Flüssigkeit hat sich Wasser als sehr brauchbar erwiesen.

In der zur Beschreibung gehörenden Zeichnung ist

Fig. 1 eine seitliche Teilansicht einer Papiermaschine, die die vorliegende Erfindung enthält,

Fig. 2 die Seitenansicht einer Einzelheit in größerem Maßstab als dem der Fig. 1 mit dem Druck übertragenden Teil der Fig. 1 in Verbindung mit dem Drucktuch und der Trommel,

Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, aber mit einer anderen Art des Walzenlagers, und

Fig. 4 ein Teilschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1 in Richtung der Pfeile.

Fig. 1 zeigt an einer Papierschrumpfeinrichtung die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung.

Vorrichtung zum Verstellen
des Anpreßdrucks eines um ein Trommelsegment laufenden Drucktuchs

Zusatz zum Patent 1 097 249

Anmelder:
Clupak Inc., New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing. P. K. Holzhäuser, Patentanwalt, Offenbach/M., Herrnstr. 37

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. März 1959 (Nr. 799 808)

Hewitt S. Welsh, Short Hills, N. J.,
und Harold O. Balough, Mt. Pleasant, S. C.

(V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden

Die feuchte Papierbahn P wird als von der vorgeschalteten Abteilung der Papiermaschine zugeführt gezeigt und gelangt zwischen einem Paar Förderrollen 12 hindurch zu der Schrumpf einrichtung 10 über eine Leerrolle 14 mit einer Geschwindigkeit, die der Eintrittsgeschwindigkeit der Schrumpfeinrichtung entspricht.

Die Schrumpfeinrichtung hat einen festen, eine Klemmstelle bildenden Teil, der beispielsweise als eine mit Dampf geheizte Trommel 16 von ziemlichem Durchmesser, etwa 1,2 m dargestellt ist. Zweckmäßig ist die Trommel chromplattiert, doch können auch andere geeignete Oberflächen verwendet werden. Die Trommel hat eine starre Bauweise und ist mit einer Antriebswelle 17 verbunden, die durch geeignete Mittel in Umdrehung versetzt wird. Die Antriebswelle 17 sitzt vorteilhaft in kräftigen Rollenlagern an beiden Trommelenden. Jedes verfügbare Mittel kann gewählt werden, um die Trommel und den Trommelsitz starr und unnachgiebig zu machen.

Ein elastisches Gummidrucktuch 18, zweckmäßig etwa 2,5 cm stark, läuft über vier Leitrollen 20, 21, 22 und 24, die so angeordnet sind, daß sie das Drucktuch 18 spannen. Das Drucktuch hat ein Trum,

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das über ein Segment der Trommel 16 läuft. Das Drucktuch kann eine Shore-Durometer-Härte von 35 bis 90, je nach dem Verwendungszweck, haben und mit einer nicht streckbaren Cord-Unterlage versehen sein, falls das gewünscht wird, doch ist das nicht ausschlaggebend. Das Drucktuch wird von der Trommel 16 angetrieben. Die bisher beschriebenen umlaufenden Teile sitzen alle in den starren Seitenrahmenteilen 26 und 28 (Fig. 4), die außerhalb der Seitenkanten der Papierbahn P und des Drucktuchs angeordnet sind.

Eine starre Druckstange 30 sitzt quer zur Maschine und erstreckt sich ziemlich über die volle Länge der Trommel 16 und wird an ihren Enden gestützt. Die Druckstange 30 hat einen Zylinder 34 und einen festen Träger 36 (Fig. 1). Vorteilhaft sind der Zylinder 34 und der Träger 36 aus Stahl oder legiertem Stahl und besitzen große Festigkeit und Starrheit. Der Zylinder hat einen kleinen Durchmesser (etwa

15 cm), doch ist die Gesamttiefe der Druckstange 30, die vom Zylinder 34 und dem Träger 36 gebildet wird, wesentlich größer als der Zylinderdurchmesser 34 und kann bei großen Maschinen mehr als 6 m Länge haben. Der Zylinder 34 ist so angeordnet, daß er der Unterseite des Drucktuchs 18 anliegt und die Oberseite des Drucktuchs kräftig gegen die Trommel

16 drückt, so daß eine gleichmäßige Klemmstelle für die Papierbahn P gebildet wird. Das ist die Schrumpfstelle, an der das Zusammendrücken der Bahn stattfindet.

In Fig. 1 und 4 ist der Träger 36 an seinen Enden fest in den Seitenrahmenteilen 26 und 28 gelagert. Der Träger 36 besteht nicht aus einem Stück mit dem Zylinder 34, sondern ist so ausgebildet, daß er als Träger für den Zylinder dienen kann, wobei Teile für eine geordnete Druckverteilung längs des Zylinders als auch für eine Regelung des übertragenen Gesamtdruckes eingesetzt sind, so daß ein gleichmäßig von Kante zu Kante über das Drucktuch 18 verteilter Druck erzeugt wird.

Der Träger 36 trägt drehbeweglich eine Reihe in geeignetem Abstand angeordneter, zweckmäßig gleicher Hebel 90, die fest an dem Traglager 124 für den Zylinder 34 in geeigneter Weise, beispielsweise durch Schweißen, befestigt sind. Die Hebel sind drehbeweglich mit ihren freien, unteren Enden mit Gliedern 94 verbunden. Jedes Glied 94 ragt in ein Gehäuse 96 hinein und ist unbiegsam mit einer Druckmembran 98 in dem Gehäuse verbunden. Jedes Gehäuse 96 wird starr und unbeweglich von dem Träger 36 mittels eines Haltearms 100 getragen. Jedes Gehäuse ist durch seine Membran 98 in eine Druckflüssigkeitskammer 102 und eine Kammer unterteilt, die sich zur Außenluft hin öffnen kann. Druckflüssigkeit wird unter geregeltem Druck von einer geeigneten Quelle einer Leitung 46 zugeführt und durch getrennte Zweigleitungen 104 den verschiedenen Kammern 102 zugeführt, deren jede mit einem von Hand einstellbaren Regelventil 106 ausgerüstet ist, um in der anschließenden Kammer 102 den gewünschten Druck aufrechtzuerhalten, der den Anforderungen im jeweiligen Segment des Zylinders 34 entspricht, das von der Kammer gesteuert wird.

Mit einer derartigen, nicht zur Erfindung gehörigen Anordnung kann eine gleichmäßigere Wirkung auf die Papierbahn von Kante zu Kante sichergestellt werden, als sonst möglich wäre. Es ist nicht nur möglich, einen gleichmäßigen Druck über die ganze Länge des Zylinders anzuwenden, sondern der Druck kann auch stellenweise so, wie es erforderlich ist, verändert werden. Solch ein Änderung kann unterschiedliche Neigungen zu einer Durchbiegung an verschiedenen Stellen längs des Zylinders 34, Abweichungen in der Wirkung des Drucktuchs 18 in verschiedener Entfernung von den Kanten und andere veränderliche Größen einschließlich etwaiger Ungenauigkeiten in der Herstellung ausgleichen.

Die Lager 124 in Fig. 2 sind Druckflüssigkeitslager. Die Flüssigkeit wird diesen Lagern 124 durch eine Leitung 125 in bekannter Weise zugeführt. In Fig. 3 sind mit Weißmetall ausgegossene Lager 128 gezeigt.

Schmiermittel wird den sich gegenüberliegenden Flächen des Zylinders 34 und des Drucktuchs 18 zugeführt. Bei der Bewegung des Drucktuchs wird zwischen dem Zylinder 34 und dem Drucktuch 18 ein ausreichender Film gebildet, so daß der Zylinder 34 von dem laufenden Drucktuch nicht in Umdrehung versetzt wird, obgleich der Zylinder in seinen Lagern drehbeweglich ist und stark gegen das Drucktuch gedrückt wird.

Ein geeignetes Mittel, um das Schmiermittel den sich gegenüberliegenden Flächen des Zylinders 34 und des Drucktuchs 18 zuzuführen, ist eine Düse 70, die mit Schmiermittel über eine Leitung 82 versorgt wird. Die schmierende Flüssigkeit kann Wasser sein und aus einem Behälter 76 oder sonst einer zuverlässigen Quelle entnommen werden. Die Flüssigkeit wird aus dem Behälter 76 durch eine Leitung 78 von einer Pumpe angesaugt und von der Pumpe unter Druck einer Leitung 82 zugeführt. Mit der Leitung 82 ist ein übliches, von Hand einstellbares Regelventil 84 verbunden, um den Druck des Schmiermittels in der Leitung 82 regelbar einstellen zu können. Das Ventil 84 sitzt in einer Rücklaufleitung 82, die von der Leitung 82 zurück zum Behälter läuft. Die Leitung 82 ist so angeschlossen, daß sie das Schmiermittel unter geregeltem Druck und in ausreichender Menge den Düsen 70 zuführt, die über die Breite des Zylinders 34 angeordnet sind. Da das Drucktuch läuft, nimmt es das von der Düse 70 zugeführte Schmiermittel in genügender Menge mit sich fort, um einen im wesentlichen gleichmäßigen, hydrodynamischen Film zwischen den sich gegenüberliegenden Flächen des Drucktuchs 18 und des druckübertragenden Zylinders 34 zu bilden. Auf diese Weise kann beim Anlauf der Zylinder 34 sich drehen, doch bildet sich nach dem Beginn der Drehung ein hydrodynamischer Schmierfilm, der die Antriebsreibung zwischen den gegenüberliegenden Flächen so weit herabsetzt, daß der Zylinder 34 selbst unter Belastungsbedingungen nicht umläuft. Die Belastung kann zugeschaltet werden, nachdem sich der hydrodynamische Film gebildet hat. Die Bildung eines Schmierfilms, der ausreicht, um die Antriebsreibung bis zu einem Punkt zu verringern, an dem der Zylinder 34 seinen Umlauf einstellt, wird dadurch unterstützt, daß die Umschlingung des Drucktuchs 18 um den Zylinder 34 auf ein Mindestmaß verringert wird.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum Verstellen des Anpreßdrucks eines um ein Trommelsegment laufenden Drucktuchs nach Patent 1097 249 mit einem Stab und einer Einrichtung zum Einbringen einer

die Reibung zwischen Stab und Drucktuch verringernden Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der druckübertragende Stab aus einer Walze (34) besteht, die Lager bekannter Art (124, 128) besitzt, die einen Umlauf der Walze zu gewissen Zeiten, z. B. beim Anlaufen der Maschine, ermöglichen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (34) hochglanzpoliert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbringen der Flüssigkeit auf das Drucktuch eine Düse (70) zwischen Walze und Drucktuch vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit aus Wasser besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 053 301.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen