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Alkalische Reiniger Es wurde gefunden, daß man zu hochwirksamen, schaumarmen
und kalkbeständigen Reinigungsmitteln gelangt, wenn man bei üblichen Reinigungstemperaturen
in Wasser schwerlösliche gemischte Äthylenoxyd- und Propylenoxydanlagerungsprodukte
an höherrnolekulare, lipophile Reste enthaltende Verbindungen zusammen mit lösungsvermittelnden
Äthylenoxydanlagerungsprodukten an höhenmolekulare, lipophile Reste enthaltende
Verbindungen und alkalisch reagierenden Mitteln mischt und die erhaltenen, vorzugsweise
pulverförmigen Mischungen in üblicher Weise zur Anwendung bringt.
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Derartige Reinigungsmittel besitzen einen ausgezeichneten Reinigungs-
und Entfettungseffekt und lassen sich infolge ihrer geringen Neigung zum Schäumen
insbesondere für maschinelle Reinigungs-und Spülverfahren, mit Vorteil in Geschirrspül-
oder Flaschenreinigungsmaschinen, verwenden.
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Die erfindungsgemäß verwendeten schwerlöslichen gemischten Äthylenoxyd-
und Propyienoxydanlagerungsprodukte an höhenmolekulare, lipophile Reste enthaltende
Verbindungen leiten sich vorzugsweise von höhenmolekularen, Hydroxylgruppen enthaltenden
aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder alkylaromatischen Verbindungen
ab. Beispiele für Verbindungen der genannten Art sind die Anlagerungsprodukte von
3 bis 20 Mol Äthylenoxyd und 1 bis 30 Mol Propylenoxyd an höhenmolekulare aliphatische
oder alkylaromatische Hydroxylverbindungen, wobei vorzugsweise erst das Äthylenoxyd
und dann das Propyienoxyd angelagert wird. Als aliphatische Hydroxylverbindungen
kommen solche in Betracht, deren Alkylreste 6 bis 18 Kohlenstoffatome besitzen.
Die alkylaromatischen Verbindungen enthalten vorzugsweise Alkylreste mit 4 bis 18
Kohlenstoffatomen, während der aromatische Rest durch einen Benzol- oder Naphthalinrest
vertreten sein kann. In analoger Weise können auch entsprechende Anlagerungsprodukte
an höhenmolekulare Amine, Carbonsäureamide, Mercaptane usw. verwendet werden.
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Zur Charakterisierung der vorgenannten gemischten Äthylenoxyd- und
Propylenoxydanlagerungsprodukte dient ihr Löslichkeitsverhalten in wäßriger Lösung.
Nach der vorliegenden Erfindung werden solche Produkte verwendet, die bei Raumtemperaturen
löslich sind, die jedoch bei höheren Temperaturen von etwa 20 bis 60° C, wie sie
üblicherweise bei den Reinigungsverfahren angewendet werden, nicht mehr löslich
sind und sich aus der Lösung abscheiden. Die Abscheidungstemperaturen werden als
Trübungstemperaturen bezeichnet. Sie sind für viele dieser Kondensate, besonders
für die handelsüblichen Produkte bekannt oder können durch einen rasch auszuführenden
Versuch leicht ermittelt werden.
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Als Stoffe mit lösungsvermittelnden Eigenschaften werden wasserlösliche
Anlagerungsprodukte von Äthylenoxyd an höhenmolekulare, lipophile Reste enthaltende
Verbindungen mit über O, S oder N gebundenen austauschbaren Wasserstoffatomen verwendet.
Diese Äthylenoxydänlagerungsprodukte sollen vorzugsweise 10 bis 20 Äthylenoxydgruppen
im Molekül enthalten. Durch das Zusammenwirken der bei Reinigungstemperaturen schwerlöslichen
gemischten Äthylenoxyd- und Propylenoxydanlagerungsprodukte und der lösungsvermittelnden
Äthylenoxydanlagerungsprodukte wird ein ausgezeichneter Benetzungs-, Entfettungs-
und Ablaufeffekt erzielt. Störende Schaumentwicklung tritt selbst unter ungünstigen
Verhältnissen nicht auf.
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Die spezielle Wirkung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittel beruht
nun auf Zusätzen von alkalisch wirkenden Mitteln, wie z. B. Alkalien oder alkalisch
reagierenden Salzen, wie Alkalihydroxyden, -carbonaten, -phosphaten, -silikaten
u. dgl. Die Wahl dieser Zusätze richtet sich nach dem speziellen Verwendungszweck
des Reinigungsmittels und nach den Verunreinigungen. Zur Streckung kann man den
Mitteln noch anorganische Salze, wie z. B. Natriumsulfat, zusetzen. Ferner ist in
manchen Fällen auch die Mitverwendüng von Abrieb fördernden Mitteln, wie Sägemehl,
Silikagel, Bimssteinpulver usw., empfehlenswert.
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Die erfindungsgemäßen pulverförmigen Reinigungsmittel werden nach
bekannten Verfahren durch einfaches Vermahlen der Komponenten bzw. durch Auflösen
der Komponenten in Wasser und nachfolgendes
Zerstäuben hergestellt,
wobei die Produkte in Form feiner Pulver- oder Hohlkügelchen erhalten werden können.
Zur Anwendung kommen im allgemeinen etwa 0,5 bis 20 g des Reinigungsmittels je Liter
Reinigungsflotte. Die Mittel eignen sich zum Reinigen und Spülen von Haushalts-
und sonstigen Gegenständen aus Glas, Porzellan, Keramik, Kunststoff, Metall, Holz
usw. Sie werden mit besonderem Vorteil bei schwer entfernbaren Verunreinigungen
bzw. Verkrustungen angewendet.
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Beispiele 1. Ein Geschirrspülmittel für Haushaltsspühnaschinen setzt
sich folgendermaßen zusammen: 40% Natriumtripolyphosphat, 20% Natriumcarbonat, 15%
Natriumdisilikat, 1019/o Trinatriumorthophosphat, 3,019/a des Anlagerungsproduktes
von 10 Mol Äthylenoxyd und 11 Mol Propylenoxyd an Kokosfettsäurediäthanolamid; 2,0%
des Anlagerungsproduktes von 20 Mol Äthylenoxyd an Nonylphenol, Rest Kristallwasser.
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Hiervon werden 3 g je Liter Spülflotte eingesetzt. Man erhält eine
ausgezeichnete Reinigungs- und Entfettungswirkung sowie einen guten Ablaufeffekt.
Die Schaumentwicklung ist sehr gering und stört nicht.
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2. Zum maschinellen Spülen von Milchflaschen wird ein bei den üblichen
Spültemperaturen höchstens schwach schäumendes alkalisches Reinigungsmittel folgender
Zusammensetzung verwendet: 40% Natriumhydroxyd, 20% Natriumdisilikat, 20% Natriumtripolyphosphat,
189/o Natriumcarbonat, 1,6% des Anlagerungsproduktes von 7 Mol Äthylenoxyd und 9
Mol Propylenoxyd an Nonylphenol und 0,419/o des Anlagerungsproduktes von 30 Mol
Äthylenoxyd an Kokoslorol.
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Weiterhin können zur Keimabtötung übliche Chlorträger zugesetzt werden.
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Bei einem Einsatz von 8 g dieses Mittels je Liter Reinigungsflotte
wird ein hervorragender Reinigungs-und Spüleffekt erzielt. Die Flaschen sind auch
bei Verwendung harten Wassers fettfrei und völlig klar.
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3. Ein Spülmittel, das bei Temperaturen oberhalb 40° C praktisch keinen
Schaum entwickelt, setzt sich zusammen aus: 10,5 % Trinatriumphosphat, 19,5% Mononatriumphosphat,
66,019/o Natriumsulfat und 4,0% des im Beispiel 1 gewählten Gemisches der nichtionogenen
Komponenten.
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Von diesem Mittel werden je nach Bedarf 1 bis 10 g/1 zum Spülen von
Geschirr eingesetzt.
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4. Als Netzmittel für alkalische Reiniger eignet sich eine Kombination
aus 8019/o eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Äthylenoxyd und 10 Mol Propylenoxyd
an Nonylphenol und 20% eines Anlagerungsproduktes von 20 Mol Äthylenoxyd an Nonylphenol.
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Von dieser Kombination setzt man alkalischen Reinigern, wie sie zum
Flaschenspülen eingesetzt werden, also beispielsweise einer Mischung aus 40"/o Natriumhydroxyd,
20117o Natriumdisilikat, 20171, Natriumtripolyphosphat und 20% Natriumcarbonat,
etwa 0,5 bis 519/o zu. Man erhält einen guten Spüleffekt, ohne daß eine störende
Schaumentwicklung in der Flaschenspülmaschine eintritt.