DE102006062446A1 - Verfahren zum Transferdrucken sowie Druckvorlagen für diese Zwecke - Google Patents

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transferdrucken auf Substrate, bei welchem zunächst eine Releaseschicht aus Kunststoff mit einer Abbildung aus üblichen Tonerfarben, Tinten, Offsetfarben, Flexofarben oder dergleichen bedruckt oder eine eingefärbte Folie unter Einwirkung von Wärme und Druck auf das Substrat übertragen wird, bei welchem man nicht zur Übertragung vorgesehene Bereiche der Abbildung mit einer UV-härtenden Farbe bedruckt, so dass durch Abziehen der Folie die mit der UV-Farbe bedruckten Folienbereiche vom Substrat entfernt werden.

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen von Transferdrucken, bei welchem man zur Herstellung von Abbildungen die Releaseschicht eines Transferpapiers mit üblichen Tonerfarben, Tinten, Offsetfarben, Flexfarben oder dergleichen bedruckt, wonach man das Papier mit der bedruckten Seite auf ein Substrat, wie z. B. ein T-Shirt legt und unter Einwirkung von Wärme (z. B. 200°C) und leichtem Druck auf das Substrat aufbügelt. Ein solches Verfahren ist z. B. in der DE 10 2005 009 269 beschrieben.
• Dabei löst sich die Releaseschicht vom Papier und die Abbildung verbindet sich mit dem Substrat. Diese Vorgehensweise bringt es mit sich, dass die Kunsstofffolie auch an den Stellen auf das Substrat übertragen wird, an welchem sich keine Abbildungsdetails befinden, was aber die Oberfläche beeinträchtigt. Will man dies vermeiden, so müssen die Abbildungen von Hand oder von eigens dafür vorgesehenen Automaten ausgeschnitten werden.
• Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Möglichkeit zu schaffen, diesen Ausschneidvorgang zu vermeiden, so dass beim Übertragen des Transferdrucks auf das Substrat lediglich die gewünschten Druckpartien, nicht jedoch angrenzende Folienbereiche mit diesem verbunden werden.
• Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Verfahren zum Transferdrucken auf Substrate, bei welchem zunächst eine Releaseschicht aus Kunststoff mit einer Abbildung aus üblichen Tonerfarben bedruckt und diese unter Einwirkung von Wärme und Druck auf das Substrat übertragen wird. Dabei werden erfindungsgemäß die nicht zur Übertragung vorgesehene Bereiche der Abbildung mit einer UV-härtenden Farbe bedruckt.
• Es hat sich nämlich durch Versuche herausgestellt, dass bei den üblichen Bedingungen des Transferdruckes die UV-gehärteten Farbbereiche nicht auf das Substrat übertragen werden, sondern auf der Folie verbleiben und mit dieser bzw. mit dem Papier vom Substrat abgehoben werden. Auf diese Weise bleibt die Waschbeständigkeit der übertragenen Farbbereiche erhalten, da diese vom Folienmaterial überdeckt werden bzw. sich mit diesem und dem Substrat verbinden.
• Die erfindungsgemäß eingesetzten UV-härtenden Farben werden z. B. in Buch- und Offsetdruck, beim Siebdruck und dem Flexodruck verwendet. Sie enthalten Bindemittel auf Basis acrylierter Polyester, Polyeter und Polyurethanen, sowie Epoxy-verbindungen. Sie sind lösemittelfrei und weisen Fotoinitiatoren auf, die bei Bestrahlung mit UV-Licht reaktive Teilchen bilden, die die Polymerisation bzw. die Härtung des Systems einleiten, siehe z. B. Verband der Druckfarbenindustrie, Merkblatt „UV-härtende Druckfarben und Lacke".
• Da der Druck in modernen Farbdruckern rechnergesteuert erfolgt, kann die Grenze zwischen den herkömmlichen Tonerfarbenbereichen und den nicht zum Bedrucken vorgesehenen Bereich sehr genau eingehalten werden.
• Eine sehr vorteilhafte Anwendung der Erfindung ist, z. B. das Aufdrucken von Wäscheetiketten z. B. auf die Kragenbereiche bzw. an anderer gewünschter Stelle, so dass diese nicht mit dem Kleidungsstück vernäht werden müssen, was einem vergleichsweise komplizierteren Vorgang darstellt.
• Der Druck auf das Releasepapier kann dabei mit allen herkömmlichen Tonern wie z. B. wasserlöslichen oder lösemittelhaltigen Tinten oder Sublimationstinten oder Polymerfarben oder sonstigen Farben erfolgen, die in digitalen Druckersystemen verwendet werden oder auch mit sogenannten Flexo-Farben, Siebdruckfarben, Offset-Farben oder dergleichen.
• Besonders elegant ist das Verfahren mit digitalen Systemen durchführbar, die die Farbgrenzen erfassen und die Abgrenzung zur UV-härtenden, das heißt nicht versiegelnden Farbe digital erfassen und entsprechend drucken. Dabei ist es grundsätzlich gleich, ob zuerst die versiegelnde oder die nicht versiegelnde Farbe aufgedruckt wird.
• Herkömmliche Mehrfarbendrucker können dabei so umgerüstet werden, dass eine Farbe – egal welcher Tönung – in „einem Arbeitsgang" mit der UV-härtenden Farbe aufgetragen werden, wobei der Drucker mit einer entsprechenden UV-Strahlenquelle auszurüsten ist.
• Erfindungsgemäß kann natürlich auch so vorgegangen werden, dass man zum Bedrucken von insbesondere weiße Textilien eine z. B. schwarz eingefärbte Kunststofffolie mit UV-härtender Farbe an den Stellen spiegelbildlich als Negativbild bedruckt, die nicht auf das Substrat übertragen werden sollen, um diese aufzubügeln. Trennt man nach dem Aufbügeln die Transferfolie ab, so entsteht ein Positivbild. Insbesondere kann derart bei Aufbringen von Beschriftungen vorgegangen werden.
• Schutz wird vorliegend daher auch für vorgefertigte Druckvorlagen für den Transferdruck beansprucht, die an den Stellen, die nicht übertragen werden sollen, mit einer „Beschichtung" aus UV-härtenden Farben versehen sind.
• Anhand der beiliegenden Abbildung wird die Erfindung als Ausführungsbeispiel erläutert.
• Dargestellt ist ein Etikett 1 mit einem Buchstaben A, der auf eine Stoffunterlage oder dergleichen in beliebiger monochromer oder polychromer Gestaltung übertragen werden soll. Der Buchstabe ist auf die Releaseschicht, z. B. eine PE- Folie eines Trägerpapiers aufgedruckt. Übertragen werden soll vorliegend jedoch nur der Buchstabe selbst, nicht jedoch der Randbereich 2 oder der Zwischenraum 3, so dass dieser auf dem Substrat nach dem Aufbügeln frei von Kunststoff bleiben. Dazu sind diese Bereiche 2, 3 mit einer UV-härtenden Farbe bedruckt.
• Bügelt man einen solchen Druck auf, z. B. ein T-Shirt, so verbinden sich (bei ca. 200°C) lediglich die den Buchstaben darstellenden Flächen 4 mit dem Gewebe, so dass nach dem Abziehen des Trägerpapiers bzw. der Folie lediglich die Fläche 4 auf dem Substrat verbleibt, die Bereiche 2 und 3 hingegen auf der Folie.
• Der Druck kann bei Verwendung von transparenten Farben auf weißen Textilien und bei Verwendung opaker Farben auch auf schwarzen erfolgen.
• Als Substrat kann grundsätzlich jede beliebige Oberfläche wie Metall, Holz, Leder, etc., insbesondere aber ein Textil dienen.
• Der erfindungsgemäße Transfer-Differenzdruck vermeidet somit auf einfache automatisierbare Weise das Vorhandensein überstehender Kunststoffflächen auf den Substraten.

Claims (3)

1. Verfahren zum Transferdrucken auf Substrate, bei welchem zunächst eine Releaseschicht aus Kunststoff mit einer Abbildung aus üblichen wie z. B. Tonerfarben bedruckt oder eine eingefärbte Folie unter Einwirkung von Wärme und Druck auf das Substrat übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass man nicht zur Übertragung vorgesehene Bereiche der Abbildung mit einer UV-härtenden Farbe bedruckt, sodass durch Abziehen der Folie die mit der UV-Farbe bedruckten Folienbereiche vom Substrat entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Druck in einen gemeinsamen Mehrfarbendrucker durchführt, der neben den herkömmlichen Farben eine Druckstation zum Ausbringen von UV-härtenden Farben sowie eine UV-Lampe aufweist.
3. Druckvorlagen zur Verwendung zum Bedrucken von Substraten mit Hilfe von Transferdruck, bestehend aus einem Trägerpapier und einer mit Tonerfarben bedruckten Transferschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht zur Übertragung vorgesehenen Bereiche der Vorlage mit einer UV-härtenden Farben bedruckt sind.