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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Nahtband für eine Maschine zur Herstellung
von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton.
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Nahtbänder für Maschinen
zur Herstellung von Bahnmaterial, die im Allgemeinen auch als Nadelfilze, bezeichnet
werden, sind oftmals mit einer als Nahtgewebe ausgebildeten Basisstruktur
aufgebaut. Derartige Nahtgewebe werden in einem Endloswebverfahren
so hergestellt, dass die in der Bandlängsrichtung verlaufenden Schussfäden des
Nahtgewebes an den beiden Bandlängsenden
Nahtschleifen bilden. Diese sind beim Webvorgang durch einen Nahtfaden
bzw. Nahtdraht miteinander verbunden, so dass während des Webvorgangs die gewebte
Basisstruktur bzw. das Nahtgewebe tatsächlich eine Endloskonfiguration
aufweist. Zum Einbau in eine Papiermaschine oder dergleichen werden
die beiden Längsenden
getrennt, so dass das Band in seiner Bewegungsrichtung in die Maschine
eingezogen werden kann und nachfolgend dann die beiden Bandlängsenden
wieder miteinander verbunden werden können.
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Ein
Bindungsmuster bzw. eine Vorgehensweise beim Weben eines derartigen
Nahtgewebes als Basisstruktur für
ein Nahtband sind in den 1 und 2 dargestellt.
In der 1 stehen die Zeilen 1 bis 16 für die verschiedenen in der
Bandlängsrichtung
verlaufenden Schusseinträge „S", während die
Spalten 1 bis 18 für
die in Bandquerrichtung verlaufenden Kettfäden „K" stehen. Gezeigt ist ein Schuss/Kett-Rapport,
wobei die dunkel markierten Felder jeweils bei der Fachbildung entstehende
Ketthebungen zeigen. Im oberen Teil der 2 wird der
zeitliche Ablauf bzw. der Verlauf des Schuss fadens bzw. der Schusseinträge bei Herstellung eines
derartigen Nahtgewebes gezeigt. Erkennbar sind ferner zwei Kettfäden 10 und 12,
von welchen der Kettfaden 10 den so genannten Leitfaden
bildet und der Kettfaden 12 den so genannten Nahtfaden
bzw. Nahtdraht bildet. Zwischen diesen Kettfäden 10 und 12 liegen
dann die in das Gewebe einzubindenden und nicht weiter dargestellten
Kettfäden.
Bei dieser Vorgehensweise werden bei dem Nahtfaden 12 jeweilige
Nahtschleifen 14, 16 gebildet, und zwar dadurch,
dass beispielsweise zunächst
der Schuss 1 eingetragen wird und über dem Nahtfaden 12 die
Schleife 14 bildet, dann als Schuss 2 zurückgeführt wird,
und zwar unter den Nahtfaden 12 hindurch. Der Schuss 2 läuft dann
zum Leitfaden 10, wird um diesen herum geführt und
läuft als
Schuss 3 oberhalb des Leitfadens 10 dann immer
wieder in Richtung auf das in Schussrichtung andere Ende des Gewebes zu.
Er wird dann zum Bilden der Nahtschleife 16 zunächst außen und
dann unten um den Nahtfaden 12 geführt und als Schuss 4 wieder
in der anderen Richtung in Richtung auf den Leitfaden 10 ZU
zurückbewegt.
Auf diese Art und Weise sind dann zwei in der Kettrichtung aufeinander
folgende Nahtschleifen 14, 16 gebildet. Zum Bilden
weiterer Nahtschleifen wiederholt sich dieser Vorgang in analoger
Weise mit einem fünften
Schuss, dessen Verlauf im Wesentlichen demjenigen des dargestellten
ersten Schusses entspricht. Die unteren Darstellungen der 2 zeigen
dabei jeweils die Höhenzuordnung
der beiden Kettfäden 10 und 12 zu
den verschiedenen Schusseinträgen 1, 2, 3 und 4.
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Ist
ein derartiges Nahtgewebe fertiggestellt und wird der Nahtfaden 12 aus
den vielzähligen
in Kettrichtung aufeinander folgenden Nahtschleifen 14 und 16 herausgezogen,
so wird aus dem während
des Webvorgangs noch endlos gestalteten Nahtgewebe ein Gewebe mit
zwei Längsenden.
Dieses Gewebe umfasst zwei Gewebeabschnitte 18, 20 zwischen
den im Bereich der Nahtschleifen 14 und 16 gelegenen
Längsenden,
wobei der Gewebeabschnitt 18 im Wesentlichen gebildet ist
mit den Schüssen 1 und 2 und
entsprechend folgenden Schüssen,
während
der Gewebeabschnitt 20 im Wesentlichen gebildet ist mit
den Schüssen 3 und 4 und entsprechend folgenden
Schüssen.
Es wird somit ein Gewebe bereitgestellt, in dem die Schussfäden zwei Schussfadenlagen
bilden, wobei eine dieser Schussfadenlagen im Wesentlichen die Schüsse 1 und 4 und
entsprechende umfasst, während
eine andere dieser Schussfadenlagen die Schüsse 2 und 3 und
entsprechende umfasst. Man erkennt also, dass, obgleich in 2 die
mit 1, 2, 3 und 4 bezeichneten
Schusseinträge
zeitlich aufeinander folgen und insofern auch diese Schusseinträge als jeweilige
Schussfäden
beim Webvorgang interpretiert werden können, beim fertiggestellten
Nahtgewebe dann, wenn der Nahtfaden 12 entfernt ist und
die beiden Längsenden
mit den dort jeweils vorgesehenen Nahtschleifen 14 bzw. 16 auseinander
bewegt worden sind, um ein ausgestreckt liegendes Nahtgewebe zu
erzeugen, tatsächlich
die Schussfäden 1 und 4 und
ebenso die Schussfäden 2 und 3 einander
jeweils fortsetzen und mithin im fertiggestellten und ausgestreckt
liegenden Gewebe jeweils einen einzigen mit den zwei Abschnitten 1 und 4 bzw. 2 und 3 bereitgestellten
Schussfaden bilden. Insofern also im Folgenden von den Schussfäden 1, 2, 3 oder 4 die
Rede ist, bezieht sich dies jeweils auf beispielsweise den Schussfadenabschnitt 2 des
im fertiggestellten Gewebe tatsächlich
durch die Schusseinträge
bzw. Schussfadenabschnitte 2 und 3 insgesamt gebildeten
Schussfadens.
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Die 3 und 4 zeigen
einen Schnitt eines mit einem derartigen Nahtgewebe als Basisstruktur aufgebauten
Nahtbandes 22. Dabei zeigt beispielsweise die 3 einen
Schnitt im Bereich des Gewebeabschnitts 18, während die 4 einen
Schnitt im Bereich des Gewebeabschnitts 20 zeigt. Dabei
erkennt man zunächst
in 3, dass ein derart aufgebautes Nahtband 22 an
den beiden Seiten der Basisstruktur 24, also des Nahtgewebes,
nur symbolhaft dargestelltes Fasermaterial 26 bzw. 28,
beispielsweise Filzmaterial oder Vliesmaterial, aufweist. Man erkennt
weiterhin die beiden Lagen 30, 32 der Schussfäden 1, 2,
wobei diese Schussfadenlagen 30, 32 Schussfadenpaare 34 bilden,
in welchen Schussfäden 1 und
2 im Wesentlichen übereinander
positioniert sind. Man erkennt in 3 weiterhin,
dass, bedingt durch die zeitliche Abfolge der Schusseinträge die Schüsse 1 bis 2 der
jeweiligen Schussfadenpaare 34 nicht exakt übereinander
liegen, was an sich ge wünscht
wäre, sondern
einen seitlichen Versatz zueinander aufweisen, also einen Versatz
in Kettrichtung bzw. in Bandquerrichtung aufweisen.
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Ein
entsprechender Versatz ist auch im Gewebeabschnitt 20 vorhanden,
der in 4 gezeigt ist. Bedingt durch den Herstellungsprozess
ist hier jedoch der Versatz zwischen den die Schussfadenlagen 30 und 32 bildenden
Schüssen
bzw. Schussfadenabschnitten 4 und 3 entgegengesetzt
zur Versatzrichtung im Gewebeabschnitt 18. Zwischen diesen
beiden Gewebeabschnitten 18 und 20, nämlich dort,
wo im Webprozess die Schussfäden
um den Leitfaden 10 geführt
werden, und dort wo die Längsenden,
also die Nahtschleifen 14 und 16 gebildet werden,
sind bei jedem der Schussfadenpaare 34 Überkreuzungspunkte vorhanden,
in welchen der Versatzwechsel stattfindet.
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Bewegt
sich ein derartiges Nahtband 22 nach Einbau in eine Papiermaschine
oder dergleichen durch Presssektionen bzw. einen Pressnip hindurch,
so werden durch die auf die Oberflächen des Nahtbandes 22 ausgeübten und
durch Pfeile angedeuteten Kräfte
die Schussfäden 1, 2 bzw. 3, 4 der
jeweiligen Schussfadenpaare 34 noch stärker bezüglich einander verschoben,
was zur Folge hat, dass die gesamten Schussfadenlagen 30 und 32 sich
zusammen mit den daran jeweils angrenzenden Lagen 26 und 28 von
Fasermaterial seitlich, also in Bandquerrichtung, bezüglich einander
verschieben. Dies führt
insbesondere dazu, dass die Dicke des Nahtgewebes bzw. der Basisstruktur 24 geringfügig abnimmt.
Nur dort, wo die einzelnen Schussfäden der Schussfadenpaare 34 einander überkreuzen,
ist die Dicke etwas größer. Da
diese Überkreuzungspunkte,
wie vorangehend dargelegt, an definierten Positionen des Bands betrachtet
in Bandlängsrichtung
vorhanden sind, laufen im Wesentlichen all diese Überkreuzungspunkte
der verschiedenen Schussfadenpaare gleichzeitig durch einen Pressnip
hindurch. Dies führt
dazu, dass die das Nahtband 22 beaufschlagenden Organe,
also beispielsweise die Presswalzen, geringfügig auseinander gedrückt werden,
wobei dieses Auseinanderdrücken bei
jedem vollständigen
Banddurchlauf zweimal auftritt. Dies führt zu einer so genannten Walzenos zillation,
die sich bei Durchführung
eines Papierherstellungsvorgangs nachteilhaft auswirkt und insbesondere
auch zu einer Beeinträchtigung
der Qualität
des hergestellten Bahnmaterials, also des Papiers, führt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Nahtband für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial bereitzustellen, mit welchem das
Auftreten von Walzenoszillationen vermieden werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst
durch ein Nahtband für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier
oder Karton, umfassend eine als Nahtgewebe ausgebildete Basisstruktur
mit in einer Bandlängsrichtung
verlaufenden Schussfäden
und in einer Bandquerrichtung verlaufenden Kettfäden, wobei an den Bandlängsenden
die Schussfäden
Nahtschleifen zum Verbinden der Bandlängsenden bilden, wobei in dem
Nahtgewebe wenigstens zwei Schussfadenlagen gebildet sind und Schussfadenpaare
jeweils einen Schussfaden einer ersten der Schussfadenlagen und
einen Schussfaden einer zweiten der Schussfadenlagen umfassen, und
wobei zwei verschiedene Arten von Gruppen von Schussfadenpaaren
gebildet sind, wobei in einer ersten Art von Gruppen von Schussfadenpaaren
ein jeweiliger Schussfaden der ersten der Schussfadenlagen bezüglich des
paarmäßig zugeordneten
Schussfadens der zweiten der Schussfadenlagen in einer ersten Richtung
versetzt liegt und in der zweiten Art von Gruppen von Schussfadenpaaren ein
jeweiliger Schussfaden der ersten der Schussfadenlagen bezüglich des
paarmäßig zugeordneten
Schussfadens der zweiten der Schussfadenlagen in einer der ersten
Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung versetzt liegt.
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Bei
dem erfindungsgemäß aufgebauten
Nahtband sind bei den jeweiligen Schussfadenpaaren nicht alle Schussfäden in der
gleichen Richtung bezüglich
einander versetzt. Durch diesen zum Teil gegenläufigen Versatz wird eine unter
Druck entstehende gleichmäßige Verschiebung
zweier Schussfadenlagen weitestgehend vermieden, so dass auch die
bei derartigen Nahtbändern
zwangsweise vorhandenen Überkreuzungspunkte
nicht so stark hervortreten, wie dies bei herkömmlichen Nahtbändern der
Fall ist. Die Folge davon ist, dass dann, wenn diese Überkreuzungspunkte
sich zwischen Presswalzen oder dergleichen hindurch bewegen, eine
dabei auftretende Verschiebung der Presswalzen oder dergleichen,
bedingt durch eine Dickenzunahme in dem Bereich der Überkreuzungspunkte,
weitestgehend vermieden werden kann.
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Vorzugsweise
sind bei dem erfindungsgemäßen Nahtband
wenigstens eine Gruppe der ersten Art und wenigstens eine Gruppe
der zweiten Art vorhanden.
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Die
Stabilisierung der Schussfadenlagen bezüglich einander durch den erfindungsgemäß eingeführten, in
verschiedene Richtungen gehenden Versatz kann dadurch noch verstärkt werden,
dass in Schussrichtung jeweils Gruppen der ersten Art und Gruppen
der zweiten Art alternierend abwechseln.
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Um
einen symmetrischen Aufbau mit gleichmäßiger Verteilung der jeweiligen
Versatzanteile erhalten zu können,
wird vorgeschlagen, dass die Gruppen der ersten Art und die Gruppen
der zweiten Art im Wesentlichen gleichviele Schussfadenpaare umfassen.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Gruppen der ersten
Art oder/und die Gruppen der zweiten Art vier Schussfadenpaare umfassen.
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Die
erste der Schussfadenlagen kann eine bahnmaterialseitige Schussfadenlage
bilden, und die zweite der Schussfadenlagen kann eine laufseitige
Schussfadenlage bilden.
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Das
erfindungsgemäße Nahtgewebe
kann mit zwei Schussfadenlagen ausgebildet sein. Grundsätzlich ist
es aber auch denkbar, dass mehr als zwei Schussfadenlagen vorhanden
sind, wobei beispielsweise zwischen einer bahnmaterialseitigen und
einer laufseitigen Schussfadenlage eine Zwischenschussfadenlage enthalten
sein kann. Der erfindungsgemäß vorzuse hende
Versatz kann dann bezogen werden auf die in Dickenrichtung unmittelbar
untereinander liegenden Schussfäden
beispielsweise der bahnmaterialseitigen Schussfadenlage und der
Zwischenschussfadenlage oder der Zwischenschussfadenlage und der
laufseitigen Schussfadenlage. Selbstverständlich kann ein derartiger
Versatz dabei auch bezogen werden auf ein jeweiliges Schussfadenpaar,
das einen Schussfaden der laufseitigen Schussfadenlage und einen
Schussfaden der bahnmaterialseitigen Schussfadenlage umfasst. Zwischen
diesen kann ein weiterer Schussfaden der Zwischenschussfadenlage
positioniert sein.
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Vor
allem dann, wenn ein erfindungsgemäß aufgebautes Nahtband in einer
Trockensektion oder einer Presssektion einer Maschine zur Herstellung
von Banhmaterial eingesetzt werden soll, ist es vorteilhaft, wenn an
wenigstens einer Seite der Basisstruktur Fasermaterial, vorzugsweise
Vliesmaterial oder Filzmaterial, vorgesehen ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
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1 ein
Bindungsmuster für
ein Nahtgewebe eines Nahtbandes;
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2 einen
Schussfadenzyklus zum Bilden zweier Nahtschleifen in einem Nahtgewebe;
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3 eine
Prinzip-Querschnittansicht eines Nahtbandes;
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4 eine
der 3 entsprechende Querschnittdarstellung, geschnitten
an einer anderen Längenposition
eines Nahtbandes;
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5 eine
Querschnittsansicht eines erfindungsgemäß aufgebauten Nahtbandes.
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In 5 ist
ein erfindungsgemäßes Nahtband
22 im Querschnitt erkennbar.
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Dieses
weist in seinem zentralen Bereich ein Nahtgewebe als Basisstruktur 24 auf,
an dessen beiden Seiten Fasermaterial, wie z. B. Filz- oder Vliesmaterial 26, 28,
beispielsweise durch Vernadeln festgelegt ist. Auch das erfindungsgemäße Nahtband 22 weist
zwei Schussfadenlagen 30, 32 auf, wobei beispielsweise
die Schussfadenlage 30 eine bahnmaterialseitige Schussfadenlage
ist, so dass im Herstellungsprozess das Fasermaterial 26 mit
dem zu fertigenden Bahnmaterial, also beispielsweise Papier, in
Kontakt kommt. Die Schussfadenlage 32 ist dann eine laufseitige
Schussfadenlage, so dass das Fasermaterial 28 in Kontakt
mit verschiedenen das Nahtband 22 führenden, antreibenden bzw.
umlenkenden Walzen kommt.
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Bei
den Schussfadenlagen 30, 32 bilden jeweils unmittelbar übereinander
liegende Schussfäden 1, 2 der
beiden Schussfadenlagen 30, 32 (und entsprechend
auch Schussfäden 4, 3 bei
Darstellung eines Schnitts in einem anderen Längenbereich) Schussfadenpaare 34.
Man erkennt in 5 durch die eingezeichneten
vertikalen Strichlinien, dass hier vier Gruppen 36, 38, 36' und 38' von Schussfadenpaaren 34 vorhanden
sind, wobei hier grundsätzlich
zwei verschiedene Arten von Gruppen von Schussfadenpaaren 34 erkennbar
sind. So sind die Gruppen 36 und 36' einer ersten Art von Gruppen von
Schussfadenpaaren 34 zuzuordnen, während die Gruppen 38 und 38' einer zweiten
Art von Gruppen von Schussfadenpaaren 34 zuzuordnen sind.
Man erkennt, dass diese beiden Arten 36, 36' einerseits
und 38, 38' andererseits
sich dadurch unterscheiden, dass der Versatz der einer bzw. paarmäßig jeweils
zugeordneten Schussfäden 1, 2 der
jeweiligen Schussfadenpaare genau entgegengesetzt gerichtet ist.
Wenn also bei den Gruppen 36 und 36' der Schussfaden 1 der
bahnmaterialseitigen Schussfadenlage 30 in der Darstellung
der 5 bezüglich
des ihm paarweise zugeordneten Schussfadens 2 der laufseitigen
Schussfadenlage 32 nach links versetzt ist, also zum linken
Rand des Nahtbandes 22 versetzt ist, ist bei den Gruppen 38, 38' dieser Schussfaden 1 der
bahnmaterialseitigen Schussfadenlage 30 bezüglich des
jeweils paarmäßig zugeordneten
Schussfadens 2 der laufseitigen Schussfadenlage 32 zum
rechten Rand des Nahtbandes 22 versetzt. Durch diesen gegenläufigen Versatz
und bedingt durch die Tatsache, dass von jeder Art von Gruppen von
Schussfadenpaaren 34 jeweils mindestens eine Gruppe 36, 36' einerseits
und 38, 38' andererseits
in dem Nahtband 22 vorhanden ist, kompensieren sich die
bei Belastung auftretenden Kräfte,
welche versuchen, die beiden Schussfadenlagen 30, 32 seitlich
bezüglich
einander zu verschieben und somit die einander paarmäßig zugeordneten
Schussfäden 1, 2 noch
weiter zu versetzen. Dabei ist selbstverständlich zu berücksichtigen,
dass die verschiedenen Schussfäden 1, 2 bzw. 3 und 4 mit
in den Figuren nicht dargestellten Kettfäden verwoben sind, durch welche
zwischen den nebeneinander verlaufenden Schussfäden der jeweiligen Schussfadenlagen
Querkräfte übertragen
werden. Da bei dem so aufgebauten Nahtband 22 bei Kompression
eine definierte Relativverschiebung der beiden Schussfadenlagen 30, 32,
so wie dies bei der Ausgestaltungsform gemäß den 3 und 4 der
Fall ist, nicht auftreten kann, behalten die Schussfäden 1 und 2 bzw. 3 und 4 der
Schussfadenlagen 30 und 32 im Wesentlichen ihre
Relativlage bei, so dass auch dort, wo die bedingt durch den Herstellungsvorgang
zwangsweise auftretenden Überkreuzungsstellen
an den jeweiligen Längsenden,
also im Bereich der Nahtschleifen 14 und 16, bzw.
im Längenmittenbereich
des Nahtbandes 23 vorhanden sind, keine wesentliche Dickenzunahme
des Nahtgewebes bzw. der Basisstruktur 24 vorhanden ist.
Dadurch wird beim Durchlauf zwischen ein derartiges Nahtband 22 belastenden Walzen
die Erzeugung einer diese Walzen auseinander pressenden und periodisch
auftretenden Kraft vermieden.
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Eine
weitere Verstärkung
der Stabilisierung wird dadurch erhalten, dass bei dem erfindungsgemäß aufgebauten
Nahtband von jeder Art von Gruppen von Schussfadenpaaren 34 mehrere
vorhanden sind, und diese einander abwechseln. Auch die gleichmäßige Anzahl
der Schussfadenpaare 34 in den verschiedenen Gruppen 36, 38, 36' und 38' trägt zu einer
Vergleichmäßigung der
auftretenden Kräfte
bei.
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Ein
Nahtgewebe bzw. eine Basisstruktur mit der in
5 erkennbaren
Relativlage der Schussfäden der
verschiedenen Schussfadenpaare
34 kann beispielsweise dadurch
erhalten werden, dass ausgehend von einem Standardbindungsmuster,
wie es beispielsweise in
1 dargestellt ist, die Reihenfolge
der mit den jeweiligen Schusseinträgen gebildeten Bindungsmuster
im Verhältnis
zu den Kettfäden
umgedreht werden. Es sei also beispielsweise angenommen, dass die
Standardreihenfolge der Schusseinträge wie folgt definiert ist:
Standard: | 1,
2, 3, 4 | 5,
6, 7, 8 | 9,
10, 11, 12 | 13,
14, 15, 16 |
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Wie
sich aus dem Arbeitsschema der 2 ergibt,
bilden dabei jeweils vier aufeinander folgende Schussfadeneinträge nach
dem Entfernen des Nahtfadens 12 ein Schussfadenpaar 34 übereinander
liegender Schussfäden.
Betrachtet man beispielsweise bei dieser Standardreihenfolge die
Schusseinträge 1, 2, 3 und 4, so
erkennt man auch anhand der 2, dass
im ersten Gewebeabschnitt 18 die Schussfäden bzw.
Schusseinträge 1 und 2 übereinander
liegen, während
im zweiten Gewebeabschnitt 20 dann die Schussfäden 3 und 4 übereinander
liegen und mithin das gleiche Schussfadenpaar 34 definieren.
Durch diese Standardreihenfolge von Schusseinträgen, wobei jedem Schusseintrag
beispielsweise die in 1 erkennbaren Ketthebungen zugeordnet
sind, sind also mit sechzehn Schusseinträgen vier Schussfadenpaare 34 definiert,
so dass beispielsweise bei Verwendung dieser Standardreihenfolge
von Schusseinträgen
die Gruppen 36 und 36', also die erste Art von Gruppen
von Schussfadenpaaren 34 gebildet werden kann.
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Wird
dann ausgehend von dieser Standardreihenfolge für die jeweils ein Schussfadenpaar
bildenden Schussfadeneinträgen
die Reihenfolge umgekehrt, so ergibt sich z. B. Folgendes:
Umgekehrt: | 4,
3, 2, 1 | 8,
7, 6, 5 | 12,
11, 10, 9 | 16,
15, 14, 13 |
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Auch
diese umgekehrte Reihenfolge mit ihren 16 Schusseinträgen definiert somit
vier Schussfadenpaare 34 im Nahtgewebe 24, wobei
aufgrund der Umkehr der Reihenfolge auch der Versatz der Schussfäden 1, 2 bzw. 3, 4 eines
jeweiligen Schussfadenpaares 34 sich ändert. Mithin kann durch diese
umgekehrte Reihenfolge jeweils eine Gruppe 38 bzw. 38' der zweiten
Art von Gruppen von Schussfadenpaaren 34 erzeugt werden.
Jeder Wechsel zwischen der Standardreihenfolge und der umgekehrten
Reihenfolge bedeutet also einen Wechsel zwischen einer Gruppe der
ersten Art und einer Gruppe der zweiten Art. Tritt in einem Nahtgewebe 24 nur
ein einziger derartiger Wechsel, beispielsweise in der Breitenmitte
auf, so wäre
eine Hälfte
des Nahtgewebes mit Versatz in der einen Richtung ausgebildet, und
die andere Hälfte
wäre mit
Versatz in der anderen Richtung ausgebildet. Die Häufigkeit
des Wechsels zwischen diesen Reihenfolgen, also des Wechsels zwischen
den verschiedenen Arten von Gruppen, kann anhand der bei der Bahnmaterialherstellung
auftretenden Belastungen und Anforderungen ausgewählt werden.
Es ist selbstverständlich,
dass ein Wechsel der Reihenfolge nicht notwendigerweise nach jedem
Rapport auftreten muss. Es kann auch innerhalb eines Rapports gewechselt
werden bzw. das Wechselmuster kann größer sein, als das Rapportmuster.
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- 1,
2, 3, 4
- Schussfäden
- 12
- Nahtfaden
- 14,
16
- Nahtschleifen
- 20
- Gewebeabschnitt
- 22
- Nahtband
- 24
- Basisstruktur
- 26,
28
- Fasermaterial
- 30,
32
- Schussfadenlagen
- 34
- Schussfadenpaare
- 36,
36', 38, 38'
- Gruppen