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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Orthogonal-Frequency-Division-Multiplexing(OFDM)-Signal-Empfänger und ein OFDM-Signal-Empfangsverfahren.
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Ein Mehrträger-basiertes OFDM-Signal kann in einem DVB-T(terrestrischer digitaler Videorundfunk)-System verwendet werden. DVB-T ist ein pan-europäischer Rundfunkstandard (ETS 300 744) für digitales terrestrisches Fernsehen. DVB-T ist direkt kompatibel zu MPEG2-codierten TV-Signalen. Die Einführung dieses digitalen Dienstes erfolgt bereits in mehreren europäischen Staaten.
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In OFDM-Systemen können Modulation und Demodulation digital mittels rechnerisch effizienten schnellen Fourier-Transformationen (FTT) endlicher Länge N durchgeführt werden. Die Orthogonalität der aufeinander folgenden OFDM-Symbole wird beibehalten, indem ein zyklischer Präfix (CP) mit Länge GI am Anfang jedes Symbols hinzugefügt wird. Der CP wird erhalten, indem die letzten v Abtastwerte jedes Symbols genommen werden, sodass folglich die Gesamtlänge der übertragenen OFDM-Symbole N + v Abtastwerte beträgt. Die Dauer des FFT-Fensters N ist die Dauer der ”nutzbaren Periode”, wobei die Schutzintervall(GI)-Periode ignoriert wird, während der die empfangende Antenne voraussichtlich durch eine Mischung des neuen Symbols und der verzögerten Versionen des vorherigen Symbols (das heißt der Echos-Geisterbilder) gestört ist. Der Empfänger verwirft den CP und verwendet nur die letzten N Abtastwerte jedes OFDM-Symbols für die Demodulation durch die Empfänger-FFT.
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Der DVB-T-Standard bestimmt FFT-Längen (N) von 2k und 8k. Folglich besteht ein OFDM-Symbol aus 2k bzw. 8k Unterträgern. Jedoch können nicht alle Unterträger für eine Datenübertragung verwendet werden. Eine Anzahl der Unterträger wird entweder für die spektrale Begrenzung des Übertragungssignals oder für die Übertragung von Pilot-Informationen verwendet.
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Eine Anzahl von OFDM-Symbolen sind kombiniert, um einen OFDM-DVB-T-Rahmen zu bilden. Ein Rahmen eines OFDM-DVB-T-Signals ist aus 68 Symbolen mit jeweils 1705 aktiven Trägern in einem (N = 2K)-Modus bzw. 6817 aktiven Träger in einem (N = 8K)-Modus gebildet. Die aktiven Träger jedes Symbols beinhalten Daten-Unterträger und Pilot-Unterträger. Die Daten-Unterträger sind digitale Signale, die zu übertragenden und zu empfangenden Audio-/Video-Informationen entsprechen, und die Pilot-Unterträger sind digitale Signale, die zur Synchronisierung, Moduserkennung, Kanalbewertung bzw. Kanalschätzung, usw. verwendet werden. Ein Pilot-Unterträger ist an einer vorbestimmten Position zwischen benachbarten Daten-Unterträgern eingefügt.
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Orthogonal-Frequency-Division-Multiplexing(OFDM)-Systeme sind sehr empfindlich gegenüber Phasenrauschen (hervorgerufen beispielsweise durch Oszillatorinstabilitäten). Das Phasenrauschen kann in zwei Bestandteile aufgelöst werden, nämlich den gemeinsamen Phasenfehler (Common-Phase-Error, CPE), der auch als durchschnittlicher Phasenrauschen-Offset bekannt ist und der alle Unterkanäle gleichermaßen beeinträchtigt, sowie die Zwischenträger-Interferenz (Inter-Carrier-Interference, ICI), welche durch den Verlust von Orthogonalität der Unterträger verursacht wird.
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1 zeigt ein Blockdiagramm eines herkömmlichen OFDM-Signal-Empfängers 100. Bezug nehmend auf 1 weist der OFDM-Signal-Empfänger ein Radiofrequenz(RF)-Modul 110, einen Demodulator 120, eine Frequenz-Synchronisierungs(FS)-Einheit 130, eine schnelle Fourier-Transformation(FFT)-Einheit 140, einen Entzerrer (EQ) 150, eine Schätz- und Korrektureinheit 160 für einen gemeinsamen Phasenfehler (CPE) und einen Rückabbilder 170 auf.
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Der Demodulator 120 demoduliert ein digitales OFDM-Signal, das von dem RF-Modul 110 ausgegeben wird (empfangen in einem Signalisierungsformat wie QPSK, BPSK oder QAM), um ein In-Phase(I)-Signal (nachfolgend als I-Signal bezeichnet) und ein Quadratur-Phase(Q)-Signal (nachfolgend als Q-Signal bezeichnet) zu erzeugen, wobei es sich um komplexe Signale handelt. Der Demodulator 120 wandelt das digitale OFDM-Signal abwärts in ein niederfrequentes Signal und demoduliert dieses. Ein Frequenz-Offset des demodulierten Signals wird kompensiert, während das demodulierte Signal die Frequenz-Synchronisierungs(FS)-Einheit 130 passiert. Die Frequenz-Synchronisierungs(FS)-Einheit 130 schätzt den Frequenz-Offset ausgehend von dem demodulierten Signal. Wenn aufgrund von Rauschen und Kanalverzerrung ein Fehler bei der Schätzung erzeugt wird, kann das durch die Frequenz-Synchronisierungseinheit 130 kompensierte Signal einen restlichen Frequenz-Offset beinhalten. Das mittels der Frequenz-Synchronisierungseinheit 130 kompensierte Signal passiert die FFT-Einheit 140 und wird anschließend durch den Entzerrer EQ 150 entzerrt. Die CPE-Schätz- und -Korrektureinheit 160 schätzt und korrigiert einen gemeinsamen Phasenfehler (CPE), der gleichermaßen in allen Unterträgern des OFDM-Signals erzeugt wird. Ein CPE ist die Differenz zwischen der Phase des ursprünglichen (übertragenen) Signals und der Phase eines empfangenen Signals und wird in gleicher Weise in allen Unterträgern erzeugt. Es ist bekannt, dass der CPE durch einen restlichen Frequenz-Offset und Phasenrauschen in dem Ausgangssignal eines in dem RF-Moduls 110 enthaltenen Oszillators bedingt sein kann. Gemäß dem oben beschriebenen konventionellen Ansatz werden Pilot-Unterträger verwendet, um den CPE zu schätzen. Die Pilot-Unterträger können eingesetzt werden, um versprochene (vorbestimmte, erwartete) Werte zwischen einem Sender und einem Empfänger in einem OFDM-System zu übertragen. Die Pilot-Unterträger können durch den Empfänger verwendet werden, um einen Frequenz-Offset oder eine Kanalverzerrung zu schätzen.
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Allgemein kann der CPE unter Verwendung einer in den Pilot-Unterträgern erzeugten Phasenrotation bzw. Phasenverschiebung geschätzt werden, da es sich um einen gemeinsamen Phasenfehler handelt, der in allen Unterträgern erzeugt wird. Der CPE kann einen Wert Δϕ ^
r besitzen, der durch Schätzen des Maßes einer Phasenrotation erhalten wird, die in Trägern aufgrund eines restlichen Frequenz-Offset erzeugt wird und die sich folgendermaßen darstellen lässt: [Gleichung 1]
wobei k einen Unterträger-Index und S
k bzw. R
k einen übertragenen (erwarteten) Wert bzw. einen empfangenen Wert betreffend den Pilot-Unterträger darstellt.
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Die CPE-Schätz- und -Korrektureinheit 160 extrahiert Pilot-Unterträger aus dem entzerrten Signal, das von dem Entzerrer 150 ausgegeben wird, multipliziert komplexe Zahlen des extrahierten Pilot-Unterträgers Rk mit konjugiert komplexen Zahlen des übertragenen ursprünglichen (erwarteten) Pilot-Unterträgers Sk, summiert die Multiplikationsergebnisse und schätzt den tan–1-Wert des als Gesamtergebnis erhaltenen komplexen Wertes als Maß der Phasenrotation Δϕ ^r. In Gleichung 1 ist der Satz P ein Beispiel für einen IEEE802.11a Wireless-Local-Area-Network(WLAN)-Standard, und in diesem Fall werden die Unterträger –21, –7, +7 und +21 (aus einer Anzahl von 64 Unterträgern –32 bis +31) als Pilot-Unterträger verwendet.
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Wie vorstehend beschrieben, kann der CPE geschätzt werden, indem eine Phasenänderung zwischen dem übertragenen (erwarteten) Pilotwert und dem empfangenen Pilotwert verwendet wird. Jedoch kann ein CPE-Schätzfehler erzeugt werden, wenn Rauschen oder Kanalverzerrung vorhanden sind. Obwohl die Anzahl von Piloten erhöht werden kann, um die CPE-Schätzgenauigkeit zu verbessern, würde dies zu einer Reduzierung der Gesamt-Übertragungsrate des Systems führen. Daher sollte die Anzahl an Piloten in geeigneter Weise festgelegt sein. Insbesondere ist dann, wenn eine Gesamtanzahl von vier Piloten verwendet wird, wie vorstehend beschrieben, die herkömmliche CPE-Schätzgenauigkeit niedrig, sodass das System gegenüber Rauschen und Kanalverzerrung anfällig wird.
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Die
EP 1 349 337 A2 und die
US 6,618,352 B1 zeigen jeweils OFDM-Signalempfänger, bei denen Pilot-Unterträger zur Korrektur eines gemeinsamen Phasenfehlers verwendet werden.
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Aus der
US 2002/0021715 A1 ist ein OFDM-Übertragungssystem mit Sender und Empfänger bekannt, bei dem zur Frequenz- bzw. Phasenkorrektur eines empfangenen OFDM-Symbols Kanaleigenschaften bestimmt werden.
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Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zu Grunde, einen OFDM-Signal-Empfänger und ein OFDM-Signal-Empfangsverfahren anzugeben, die eine hohe CPE-Schätzgenauigkeit bieten und vergleichsweise wenig anfällig gegenüber Rauschen und Kanalverzerrungen sind.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen OFDM-Signal-Empfänger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein OFDM-Signal-Empfangsverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen, deren Wortlaut hiermit durch Bezugnahme zum Gegenstand der Beschreibung gemacht wird, um unnötige Textwiederholungen zu vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Orthogonal-Frequency-Division-Multiplexing(OFDM)-Signal-Empfänger angegeben, der dazu ausgebildet ist, einen gemeinsamen Phasenfehler (Common-Phase-Error, CPE) unter Verwendung von (beispielsweise mittels eines entscheidungsgesteuerten (Decision-Directed, DD) Bewertungsalgorithmus bestimmten) Daten-Unterträgern zusätzlich zu Pilot-Unterträgern mit größerer Zuverlässigkeit zu schätzen, um auf diese Weise die Leistungsfähigkeit des Systems zu verbessern.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bestimmen des gemeinsamen Phasenfehlers (Common-Phase-Error, CPE) für einen OFDM-Signal-Empfänger angegeben, wobei die Daten-Unterträger zusätzlich zu den Pilot-Unterträgern verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung schafft diese einen OFDM-Signal-Empfänger mit: einem Entzerrer, einer Kanal-Messeinheit, einer CPE-Schätzeinheit und einer CPE-Kompensationseinheit. Der Entzerrer entzerrt ein eingegebenes (empfangenes) Basisbandsignal. Die Kanal-Messeinheit schätzt eine Kanaleigenschaft ausgehend von dem eingegebenen (empfangenen) Basisbandsignal zum Erzeugen von Informationen betreffend gute Unterträger-Indizes in Form von Kanalzustands-Informationen (Channel-State-Information, CSI). Die CPE-Schätzeinheit schätzt gute Pilot-Unterträger und gute Daten-Unterträger ausgehend von dem entzerrten Signal auf der Grundlage der CSI, berechnet erste und zweite CPEs ausgehend von den geschätzten Unterträgern und kombiniert (in vielfältiger, selektiver Weise) die ersten und zweiten CPEs zum Erzeugen eines endgültigen CPE. Die CPE-Kompensationseinheit kompensiert die Phase des entzerrten Signals mittels des endgültigen CPE und gibt das phasenkompensierte Signal aus.
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Der OFDM-Signal-Empfänger beinhaltet weiterhin einen Demodulator, eine Frequenz-Synchronisierungseinheit und eine schnelle Fourier-Transformation(FFT)-Einheit. Der Demodulator demoduliert ein digitales OFDM-Signal, das von einem RF-Modul eingegeben wird, um ein komplexes Signal zu erzeugen. Die Frequenz-Synchronisierungseinheit kompensiert einen Frequenz-Offset des demodulierten Signals. Die FFT-Einheit führt eine schnelle Fourier-Transformation an dem frequenzkompensierten Signal durch, um das eingegebene Basisbandsignal zu erzeugen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein OFDM-Signal-Empfangsverfahren geschaffen, welches beinhaltet: Entzerren eines eingegebenen (empfangenen) Basisbandsignals, Schätzen eines Kanals ausgehend von dem eingegebenen (empfangenen) Basisbandsignal zum Erzeugen von CSI betreffend gute Unterträger-Indizes, Schätzen guter Pilot-Unterträger und guter Daten-Unterträger ausgehend von dem entzerrten Signal auf Grundlage der CSI, Berechnen erster und zweiter CPEs ausgehend von den geschätzten Unterträgern, Kombinieren (beispielsweise durch Bildung des Mittelwerts oder durch Auswählen) der ersten und zweiten CPEs zum Erzeugen eines endgültigen CPE, und Kompensieren der Phase des entzerrten Signals mit dem endgültigen CPE.
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Die obigen und weiteren Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlicher durch die Beschreibung detaillierter, beispielhafter Ausgestaltungen derselben unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, wie nachfolgend detailliert beschrieben, sowie die oben zur Erleichterung des Verständnisses der Erfindung erörterten Ausgestaltungen des Standes der Technik sind in den Figuren dargestellt. Es zeigt:
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1 ein Blockdiagramm eines herkömmlichen OFDM-Signal-Empfängers,
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2 ein Blockdiagramm eines OFDM-Signal-Empfängers gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung,
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3 ein Blockdiagramm einer Unterträger-Schätzeinheit 281 und einer CPE-Bestimmungseinheit 285 aus 2,
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4 ein Flussdiagramm des Betriebsverfahrens des OFDM-Signal-Empfängers in 2,
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5 ist ein I-Q-Konstellationsdiagramm im 64-QAM-Format,
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6 ist ein I-Q-Konstellationsdiagramm im 256-QAM-Format, und
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7 ist ein Diagramm zur Darstellung eines Verhältnisses zwischen einem Signal-Rausch-Verhältnis (Signal-to-Noise-Ratio, SNR) und einer Bitfehlerrate (Bit Error Ratio, BER) des OFDM-Signal-Empfängers gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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2 ist ein Blockdiagramm eines OFDM-Signal-Empfängers 200 gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Bezug nehmend auf 2 beinhaltet der OFDM-Signal-Empfänger 200 ein RF-Modul 210, einen Demodulator 220, eine Frequenz-Synchronisierungseinheit 230, eine schnelle Fourier-Transformation(FFT)-Einheit 240, einen Entzerrer 250, eine Kanal-Messeinheit 270, eine Schätzeinheit 280 für einen gemeinsamen Phasenfehler (CPE), eine Kompensationseinheit 260 für einen gemeinsamen Phasenfehler (CPE) und einen Rückabbilder 290.
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Der Demodulator 220 demoduliert ein von dem RF-Modul 210 ausgegebenes digitales OFDM-Signal (das beispielsweise in einem Format wie QAM (Quadratur-Amplitudenmodulation), BPSK (binäre Phasenumtastung), QPSK (Quadratur-Phasenumtastung) usw. empfangen wurde), um ein I-Signal und ein Q-Signal zu erzeugen, wobei es sich hierbei um komplexe Signale handelt. Der Demodulator 220 konvertiert das digitale OFDM-Signal, das von dem RF-Modul 210 ausgegeben wurde, abwärts in ein niederfrequentes Signal und demoduliert dieses. Der Demodulator 220 beinhaltet einen Synchronisierungsschaltkreis, der erforderliche Synchronisierungssignale, beinhaltend ein Chipraten-Taktsignal und ein Symbolraten-Taktsignal, rekonstruiert. Das demodulierte Signal, das von dem Demodulator 220 ausgegeben wird, ist ein Basisband-abgetastetes komplexes Signal. Die Frequenz-Synchronisierungs(FS)-Einheit 220 kompensiert einen Frequenz-Offset des demodulierten Signals. Die FFT-Einheit 240 führt eine schnelle Fourier-Transformation des kompensierten Frequenz-Offset-Signals durch. FFT ist aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Das durch schnelle Fourier-Transformation transformierte Basisbandsignal ist ein komplexes Signal im Frequenzbereich. Der Entzerrer 250 entzerrt das durch schnelle Fourier-Transformation transformierte Basisbandsignal. Der Entzerrer 250 kann das Signal unter Verwendung von Kanalkoeffizienten Hk entzerren, die durch einen in der Kanal-Messeinheit 270 enthaltenen Kanalschätzer 271 abgeschätzten Unterträgern zugeordnet sind.
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Der OFDM-Signal-Empfänger 200 schätzt einen CPE unter Verwendung von Daten-Unterträgern zusätzlich zu Pilot-Unterträgern. Um dieses Verfahren zum Schätzen des CPE durchzuführen, erzeugt die Kanal-Messeinheit 270 Kanal-Zustandsinformationen (CSQ) und gibt die CSI an den Pilot-/Daten-Unterträgerschätzer 281 in der CPE-Schätzeinheit 280 aus. Die Kanal-Messeinheit 270 schätzt einen Kanal ausgehend von dem Fast-Fourier-transformierten Basisbandsignal zum Erzeugen von Informationen über gute Unterträger-Indizes als Kanal-Zustandsinformation (CSI). Der Unterträger-Schätzer 281 verwendet die CSI (von der Kanal-Messeinheit 270) und das entzerrte Signal (von dem Entzerrer 250), um die guten Pilot-Unterträger Rk und die guten Daten-Unterträger Yk zu schätzen. Der Unterträgerschätzer 281 der CPE-Schätzeinheit 280 schätzt gute Pilot-Unterträger Rk und gute Daten-Unterträger Yk ausgehend von dem entzerrten Signal (von Entzerrer EQ) auf der Grundlage der CSI, und der CPE-Bestimmungsteil 285 der CPE-Bestimmungseinheit 280 berechnet einen ersten CPE ϕ ^c und einen zweiten CPE ϕ ^c,data sowie einen endgültigen CPE ϕc,final ausgehend von den geschätzten Unterträgern Rk und Yk.
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Die CPE-Kompensationseinheit 260 kompensiert den gemeinsamen Phasenfehler CPE des entzerrten Signals mit dem endgültigen CPE ϕc,final. Der Rückabbilder 290 sorgt für eine Rückabbildung des entzerrten phasenkompensierten (entzerrten, CPE-kompensierten) Signals gemäß einem vorbestimmten Symbol-Abbildungsformat, wie QAM, QPSK oder BPSK. Das rückabgebildete Signal wird an einen Viterbi-Dekodierer oder einen Reed Solomon(RS)-Dekodierer ausgegeben. Der Dekodierer führt eine Vorwärts-Fehlerkorrektur (Forward-Error-Correction, FEC) an dem empfangenen Signal durch und dekodiert das Signal. Das dekodierte Signal wird durch einen vorbestimmten Signalprozessor verarbeitet, um Videoanzeige- und Audiosignale zu erzeugen, so dass ein Betrachter einem Programm zuschauen und zuhören kann, das gemäß den Anzeige- und Audiosignalen einer N-Rundfunkübertragung übertragen wurde.
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4 ist ein Flussdiagramm des Betriebsverfahrens des OFDM-Signal-Empfängers in 2.
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Der Betrieb der Kanal-Messeinheit 270 und der CPE-Schätzeinheit 280 werden nun unter Bezugnahme auf das Flussdiagramm in 4 detaillierter beschrieben.
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Als Überblick: Zunächst empfangen die Kanal-Messeinheit 270 und der Entzerrer EQ 250 in einem Schritt S41 kontinuierlich das Fast-Fourier-transformierte Basisbandsignal, die Kanal-Messeinheit 270 schätzt kontinuierlich einen Kanal, um die CSI zu erzeugen, während der Entzerrer 250 das Fast-Fourier-transformierte Basisbandsignal kontinuierlich im Schritt S41 entzerrt, die CPE-Schätzeinheit 280 erzeugt in einem Schritt S53 kontinuierlich den endgültigen CPE ϕc,final ausgehend von dem entzerrten Signal auf der Grundlage der CSI.
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Die Kanal-Messeinheit
270 von
2 beinhaltet den Kanalschätzer
271 und einen Indizierungsteil
272 für gute Unterträger. Der Kanalschätzer
271 schätzt den Kanal kontinuierlich ausgehend von dem Fast-Fourier-transformierten Signal, um die zu jeweiligen Unterträgern gehörenden Kanal-Koeffizienten H
k zu erzeugen. Jeder Kanal-Koeffizient H
k entspricht dem Betrag einer Kanal-Frequenzantwort, die der Leistung jedes Unterträgers zugeordnet ist (zu dieser proportional ist). Der Indizierungsteil
272 für gute Unterträger berechnet den Mittelwert
|H|2 der Leistungen der Kanalkoeffizienten H
k als einen Kanal-Referenzwert in einem Schritt S42. Der Mittelwert
|H|2 der Leistungen der Kanal-Koeffizienten H
k ist in Gleichung 2 folgendermaßen definiert: [Gleichung 2],
wobei k ein (von –26 bis 26 laufender) Unterträger-Index ist, und wobei die Absolutwerte der Kanal-Koeffizienten H
k proportional zu den Leistungen der jeweiligen Unterträger sind. In Gleichung 2 ist angenommen, dass die Anzahl wirksamer Unterträger als 52 bekannt ist. Somit beträgt die in dem System verwendete FFT-Länge 64, jedoch gibt es 52 wirksame Unterträger. Des Weiteren sind vier der 52 wirksamen Unterträger Pilot-Unterträger, und 48 sind Daten-Unterträger.
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Der Indizierungsteil
272 für gute Unterträger indiziert als gute Unterträger diejenige Mehrzahl von Unterträgern, für die die Leistungen eines jeden ihrer zugehörigen Kanal-Koeffizienten H
k, die durch den Kanalschätzer
271 erzeugt werden, größer sind, als die Hälfte des Mittelwerts
|H|2 , wie in Entscheidung 3 gezeigt, um die CSI bezüglich des Index k im Schritt S43 zu erzeugen. [Entscheidung 3]
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Wenn die guten Unterträger indiziert sind, bestimmt die CPE-Schätzeinheit 280 den endgültigen CPE ϕc,final aus dem entzerrten Signal auf der Grundlage der CSI, die durch die Kanal-Messeinheit 270 erzeugt wurden.
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Bezug nehmend auf 2 beinhaltet die CPE-Schätzeinheit 280 einen Unterträger-Schätzer 281 und einen CPE-Bestimmungsteil 285. Der Unterträger-Schätzer 281 schätzt die guten Pilot-Unterträger Rk und die guten Daten-Unterträger Yk. Der CPE-Bestimmungsteil 285 berechnet den ersten CPE ϕ ^c und den zweiten CPE ϕ ^c,data und kombiniert die ersten und zweiten CPEs zum Erzeugen des endgültigen CPE ϕc,final.
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3 ist ein Blockdiagramm der in 2 gezeigten CPE-Schätzeinheit 280, die aus dem Unterträger-Schätzer 281 und dem CPE-Bestimmungsteil 285 gebildet ist. Bezug nehmend auf 3 beinhaltet der Unterträger-Schätzer 281 einen Pilot-Extrahierungsteil 282 und einen Daten-Extrahierungsteil 283, und der CPE-Bestimmungsteil 285 beinhaltet einen ersten CPE-Bestimmungsteil 286, einen zweiten CPE-Bestimmungsteil 287 und einen endgültigen Bestimmungsteil 288.
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Der Pilot-Extrahierungsteil 282 gibt Pilot-Unterträger (die als ”gute” Unterträger eingeordnet wurden) basierend auf ihren Kanalkoeffizient-Leistungen, die größer sind als die Hälfte des Mittelwerts |H|2 , auf Grundlage der CSI als die ”guten” Pilot-Unterträger Rk aus (Schritt S44). Dabei werden Piloten mit ”schlechten” Kanaleigenschaften (diejenigen, deren Kanalkoeffizient-Leistungen nicht größer als die Hälfte des Mittelwerts |H|2 sind) eliminiert, um die CPE-Schätzgenauigkeit zu verbessern.
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Der Daten-Extrahierungsteil 283 gibt Daten-Unterträger aus, die Realteile Re(Yk) und Imaginärteile Im(Yk) aufweisen, die größer sind als die Hälfte eines maximalen Abbildungsniveaus gemäß der Konstellation unter den Daten-Unterträgern. Der Daten-Extrahierungsteil 283 selektiert und gibt als die ”guten” Daten-Unterträger Yk diejenigen der guten Unterträger (mit Leistungen von Kanal-Koeffizienten Hk größer als die Hälfte des Mittelwerts |H|2 auf der Grundlage der CSI (Schritt S46)) aus, welche die nachfolgende Bedingung 4 erfüllen:
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[Bedingung 4]
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Wenn ({k ist ”guter Unterträger”) & {Re(Yk) > (Maximalgröße)/2} &
{Im(Yk) > (Maximalgröße)/2}), Dann k wird ”ausgewählt”
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Dabei werden Daten mit ”schlechten” Kanaleigenschaften (die Bedingung 4 nicht erfüllen) eliminiert, um die CPE-Schätzgenauigkeit zu verbessern.
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5 ist ein I-Q-Konstellationsdiagramm im 64-QAM Symbol-Abbildungsformat, und 6 ist ein I-Q-Konstellationsdiagramm im 256-QAM-Symbol-Abbildungsformat. Hierbei entspricht die Hälfte des maximalen Abbildungsniveaus zwei Blöcken in jeder von vier Richtungen (horizontal und vertikal) ausgehend von dem Zentrumspunkt in 64-QAM und vier Blöcken in jeder von vier Richtungen (horizontal und vertikal) von dem Zentrumspunkt in 256-QAM.
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Des Weiteren erzeugt der Daten-Extrahierungsteil 283 von 3 die Anzahl (m) guter Daten-Unterträger, die innerhalb der in dem System verwendeten FFT-Länge (beispielsweise 64) existieren.
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Der erste CPE-Bestimmungsteil 286 von 3 berechnet das geschätzte Maß einer Phasenrotation Δϕ ^r unter Verwendung der guten Pilot-Unterträger Rk (die durch den Pilot-Extrahierungsteil 282 extrahiert wurden), wie in Gleichung 1 dargestellt. Hierbei wird das geschätzte Maß der Phasenrotation Δϕ ^r als der erste CPE ϕ ^c erzeugt (Schritt S45). Auf diese Weise entspricht der erste CPE ϕ ^c der Große Δϕ ^r in Gleichung 1 bei Verwendung der guten Pilot-Unterträger Rk (extrahiert durch den Pilot-Extrahierungsteil 282).
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Der zweite CPE-Bestimmungsteil
287 von
3 führt zunächst unter Verwendung des ersten CPE ϕ ^
c eine Phasenkompensation der guten Daten-Unterträger Y
k durch (die durch den Daten-Extrahierungsteil
283 extrahiert wurden) (Schritt S47). Anschließend bestimmt der zweite CPE-Bestimmungsteil
287 Abbildungsniveaus G
k gemäß der Konstellation für die durch den ersten CPE ϕ ^
c phasenkompensierten Daten-Unterträger (Schritt S48), wie in Gleichung 5 gezeigt. In Gleichung 5 repräsentiert Π einen Symbol-Entscheidungsvorgang gemäß der Konstellation (wie z. B. 256-QAM). [Gleichung 5].
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Wenn die Abbildungsniveaus G
k bestimmt sind, erzeugt der zweite CPE-Bestimmungsteil
287 von
3 das Maß der Phasenrotation für die guten Daten-Unterträger Y
k als den zweiten CPE ϕ ^
c,data auf der Grundlage der Abbildungsniveaus G
k (Schritt S49), wie weiterhin in Gleichung 6 gezeigt. [Gleichung 6].
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Während Gleichung 6 der Gleichung 5 ähnlich ist, wird in Gleichung 6 das Maß der Phasenrotation als eine Referenzphase unter Verwendung der Phase der Abbildungsniveaus Gk anstelle der Phase des übertragenen Wertes Sk des Unterträgers berechnet.
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Hierbei begrenzt der zweite CPE-Bestimmungsteil 287 von 3 den Bereich des berechneten zweiten CPE ϕ ^c,data. Somit bestimmt der zweite CPE-Bestimmungsteil 287, ob der zweite CPE ϕ ^c,data größer ist als die Hälfte der minimalen Phase zwischen benachbarten Punkten (beispielsweise 15,4° in 64-QAM und 7,64° in 256-QAM) in den in 5 oder 6 gezeigten Konstellationen (Schritt S50). Wenn der zweite CPE ϕ ^c,data größer ist als die Hälfte der minimalen Phase zwischen benachbarten Punkten, beschränkt der zweite CPE-Bestimmungsteil 287 den zweiten CPE ϕ ^c,data auf die Hälfte der minimalen Phase zwischen benachbarten Punkten (Schritt S51). Wenn der zweiten CPE ϕ ^c,data nicht größer ist als die Hälfte der minimalen Phase zwischen benachbarten Punkten, gibt der zweite CPE-Bestimmungsteil 287 das Maß der Phasenrotation, die gemäß Gleichung 6 berechnet wurde, unverändert aus.
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Der endgültige Bestimmungsteil
288 von
3 erzeugt den endgültigen CPE ϕ ^
c,final aus dem ersten CPE ϕ ^
c und dem zweiten CPE ϕ ^
c,data sowie auf der Grundlage eines Entscheidungsschritts S52. Wenn beispielsweise die Anzahl (m) der guten Daten-Unterträger größer ist als die Anzahl der in dem System verwendeten Pilot-Unterträger (S52), erzeugt der endgültige Bestimmungsteil
288 den Mittelwert des ersten CPE ϕ ^
c und des zweiten CPE ϕ ^
c,data als den endgültigen CPE ϕ ^
c,final (S53), wie in Gleichung 7 gezeigt. [Gleichung 7]
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Der endgültige Bestimmungsteil 288 erzeugt den ersten CPE ϕ ^c als den endgültigen CPE ϕ ^c,final, wenn die Anzahl (m) der guten Daten-Unterträger kleiner ist als die Anzahl der Pilot-Unterträger, beispielsweise vier, die in dem System verwendet wird (Schritt S54). Dementsprechend kompensiert die CPE-Kompensationseinheit 260 von 2 die Phase des entzerrten Signals mit dem endgültigen CPE ϕ ^c,final und gibt das phasenkompensierte Signal aus.
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7 ist ein Diagramm zur Darstellung der Beziehung zwischen Signal-Rausch-Verhältnis (Signal-to-Noise-Ratio, SNR) und Bitfehlerrate (BER) des OFDM-Signal-Empfängers 200 in 2 gemäß Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung. In dieser Simulation wurde 256-QAM-Modulation verwendet. Das Simulationsergebnis repräsentiert die Leistung eines schwundbehafteten Mehrwegekanals mit einer mittleren quadratischen (Root-Mean-Square, RMS) Verzögerungsbreite von 50 ns in einer drahtlosen Innenraum-Umgebung.
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7 zeigt darüber hinaus die Leistungen eines herkömmlichen OFDM-Signal-Empfängers (”Pef FS, Pef EQ, CPE an”/”Est FS, Est EQ, CPE an”) zum Vergleich mit den OFDM-Signal-Empfänger der vorliegenden Erfindung (”Pef FS, Pef EQ, CPE an”/”Est FS, Est EQ, CPE(M) an”) sowie zum Vergleich einen idealen Fall (”Pef FS, Pef EQ, CPE aus”) mit perfekter Frequenz-Offset-Kompensation und Entzerrung sowie ohne CPE-Schätzung. Wenn perfekte Frequenz-Offset-Kompensation und Entzerrung erzielt werden (”Pef FS, Pef EQ”), kann der erfindungsgemäße OFDM-Signal-Empfänger (”CPE(M) an”), der nach Maßgabe der CPE-Schätzeinheit 280 von 2 und 3 betrieben wird, das SNR um 0,3 dB gegenüber dem herkömmlichen OFDM-Signal-Empfänger (”CPE an”) verbessern. Des Weiteren kann die vorliegende Erfindung (”CPE(M) an”) bei geschätzter Frequenz-Offset-Kompensation und Entzerrung (”Est FS, Est EQ”) das SNR um 0,3 dB gegenüber dem konventionellen Verfahren (”CPE an”) verbessern.
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Wie oben beschrieben, schätzt in dem OFDM-Signal-Empfänger 200 von 2 gemäß Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung die Kanal-Messeinheit 270 einen Kanal ausgehend von dem Fast-Fourier-transformierten Signal, um die CSI betreffend guten Unterträger-Indizes zu erzeugen. Des Weiteren schätzt die CPE-Schätzeinheit 280 die guten Pilot-Unterträger Rk und die guten Daten-Unterträger Yk ausgehend von dem entzerrten Signal, das von dem Entzerrer 250 ausgegeben wird, nach Maßgabe der CSI, berechnet den ersten CPE ϕ ^c und den zweiten CPE ϕ ^c,data und kombiniert diese auf unterschiedliche Arten, um den endgültigen CPE ϕ ^c,final zu erzeugen. Dementsprechend kompensiert die CPE-Kompensationseinheit 260 die Phase des entzerrten Signals mit dem endgültigen CPE ϕ ^c,final und gibt das phasenkompensierte Signal aus.
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Wie oben beschrieben, schätzt der OFDM-Signal-Empfänger gemäß der vorliegenden Erfindung den CPE unter Verwendung der mit großer Zuverlässigkeit bestimmten Daten-Unterträger zusätzlich zu den Pilot-Unterträgern. Dementsprechend können die CPE-Schätzgenauigkeit und die Leistungsfähigkeit des Systems verbessert werden.