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Die
Erfindung betrifft eine Sondenbaugruppe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und 14 und ein Verfahren zum Erlangen einer Probe eines jungfräulichen
Fluids aus einer unterirdischen Formation gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
24.
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Bohrlöcher werden
gebohrt, um Kohlenwasserstoffe zu lokalisieren und zu fördern. Um
ein Bohrloch zu bilden, das eine interessierende Formation durchdringt
(oder durchdringen soll), wird ein Bohrrohr- und Werkzeugstrang,
an dessen Ende sich eine Bohrkrone befindet, in die Erde vorgetrieben.
Beim Vortreiben des Bohrstrangs wird Bohrschlamm durch den Bohrstrang
und aus der Bohrkrone heraus gepumpt, um die Bohrkrone zu kühlen, Bohrabfälle abzutransportieren
und den Bohrlochdruck zu steuern. Der Bohrschlamm, der die Bohrkrone
verlässt,
fließt über den
zwischen dem Bohrstrang und der Bohrlochwand gebildeten Ringraum
zurück
an die Oberfläche
und wird in einer Grube an der Oberfläche gefiltert, um erneut durch
den Bohrstrang umgewälzt
zu werden. Der Bohrschlamm wird auch dazu verwendet, einen Schlammkuchen
zur Auskleidung des Bohrlochs zu bilden.
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Bei
Bohrvorgängen,
beispielsweise in Perioden, in denen das eigentliche Bohren vorübergehend unterbrochen
ist, ist es häufig
wünschenswert,
verschiedene Bewertungen der vom Bohrloch durchdrungenen Formationen
durchzuführen.
In manchen Fällen
kann der Bohrstrang zur Prüfung
der umgebenden Formation und/oder Probenahme aus dieser mit einem
oder mehreren Bohrwerkzeugen versehen sein. In anderen Fällen kann
dieser Bohrstrang (in einer so genannten "Fahrt") aus dem Bohrloch entfernt und ein
Drahtleitungswerkzeug in das Bohrloch eingesetzt werden, um die
Formation zu prüfen und/oder
dieser Proben zu entnehmen. Solche Bohrwerkzeuge und Drahtleitungswerkzeuge
sowie weitere Bohrlochwerkzeuge, die an einer Rohrwendel (coiled
tubing) befördert
werden, werden hier einfach als "Bohrlochwerkzeuge" bezeichnet. Die
von solchen Bohrlochwerkzeugen durchgeführten Probenahmen oder Prüfungen können beispielsweise
dazu verwendet werden, wertvolle Kohlenwasserstoffe zu lokalisieren
und deren Förderung
zu lenken.
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Die
Formationsbewertung erfordert häufig, dass
zum Prüfen
und/oder Probenehmen Fluid aus der Formation in ein Bohrlochwerkzeug
angesaugt wird. Aus dem Bohrlochwerkzeug werden verschiedene Vorrichtungen
wie etwa Sonden und/oder Dichtungsstücke ausgefahren, um einen Bereich
der Bohrlochwand zu isolieren und dabei eine Fluidverbindung mit
der das Bohrloch umgebenden Formation herzustellen. Danach kann
mittels der Sonde und/oder des Dichtungsstücks Fluid in das Bohrlochwerkzeug
angesaugt werden.
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Eine
typische Sonde verwendet einen Körper,
der vom Bohrlochwerkzeug ausfahrbar ist und an einem äußeren Ende
ein Dichtungsstück,
das gegen die Seitenwand des Bohrlochs positioniert wird, trägt. Solche
Dichtungsstücke
sind typischerweise mit einem relativ großen Element gestaltet, das
sich für den
Kontakt mit der unebenen Bohrlochwand (im Fall einer Bewertung im
unverrohrten Loch) leicht verformen lässt und dennoch eine Festigkeit
und eine hinreichende Unversehrtheit bewahrt, um den erwarteten
Differenzdrücken
zu widerstehen.
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Diese
Dichtungsstücke
können
in unverrohrten Löchern
oder in verrohrten Löchern
eingesetzt werden. Sie können
an verschiedenen Bohrlochwerkzeugen in das Bohrloch gefahren werden.
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Eine
weitere Vorrichtung, die verwendet wird, um eine Abdichtung an der
Bohrlochseitenwand zu bilden, wird als Zweifach-Dichtungsstück (dual
packer) bezeichnet. Bei einem Zweifach-Dichtungsstück werden
zwei elastomere Ringe radial um das Werkzeug ausgedehnt, um einen
Abschnitt der Bohrlochwand dazwischen zu isolieren. Die Ringe bilden eine
Abdichtung an der Bohrlochwand und ermöglichen das Ansaugen von Fluid
in das Bohrlochwerkzeug über
den isolierten Abschnitt des Bohrlochs.
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Der
das Bohrloch auskleidende Schlammkuchen wird häufig dazu genutzt, das Herstellen
der Abdichtung an der Bohrlochwand durch die Sonde und/oder die
Zweifach-Dichtungsstücke
zu unterstützen.
Sobald die Abdichtung hergestellt ist, wird Fluid aus der Formation
durch einen Einlass in das Bohrlochwerkzeug angesaugt, indem der
Druck im Bohrlochwerkzeug abgesenkt wird. Beispiele von Sonden und/oder
Dichtungsstücken,
die in Bohrlochwerkzeugen verwendet werden, sind in
US 6 301 959 ,
US 4 860 581 ,
US 4 936 139 ,
US 6 585 045 ,
US 6 609 568 und
US 6 719 049 sowie in US 2004/0000433
beschrieben.
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Gegenwärtig gibt
es Techniken zum Durchführen
verschiedener Messungen und Vorprüfungen von Fluiden und/oder
zum Sammeln von Proben von Fluiden, die in das Bohrlochwerkzeug
eindringen. Jedoch ist entdeckt worden, dass dann, wenn das Formationsfluid
in das Bohrlochwerkzeug strömt,
verschiedene Schmutzstoffe wie etwa Bohrlochfluide und/oder Bohrschlamm
mit den Formationsfluiden in das Werkzeug eindringen können und
dies auch häufig
tun. Das Problem ist in 1,
die eine unterirdische Formation 16 zeigt, die von einem
Bohrloch 14 durchdrungen ist und ein jungfräuliches
Fluid 22 enthält,
veranschaulicht. Eine Schicht aus Schlammkuchen 15 kleidet
eine Seitenwand 17 des Bohrlochs 14 aus. Infolge
des Eindringens von Schlammfiltrat in die Formation während des
Bohrens ist das Bohrloch von einer als Eindringzone 19 bekannten
zylindrischen Schicht, die verschmutztes Fluid 20 enthält, umgeben,
wobei das verschmutzte Fluid 20 gegebenenfalls mit dem
erwünschten
jungfräulichen
Fluid 22, das jenseits der Seitenwand 17 des Bohrlochs 14 in
der Formation 16 liegt und das verschmutzte Fluid 20 umgibt,
vermischt sein kann. Da sich die Verunreinigungen 20 zumeist
in der Nähe
der Bohrlochwand 17 in der Eindringzone 19 befinden,
können
sie die Qualität
von Messungen und/oder Probenahmen der Formationsfluide beeinflussen.
Zudem kann eine Kontamination zu teuren Verzögerungen der Bohrlochvorgänge führen, da
sie zusätzliche
Zeit für
ein weiteres Prüfen
und/oder Probenehmen erfordern. Außerdem können solche Probleme schlechte
Ergebnisse erbringen, die fehlerbehaftet und/oder unbrauchbar sind.
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2A zeigt die typischen Strömungsmuster
von Formationsfluiden, wenn sie aus einer unterirdischen Formation 16 in
ein an einer Drahtleitung befördertes
Bohrlochwerkzeug 1a strömen.
Das Bohrlochwerkzeug 1a ist in der Nähe der Formation 16 positioniert,
wobei eine Sonde 2a vom Bohrlochwerkzeug 1a durch
den Schlammkuchen 15 ausgefahren ist, um mit der Seitenwand 17 des
Bohrlochs 14 in einen abdichtenden Eingriff zu gelangen.
Die Sonde 2a wird dadurch in eine Fluidverbindung mit der
Formation 16 gebracht, so dass Formationsfluid in das Bohrlochwerkzeug 1a geleitet
werden kann. Anfänglich,
wie in 1 gezeigt ist,
umgibt die Eindringzone 19 die Seitenwand 17 und
enthält
Verschmutzungen 20. Wenn durch das Bohrlochwerkzeug 1a ein
Differenzdruck erzeugt wird, um Fluid aus der Formation 16 anzusaugen,
wird das verschmutzte Fluid 20 aus der Eindringzone 19 zuerst
in die Sonde 2a angesaugt (was in den 1 und 2A nicht
speziell gezeigt ist), wodurch zur Probenahme ungeeignetes Fluid
entsteht. Nachdem jedoch eine bestimmte Menge an verschmutztem Fluid 20 durch die
Sonde 2a geströmt
ist, bricht das jungfräuliche Fluid 22 durch
die Eindringzone 19 und beginnt, über die Sonde 2a in
das Bohrlochwerkzeug 1a einzudringen. Genauer, wie in 2A gezeigt ist, gibt ein
Mittelabschnitt des aus der Eindringzone 19 in die Sonde 2a strömenden verschmutzten
Fluids 20 den Weg für
das jungfräuliche
Fluid 22 frei, während
der restliche Abschnitt des gebildeten Fluids verschmutztes Fluid 20 ist.
Die Herausforderung bleibt das Anpassen der Strömung der Formationsfluide in
der Weise, dass während
der Probenahme zuverlässig
jungfräuliches
Fluid 22 im Bohrlochwerkzeug 1a gesammelt wird.
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28 zeigt die typischen Strömungsmuster von
Formationsfluiden, wenn sie aus einer unterirdischen Formation 16 in
ein an einem Bohrstrang befördertes
Bohrlochwerkzeug 1b strömen.
Das Bohrlochwerkzeug 1b wird neben einem oder mehreren Bohrwerkzeugen
für das
Messen während
des Bohrens (MWD, measurement-while-drilling) oder Protokollieren
während
des Bohrens (LWD, logging-while-drilling), wobei es selbst ein solches
sein kann, oder anderen Bohrwerkzeugen, die dem Fachmann bekannt
sind, befördert.
Das Bohrlochwerkzeug 1b verwendet eine Sonde 2b,
um in ähnlicher Weise
wie das Bohrlochwerkzeug 1a und die Sonde 2a,
die oben beschrieben worden sind, in einen abdichtenden Eingriff
zu gelangen und Fluid aus der Formation 16 anzusaugen.
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Daher
ist es für
ein gültiges
Prüfen
wünschenswert,
hinreichend "sauberes" oder "jungfräuliches" Fluid aus dem verschmutzten
Fluid zu extrahieren oder von diesem zu trennen. Mit anderen Worten,
das entnommene Formationsfluid sollte wenig oder keine Verschmutzung
aufweisen. Es sind Versuche gemacht worden, um Schmutzstoffe daran
zu hindern, mit dem Formationsfluid in das Bohrlochwerkzeug einzudringen.
Wie in
US 4 951 749 gezeigt ist,
sind beispielsweise Filter in Sonden positioniert worden, um Schmutzstoffe
daran zu hindern, mit dem Formationsfluid in das Bohrlochwerkzeug
einzudringen.
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Weitere
Techniken, die auf das Beseitigen von Schmutzstoffen während der
Probenahme gerichtet sind, sind in US 2004/0000433 und in
US 6 301 959 vorgesehen.
Die
3 und
4 sind schematische Darstellungen
der in
US 6 301 959 offenbarten Sondenlösung.
US 6 301 959 beschreibt
ein Fluidprobenahme-Druckstück
13,
das gegen die Bohrlochwand gedrückt
wird. Ein Sondenrohr
18 erstreckt sich von der Mitte des
Druckstücks
und ist durch eine Fließlinie
23a mit
einer Probenkammer
27a verbunden. Die Sonde ist von einem
Schutzring
12 umgeben, der Öffnungen aufweist, die mit
seiner eigenen Fließlinie
23b und
mit der Probenkammer
27b verbunden sind. Diese Konfiguration
ist dazu gedacht, Zonen derart zu schaffen, dass Fluid, das in die
Sonde strömt,
im Wesentlichen frei von verschmutztem Bohrlochfluid ist.
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Trotz
solcher Fortschritte bei der Fluidprobenahme besteht noch immer
ein Bedarf, die Kontamination während
der Formationsbewertung zu verringern. In manchen Fällen kann
eine Querströmung zwischen
benachbarten Fließlinien
eine gegenseitige Verschmutzung hervorrufen. Es sollten Techniken bereitgestellt
sein, die zur Reduktion des Kontaminationsflusses von Formationsfluid,
das in das Bohrlochwerkzeug eintritt, und/oder zur Trennung von sauberem
Formationsfluid und Verschmutzungen beim Eindringen von sauberem
Fluid in das Bohrlochwerkzeug beitragen. Ferner sollte ein solches System
unter anderem wenigstens zum Teil zu Folgendem fähig sein: Schaffen einer guten
Abdichtung an der Formation, Verstärken des Flusses von sauberem
Fluid in das Werkzeug, Optimieren des Fluidflusses in das Bohrlochwerkzeug,
Verhindern einer Kontamination von sauberem Fluid beim Eindringen in
das Bohrlochwerkzeug, Trennen von verschmutztem Fluid und sauberem
Fluid, Optimieren des Fluidflusses in das Bohrlochwerkzeug, um die
Kontamination von sauberem Fluid, das in das Bohrlochwerkzeug fließt, zu verringern,
und Schaffen einer Flexibilität
beim Transport von Fluiden, die in das Bohrlochwerkzeug fließen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Vorrichtungen und Verfahren
zur Formationsbewertung zu schaffen, bei denen die oben genannten
Probleme nicht bestehen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 14 bzw. durch ein Verfahren
nach Anspruch 24. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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In
wenigstens einem Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Sondenbaugruppe,
die durch ein Bohrlochwerkzeug, das in einem Bohrloch, das von einer
Schicht aus verschmutztem Fluid umgeben ist, angeordnet ist, einsetzbar
ist. Das Bohrloch durchdringt eine unterirdische Formation, die
jenseits der Schicht aus verschmutztem Fluid ein jungfräuliches Fluid
enthält.
Die Sondenbaugruppe umfasst einen Sondenkörper, der vom Bohrlochwerkzeug
ausfahrbar ist. Durch den Sondenkörper wird ein Dichtungsstück getragen,
das eine distale Oberfläche
aufweist, die für
einen abdichtenden Eingriff mit einem Abschnitt des Bohrlochs geeignet
ist. Das Dichtungsstück
besitzt einen Außendurchmesser
und einen Innendurchmesser (oder einen Außenumfang und einen Innenumfang),
wobei der Innendurchmesser durch eine Bohrung durch das Dichtungsstück definiert
ist. Das Dichtungsstück
ist vorzugsweise elastomerisch wie etwa ein für Bohrlochbedingungen geeignetes
Gummimaterial. Das Dichtungsstück
ist vorzugsweise mit einem oder mehreren Kanälen, die in der distalen Oberfläche ausgebildet
und so angeordnet sind, dass sie einen ringförmigen Reinigungseinlass zwischen
dem Innendurchmesser und dem Außendurchmesser
definieren, versehen. In dem einen oder den mehreren Kanälen sind
mehrere Verstrebungen angeordnet, die wirksam verbunden sind, um einen
elastischen Verstrebungsring zu definieren. Durch das Dichtungsstück verläuft wenigstens
ein Durchgang, um jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon zwischen
dem einen oder den mehreren Kanälen
und einem ersten Einlass im Sondenkörper zu leiten. Der erste Einlass
im Sondenkörper
steht mit dem Bohrlochwerkzeug in Fluidverbindung. In der Bohrung
des Dichtungsstücks
ist ein Probenahmerohr in dichter Weise angeordnet, um jungfräuliches
Fluid in einen zweiten Einlass im Sondenkörper zu leiten. Der zweite
Einlass im Bohrlochwerkzeug steht ebenfalls mit dem Bohrlochwerkzeug
in Fluidverbindung.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist der Sondenkörper
durch Hydraulikdruck, der vom Bohrlochwerkzeug geliefert wird, ausfahrbar.
Das Probenahmerohr kann ebenfalls durch Hydraulikdruck, der vom
Bohrlochwerkzeug geliefert wird, ausfahrbar sein.
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Das
Probenahmerohr ist vorzugsweise mit einem Filter versehen, um Teilchen
aus dem jungfräulichen
Formationsfluid, das zum Probenahmerohr vorgelassen wurde, herauszufiltern.
Vorzugsweise ist das Probenahmerohr ferner mit einem Kolben ausgestattet,
der vom Sondenkörper
ausfahrbar ist, um mit dem Ausfahren des Kolbens relativ zum Probenahmerohr
Teilchen aus dem Letzteren auszustoßen. Ein solcher Kolben kann
z. B. einen axialen Durchgang enthalten und in seiner Seitenwand
mehrere Perforationen aufweisen, um jungfräuliches Fluid, das zum Probenahmerohr
vorgelassen wurde, zum axialen Durchgang zu leiten. Der axiale Durchgang
steht in Fluidverbindung mit dem zweiten Einlass im Sondenkörper.
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Die
Dichtungsstückverstrebungen
können integral
mit dem Dichtungsstück
ausgebildet sein oder, sofern sie ausreichend elastisch sind, in
den einen oder die mehreren Dichtungsstückkanäle eingepresst sein. Demgemäß kann das
Dichtungsstück
mit einem durchgehenden ringförmigen
Kanal, der in der distalen Oberfläche zwischen ihrem Innendurchmesser
und ihrem Außendurchmesser
ausgebildet ist, oder mit mehreren Kanälen, die in der distalen Oberfläche ausgebildet
und so angeordnet sind, dass sie zwischen ihrem Innendurchmesser
und ihrem Außendurchmesser
einen ringförmigen
Reinigungseinlass definieren, versehen sein. Im letzteren Fall ist das
Dichtungsstück
mit mehreren Durchgängen
versehen, die jeweils hindurch verlaufen, um jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon zwischen
einem der Kanäle
und dem ersten Einlass im Sondenkörper zu leiten.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist jeder der Durchgänge
im Dichtungsstück
mit einem Rohr verkleidet, um z. B. die Durchgänge unter Druckbelastungen
des Dichtungsstücks
zu verstreben. Solche Rohre können,
z. B. durch Gießen
des Dichtungsstücks
um die Rohre, integral mit dem Dichtungsstücken ausgebildet sein.
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Der
durch den einen oder die mehreren Kanäle im Dichtungsstück definierte
ringförmige
Reinigungseinlass ist vorzugsweise kreisförmig. Es sind bestimmte Größenverhältnisse,
die den ringförmigen Reinigungseinlass
kennzeichnen, wünschenswert. Insbesondere
ist der Innendurchmesser des ringförmigen Reinigungseinlasses
vorzugsweise etwa 2- bis 2,5-mal so weit wie der Innendurchmesser
des Probenahmerohrs. Außerdem
ist der Außendurchmesser
des ringförmigen
Reinigungseinlasses vorzugsweise 2,5- bis 3-mal so groß wie der
Innendurchmesser des Probenahmerohrs. Ferner ist der Außendurchmesser
des ringförmigen
Reinigungseinlasses etwa 1,2-mal so weit wie der Innendurchmesser
des ringförmigen
Reinigungseinlasses.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine alternative Sondenbaugruppe
bereit, die einen Sondenkörper,
der vom Bohrlochwerkzeug ausfahrbar ist, und ein äußeres Dichtungsstück umfasst,
das durch den Sondenkörper
getragen wird, um mit einem ersten ringförmigen Abschnitt des Bohrlochs
in einen abdichtenden Eingriff zu gelangen. Das äußere Dichtungsstück weist
eine hindurch verlaufende Bohrung auf. In der Bohrung des äußeren Dichtungsstücks ist
ein Probenahmerohr angeordnet, das dazwischen einen Ringraum bildet.
Das Probenahmerohr ist vom Sondenkörper ausfahrbar und trägt an seinem
distalen Ende ein inneres Dichtungsstück, das mit einem zweiten ringförmigen Abschnitt
des Bohrlochs innerhalb des ersten ringförmigen Abschnitts in einen
abdichtenden Eingriff gelangen kann. Ein erster Einlass im Sondenkörper steht
mit dem Ringraum in Fluidverbindung, um jungfräuliches Fluid oder verschmutztes
Fluid oder Kombinationen davon in das Bohrlochwerkzeug zu lassen.
Ein zweiter Einlass im Sondenkörper
steht mit dem Probenahmerohr in Fluidverbindung, um jungfräuliches Fluid
in das Bohrlochwerkzeug zu lassen.
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Das
Probenahmerohr ist vorzugsweise mit einem Filter versehen, um Teilchen
aus dem jungfräulichen
Formationsfluid, das zum Probenahmerohr vorgelassen wurde, herauszufiltern.
In einer besonderen Ausführungsform
umfasst das Filter einen perforierten Abschnitt des Probenahmerohrs.
Das Probenahmerohr ist ferner vorzugsweise mit einem Außenflansch
versehen, um Teilchen mit dem Ausfahren des Probenahmerohrs relativ
zum äußeren Dichtungsstück aus dem
Ringraum auszustoßen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
kann im Probenahmerohr ein Kolben angeordnet sein, der vom Sondenkörper ausfahrbar
ist, um beim Ausfahren relativ zum Probenahmerohr Teilchen aus dem Letzteren
auszustoßen.
Der Kolben kann z. B. einen axialen Durchgang enthalten und eine
oder mehrere Perforationen in seiner Seitenwand aufweisen, um jungfräuliches
Fluid, das zum Probenahmerohr vorgelassen wurde, zum axialen Durchgang
zu leiten. Der axiale Durchgang steht mit dem zweiten Einlass im
Sondenkörper
in Fluidverbindung.
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Das
Probenahmerohr weist vorzugsweise an seinem distalen Ende ein Dichtungsstück auf.
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In
einer besonderen Ausführungsform
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung umfasst die Sondenbaugruppe ferner eine rohrförmige Verstrebung, die
in dem Ringraum angeordnet ist, um das äußere Dichtungsstück zu unterstützen.
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Die
rohrförmige
Verstrebung kann mit einem Filter versehen sein, um Teilchen aus
dem jungfräulichen
Fluid oder dem verschmutzten Fluid oder Kombinationen davon, die
zum Ringraum vorgelassen wurden, herauszufiltern. Das Filter kann
einen perforierten Abschnitt der rohrförmigen Verstrebung umfassen.
Insbesondere kann sowohl die rohrförmige Verstrebung als auch
das Probenahmerohr mit Filtern ausgestattet sein, die zusammenwirken,
um das jungfräuliche
Fluid oder das verschmutzte Fluid oder Kombinationen davon, die
zum Ringraum vorgelassen wurden, zu filtern.
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In ähnlicher
Weise wie das Probenahmerohr kann die rohrförmige Verstrebung durch Hydraulikdruck,
der vom Bohrlochwerkzeug geliefert wird, ausfahrbar sein. Vorzugsweise
ist das Probenahmerohr bis zu einem größeren Grad ausfahrbar als die
rohrförmige
Verstrebung, um eine Erosion des Bohrlochs vor allem beim Probenahmerohr
oder in dessen Nähe
auszugleichen.
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In
einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Erlangen
einer Probe eines jungfräulichen
Fluids aus einer unterirdischen Formation, die von einem Bohrloch
durchdrungen ist, das von einer Schicht aus verschmutztem Fluid
umgeben ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die Schritte, in denen eine Abdichtung an einem ersten ringförmigen Abschnitt
des Bohrlochs ausgeführt wird
und eine Abdichtung an einem zweiten ringförmigen Abschnitt des Bohrlochs
innerhalb des ersten ringförmigen
Abschnitts ausgeführt
wird. Diese Schritte führen
zur Isolation eines ringförmigen
Abschnitts des Bohrlochs zwischen dem ersten und dem zweiten ringförmigen Abschnitt
sowie zur Isolation eines kreisförmigen
Abschnitts des Bohrlochs innerhalb des ersten ringförmigen Abschnitts.
Danach wird Fluid, das jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon umfasst,
durch den isolierten ringförmigen
Abschnitt des Bohrlochs hindurch angesaugt. Außerdem wird jungfräuliches Fluid
durch den isolierten kreisförmigen
Abschnitt des Bohrlochs hindurch angesaugt. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst vorzugsweise den weiteren Schritt, in dem das durch den
isolierten kreisförmigen
Abschnitt des Bohrlochs hindurch angesaugte jungfräuliche Fluid
gesammelt wird.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
mittels eines ausfahrbaren äußeren Dichtungsstücks eine
Abdichtung an dem ersten ringförmigen
Abschnitt und mittels eines ausfahrbaren inneren Dichtungsstücks eine
Abdichtung an dem zweiten ringförmigen
Abschnitt ausgeführt.
Das innere Dichtungsstück
ist wahlweise über
das äußere Dichtungsstück hinaus ausfahrbar.
Das äußere und
das innere Dichtungsstück
sind Komponenten einer Sondenbaugruppe, die an einem im Bohrloch
angeordneten Bohrlochwerkzeug befördert wird. In dieser Ausführungsform werden
mittels der Sondenbaugruppe und des Bohrlochwerkzeugs die Schritte,
in denen Fluid angesaugt wird und Fluid gesammelt wird, ausgeführt.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Vorrichtung bereit
zum Kennzeichnen einer unterirdischen Formation, die von einem Bohrloch durchdrungen
ist, das von einer Schicht aus verschmutztem Fluid umgeben ist.
Die unterirdische Formation enthält
jenseits der Schicht aus verschmutztem Fluid ein jungfräuliches
Fluid. Die Vorrichtung umfasst ein Bohrlochwerkzeug, das für die Beförderung
im Bohrloch geeignet ist, und eine Sondenbaugruppe, die durch das
Bohrlochwerkzeug getragen wird, um Fluidproben zu entnehmen. Die
Sondenbaugruppe ist vorzugsweise wie oben beschrieben ausgerüstet, d.
h., dass die Sondenbaugruppe einen Sondenkörper, ein äußeres Dichtungsstück und ein
Probenahmerohr, das in der Bohrung des äußeren Dichtungsstücks angeordnet
ist und an seinem distalen Ende ein inneres Dichtungsstück trägt, umfasst.
Ferner ist ein Stellglied vorgesehen, um den Sondenkörper zwischen
einer eingefahrenen Position während
der Beförderung
des Bohrlochwerkzeugs und einer ausgefahrenen Position während der
Entnahme von Fluidproben zu verschieben. Das Stellglied ist vorzugsweise
betätigbar,
um auch das Probenahmerohr zwischen einer eingefahrenen Position
und einer ausgefahrenen Position in der Weise zu verschieben, dass
das innere Dichtungsstück
mit dem zweiten ringförmigen
Abschnitt des Bohrlochs in einen abdichtenden Eingriff gelangt.
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In
einer besonderen Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
ferner eine Fließlinie,
die durch einen Abschnitt des Bohrlochwerkzeugs verläuft und
mit dem ersten und dem zweiten Einlass der Sondenbaugruppe in Fluidverbindung
steht, um jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon in das Bohrlochwerkzeug
zu lassen. Im Bohrlochwerkzeug sind eine oder mehrere Pumpen aufgenommen,
die über
die Fließlinie
jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon in das Bohrlochwerkzeug
ansaugen. Vorzugsweise ist im Bohrlochwerkzeug ferner eine Probenkammer,
um jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon von der
(den) Pumpe(n) aufzunehmen, sowie ein Instrument zum Analysieren
von Fluid, das über
die Fließlinie
und die Pumpe(n) angesaugt wird, getragen. Das Bohrlochwerkzeug
kann zur Beförderung
in einem Bohrloch über
eine Drahtleitung, einen Bohrstrang oder eine Rohrwendel angepasst
sein.
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In
einem nochmals weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Dichtungsstück bereit,
das durch eine Sondenbaugruppe entfaltet wird, die an einem Bohrlochwerkzeug
geführt
ist, das in einem Bohrloch befördert
wird, das eine unterirdischen Formation durchdringt, die von einer
Schicht aus verschmutztem Fluid umgeben ist, wobei die unterirdische
Formation jenseits der Schicht aus verschmutztem Fluid ein jungfräuliches
Fluid enthält.
Das Dichtungsstück umfasst
einen elastomeren Dichtungsstückkörper, der
eine distale Oberfläche
aufweist, die für
einen abdichtenden Eingriff mit einem Abschnitt des Bohrlochs geeignet
ist. Der Dichtungsstückkörper besitzt einen
Außendurchmesser
und einen Innendurchmesser, wobei der Innendurchmesser durch eine Bohrung
durch den Dichtungsstückkörper definiert ist.
Der Dichtungsstückkörper ist
ferner mit einem oder mehreren Kanälen versehen, die in der distalen Oberfläche ausgebildet
und zu einem ringförmigen Reinigungseinlass
zwischen dem Innendurchmesser und dem Außendurchmesser angeordnet sind.
In dem einen oder den mehreren Kanälen des Dichtungsstückkörpers sind
mehrere Verstrebungen angeordnet und wirksam verbunden, um einen
elastischen Verstrebungsring zu definieren. Durch den Dichtungsstückkörper verläuft wenigstens
ein Durchgang, um jungfräuliches
Fluid oder verschmutztes Fluid oder Kombinationen davon durch den
Dichtungsstückkörper zu
leiten.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung werden deutlich anhand der folgenden
Beschreibung und der angehängten
Ansprüche,
die auf die folgenden Abbildungen Bezug nehmen.
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1,
die bereits erwähnt
worden ist, ist eine schematische, vertikale Ansicht einer unterirdischen
Formation, die von einem Bohrloch, das mit Schlammkuchen ausgekleidet
ist, durchdrungen ist.
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Die 2A–2B,
die bereits erwähnt worden
sind, sind schematische, vertikale Ansichten eines an einer Drahtleitung
bzw. an einem Bohrstrang beförderten
Bohrlochwerkzeugs, das jeweils in dem Bohrloch von 1 angeordnet
ist, wobei eine Sonde mit der Formation in Eingriff ist, wobei die Figuren
ferner den Fluss von verschmutztem und von jungfräulichem
Fluid in das Bohrlochwerkzeug zeigen.
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3,
die bereits erwähnt
worden ist, ist eine schematische, vertikale Ansicht eines Bohrlochwerkzeugs
im Stand der Technik, das ein Dichtungsstück verwendet, das mit einem
Schutzring versehen ist, um Formationsfluid, das in ein Probenahmerohr strömt, zu isolieren.
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4,
die bereits erwähnt
worden ist, ist eine Seitenschnittansicht des Dichtungsstücks von 3.
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5 ist
eine schematische, vertikale Ansicht eines Abschnitts eines Bohrlochwerkzeugs,
das ein Fluidprobenahmesystem und eine Sondenbaugruppe enthält.
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5A ist
eine längs
der Schnittlinie 5A-5A aufgenommene Schnittansicht der Sondenbaugruppe
von 5.
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6 ist
eine detaillierte schematische Ansicht einer zur Sondenbaugruppe
von 5 alternativen Sondenbaugruppe.
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Die 7A–7F zeigen
verschiedene Konfigurationen eines ringförmigen Reinigungseinlasses,
der von der Sondenbaugruppe verwendbar ist.
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Die 8A–8G zeigen
Stirnansichten von verschiedenen Verstrebungen oder Verstrebungselementen,
die in dem ringförmigen
Reinigungseinlass der Sondenbaugruppe verwendbar sind.
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Die 8H–8N zeigen
Draufsichten der verschiedenen Verstrebungen oder Verstrebungselemente,
die in dem ringförmigen
Reinigungseinlass der Sondenbaugruppe verwendbar sind.
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Die 9A–9B zeigen
weitere Konfigurationen von Verstrebungen, die in dem ringförmigen Reinigungseinlass
der Sondenbaugruppe verwendbar sind.
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10A–10B zeigen verschiedene Formen von Fluiddurchlässen, die
in der Sondenbaugruppe verwendbar sind.
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11 ist
eine schematische, vertikale Ansicht einer zu den Sondenbaugruppen
von 5 bzw. 6 alternativen Sondenbaugruppe.
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Die 12A–12E zeigen detaillierte Ansichten einer zur Sondenbaugruppe
von 11 alternativen Sondenbaugruppe in jeweiligen
Betriebsabläufen.
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13 ist
eine schematische, vertikale Ansicht einer alternativen Sondenbaugruppe
mit einem rohrförmigen
Verteiler.
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14 ist
eine längs
der Schnittlinie 14-14 aufgenommene Querschnittsansicht der Baugruppe von 13.
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15 ist
eine schematische, vertikale Ansicht der Sondenbaugruppe von 13 mit
einem Innenflansch.
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16 ist
ein Graph, der die Beziehung zwischen dem Differenzdruck und Probenahmeleistungsaufteilung
zwischen einem Probenahmeeinlass und einem Reinigungseinlass zeigt.
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Gegenwärtig bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den oben identifizierten Figuren gezeigt und
werden im Folgenden genau beschrieben. Beim Beschreiben der bevorzugten
Ausführungsformen
werden ähnliche
oder gleiche Bezugszeichen verwendet, um gemeinsame oder ähnliche
Elemente zu identifizieren. Die Figuren sind nicht unbedingt maßstäblich, wobei
bestimmte Merkmale und bestimmte Ansichten der Figuren zugunsten
der Klarheit und Prägnanz
im Maßstab übertrieben
oder schematisch gezeigt sind.
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In
dieser Beschreibung werden bestimmte Begriffe definiert, wenn sie
das erste Mal verwendet werden, während andere in dieser Beschreibung
verwendete Begriffe wie folgt definiert sind:
"Ringförmig" bezieht sich auf
eine Linie, ein Band oder eine Anordnung in Form einer geschlossenen Kurve
wie etwa einen Kreis oder eine Ellipse.
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"Verschmutztes Fluid" bedeutet ein Fluid, dass
im Allgemeinen für
die Kohlenwasserstoff-Fluidprobenahme und/oder Bewertung nicht annehmbar ist,
da es Verschmutzungen wie etwa ein Filtrat des beim Bohren im Bohrloch
verwendeten Schlamms enthält.
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"Bohrlochwerkzeug" bedeutet ein Werkzeug, das
mit Hilfe von Mitteln wie etwa eines Bohrstrangs, einer Drahtleitung
oder einer Rohrwendel in das Bohrloch gefahren wird, um Bohrlochvorgänge, die mit
der Bewertung, der Förderung
und/oder dem Management einer oder mehrerer interessierenden unterirdischen
Formationen zusammenhängen.
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"Wirksam verbunden" bedeutet direkt
oder indirekt verbunden, um Informationen, Kräfte, Energie oder Stoffe (einschließlich Fluiden)
zu übertragen oder
zu leiten.
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"Jungfräuliches
Fluid" bedeutet
ein unterirdisches Fluid, das hinreichend rein, unverdorben, fossil und
nicht verunreinigt ist oder anderweitig bei der Fluidprobenahme
und im Analysefeld als annehmbar repräsentativ für eine gegebene Formation betrachtet
wird, um eine gültige
Kohlenwasserstoffprobenahme und/oder Bewertung zu ergeben.
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In 5 ist
ein Fluidprobenahmesystem 526 eines Bohrlochwerkzeugs 510 gezeigt,
das eine Sondenbaugruppe 525 und einen Fließabschnitt 521 umfasst,
um wahlweise Formationsfluid in den gewünschten Abschnitt des Bohrlochwerkzeugs 510 anzusaugen.
Das Bohrlochwerkzeug 510 wird in einem Bohrloch 514 befördert, das
von einer Eindringzone 519 umgeben ist, die eine Schicht
aus verschmutztem Fluid 520 enthält. Das Bohrloch 514 durchdringt
eine unterirdische Formation 516, die jenseits der Schicht
aus verschmutztem Fluid 520 ein jungfräuliches Fluid 522 enthält.
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Die
Sondenbaugruppe 525 umfasst einen Sondenkörper 530,
der mittels Zugstufenkolben 533 oder eines anderen geeigneten
Stellglieds wahlweise ausfahrbar ist, um den Sondenkörper 530 zwischen einer
eingefahrenen Position während
der Beförderung
des Bohrlochwerkzeugs 510 und einer ausgefahrenen Position
während
der Entnahme von Fluidproben (wobei in 5 die letztere
Position gezeigt ist) zu verschieben. Durch den Sondenkörper 530 wird
ein zylindrisches Dichtungsstück 531 getragen, das
eine distale Oberfläche 531s aufweist,
die für
einen abdichtenden Eingriff mit dem Schlammkuchen 515 und einen
abdichtenden Eingriff mit einem Abschnitt der Bohrlochwand 517 geeignet
ist. Die distale Oberfläche 531s kann
mit einer Krümmung
ausgebildet sein, die durch die Oberfläche 531s' in der Dichtungsstückausführungsform
von 6 gezeigt ist, um sich in dieser Weise an die
erwartete Krümmung
der Bohrlochwand 517 zugunsten einer zuverlässigeren
Abdichtung an dieser anpassen zu können.
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In 5A ist
ein Dichtungsstück 531 gezeigt,
das aus einem geeigneten Werkstoff (der auf dem Fachgebiet wohlbekannt
ist) wie etwa Gummi gefertigt ist und einen Außendurchmesser d1 sowie einen
Innendurchmesser d2 besitzt, wobei der Innendurchmesser
d2 durch eine (nicht bezeichnete) Bohrung
durch das Dichtungsstück 531 definiert
ist. Das Dichtungsstück 531 ist
ferner mit einem Kanal 534c versehen, der in seiner distalen
Oberfläche 531s ausgebildet
ist und so angeordnet ist, dass er einen ringförmigen Reinigungseinlass 534i zwischen
dem Außendurchmesser
d1 und dem Innendurchmesser, d2 definiert.
Das Dichtungsstück 531 kann
durch Vergießen
des Dichtungsstückmaterials
um ein Probenahmerohr 527 (das später beschrieben wird) gebildet
sein, womit diese Komponenten der Dichtungsstückbaugruppe 525 integral
ausgebildet sind. Der Einlasskanal (oder die Einlasskanäle, wie
es der Fall sein kann) wird (werden) dann in die distale Oberfläche 531s des
Dichtungsstücks 531 (d.
h. in seine Vorderseite) geschnitten, um den ringförmigen Reinigungseinlassbereich 534i zu
schaffen.
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In
den 7A–9B sind
verschiedene Aspekte der Sonde, die Einzelheiten bezüglich der Dichtungsstückverstrebungen 535u2 , des Reinigungseinlasses 534i und
des (der) zugeordneten Kanals (Kanäle) 534c von 5 darstellen,
gezeigt. Obwohl die Ausführungsform
nach den 5 und 5A mit
einem einzigen durchgehenden Kanal 534c gezeigt ist, schließt die Erfindung
Dichtungsstückausführungsformen
mit ein, die mehrere diskrete Kanäle aufweisen, die so angeordnet
sind, dass die den ringförmigen
Reinigungseinlass 534i definieren. Somit kann, wie in den 7A–7F gezeigt ist,
das Dichtungsstück 531 verschiedenartige
Konfigurationen wie etwa einen einzigen durchgehenden Kanal 534c1 , mehrere beabstandete trapezförmige Kanäle 534c2 , beabstandete kreisförmige Kanäle 534c3 , beabstandete rechtwinklige Kanäle 534c4 , benachbarte trapezförmige Kanäle 534c5 und lang gestreckte Kanäle 534c6 verwenden. Der Kanal und/oder die
Reinigungseinlässe
können
so angeordnet sein, dass ein Kreis, wie in 7A gezeigt
ist, ein Oval, wie in 7F gezeigt ist, oder eine andere Geometrie
gebildet ist.
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Die 7A–7F zeigen
ferner mehrere Verstrebungen (auch Verstrebungselemente genannt) 535,
die in dem einen oder den mehreren Kanälen angeordnet sind. Diese
Verstrebungen sowie weitere Verstrebungsgestaltungen sind in den 8A-8P näher
gezeigt. Die Verstrebungen verwenden verschiedene Formen, um Komplemente
zu den Kanalformen zu bilden, und können ferner verschiedenartige
Querschnitte einschließlich
der verschiedenen U-, V-, X- und Ω-förmigen
Querschnitte, die von den Verstrebungen 535u1 –535u7 verwendet werden, die in den 8A–8G gezeigt
sind, und verschiedene symmetrische und asymmetrische ebene Profile,
die in den 8H–8N gezeigt sind,
besitzen.
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Weitere
alternative Ausführungsformen
der Verstrebungen 535u8-9 sind
in den 9A–9C gezeigt.
Somit können
die Verstrebungen eine Vielzahl paralleler, geradliniger Komponenten 535u verwenden,
die (in 9A an oberen Seiten der Verstrebungen 535u8 , in 9B an
mittleren Grundabschnitten der Verstrebungen 535u9 )
wirksam verbunden sind, so dass sie verschiedene gitterartige oder
siebartige Anordnungen bilden. Einem Fachmann ist klar, dass die
verschiedenen anderen Gestaltungen in ähnlicher Weise verwendet werden
können,
um eine Vielzahl von Verstrebungen wirksam zu verbinden und dadurch
eine erhöhte
Verformbarkeit des Dichtungsstücks 531 zu
erreichen. Die Vorzüge
einer solchen erhöhten
Verformbarkeit werden nun beschrieben.
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Wie
in den 7A–7F weiter
gezeigt ist, sind die Verstrebungen 535u vorzugsweise,
z. B. kettengliedartig, derart wirksam verbunden, dass sie einen
elastischen Verstrebungsring definieren, und in einer geschlossenen
Kurve ausgebildet, um sich in den einen oder die mehreren Kanäle 534c einzufügen. Diesbezüglich zeigt 8H zudem,
dass die Verstrebungen 535 mit einer ersten Öffnung 556,
um Fluid zu den Dichtungsstückdurchgängen 528 (die später beschrieben
werden) zu leiten, und einer zweiten Öffnung 558, um die
Verstrebungen miteinander zu verbinden und/oder in dem Dichtungsstückmaterial
zu befestigen, versehen sein können.
Diese Öffnungen 556, 558 können in
den jeweiligen Verstrebungen verschiedene Formen, Größen und
Gestaltungen besitzen. Einem Fachmann ist klar, dass die Verstrebungen 535u wünschenswerterweise
die Verschiebung der Sondenbaugruppe 525, vor allem des Dichtungsstücks 531,
während
Probenahmevorgängen
erleichtern (siehe z. B. 5). Der Grund dafür ist, dass
die über
die distale Oberfläche 531s des Dichtungsstücks 531 gebildete
Abdichtung von der Verformbarkeit des Dichtungsstücks 531 an
seiner Vorderseite abhängt
(dies gilt vor allem bei Anwendungen im unverrohrten Loch). Ein
herkömmliches Dichtungsstück neigt
dazu, sich zuallererst als festes Teil zu verschieben. Dies gilt
auch in etwa für
Dichtungsstücke
im Stand der Technik, die feste Schutzringe verwenden. Die Verwendung
von diskreten, jedoch wirksam verbundenen Verstrebungen gemäß der Erfindung
führt zu
einer erhöhten
elastischen Verformbarkeit des Dichtungsstücks 531. Folglich
können
sich z. B. Abschnitte der Dichtungsstückoberfläche 531s innerhalb
des ringförmigen
Reinigungseinlasses 534i unabhängig von den Abschnitten der Dichtungsstückoberfläche 531s außerhalb
des ringförmigen
Reinigungseinlasses 534i freier verformen.
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Die
Dichtungsstückverstrebungen 535 können etwa
durch Vulkanisieren integral mit dem Dichtungsstück 531 ausgebildet
sein oder, falls sie hinreichend elastisch sind, in den einen oder
die mehreren Dichtungsstückkanäle 534c eingepresst
sein. In jedem Fall müssen
die Verstrebungen eine ausreichende Steifigkeit und/oder Federsteife
aufweisen, um dem Zusammendrücken
des Dichtungsstückmaterials,
wenn das Dichtungsstück
an der Bohrlochwand 517 zusammengedrückt wird, zu widerstehen. Die
Steifigkeit kann durch die geeignete Werkstoffwahl und über die
Geometrie erzielt werden. Somit besitzen z. B. bestimmte Verstrebungsausführungsformen 535u1 , die in den 6 und 8A gezeigt sind,
U-förmige
Querschnitte mit durch einen Winkel α von vorzugsweise mindestens
7° definierten Öffnungen.
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Wie
in 5 weiter gezeigt ist, erstreckt sich wenigstens
ein Durchgang 528 durch das Dichtungsstück 531, um jungfräuliches
Fluid 522 oder verschmutztes Fluid 520 oder Kombinationen
davon zwischen dem einen oder den mehreren Kanälen 534c und einem
ersten Einlass 540 im Sondenkörper 530 zu leiten.
Der erste Einlass 540 im Sondenkörper steht mit dem Bohrlochwerkzeug 510 in
einer Weise, die später
beschrieben wird, in Fluidverbindung. In Ausführungsformen, die mehrere Kanäle, die
den ringförmigen
Reinigungseinlass 534i bilden, aufweisen, ist das Dichtungsstück 531 mit
mehreren entsprechenden Durchgängen 528 versehen,
die jeweils hindurch verlaufen, um jungfräuliches Fluid 522 oder verschmutztes
Fluid 520 oder Kombinationen davon zwischen einem der Kanäle 534c und
einem ersten Einlass 540 im Sondenkörper 530 zu leiten.
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Jeder
der Durchgänge 528 im
Dichtungsstück 531 ist
vorzugsweise mit einem Rohr 529 verkleidet, um z. B. mit
diesem das Dichtungsstückmaterial,
das unter der Druckbelastung auf den Durchgang zusammenzufallen
droht, zu verstreben. Die Rohre sind vorzugsweise mit ihrem oberen
Ende an der entsprechenden Kanalverstrebung 535u2 fixiert und
schweben an ihrem unteren Ende ziemlich frei in einer oder mehreren
Rillen 530g im Sondenkörper 530 (siehe 6),
um ein Zusammendrücken
des Dichtungsstückmaterials
unter Belastung zu ermöglichen.
Solche Rohre können
z. B. durch Gießen
des Dichtungsstücks 531 um
die Rohre integral mit diesem ausgebildet sein, wobei sich der Prozess
für die Verwendung
von Rohren eignet – und
zu Durchgängen 528 führt – die verschiedene
Formen und Gestalten besitzen. In den Durchgang 528 und/oder
das Rohr 529 kann eine Feder 509 (9)
oder eine Reihe von Ringen eingesetzt sein, die dazu beizutragen, zu
verhindern, dass der Durchgang zusammenbricht.
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10A zeigt eine weitere Sondenbaugruppe 1025,
wobei hindurch verlaufende Durchgänge 529 dargestellt
sind. Die Sondenbaugruppe ist mit Ausnahme, dass sie durch das Dichtungsstück 531 verlaufende
Durchgänge
unterschiedlicher Gestalt aufweist, im Wesentlichen die gleiche
wie die Sondenbaugruppe von 5. Die Form
der Durchgänge ist
durch ein spiralförmiges
Rohr 529' definiert. 10B zeigt ein Dichtungsstück 531, das Rohre unterschiedlicher
Form, z. B. eine schraubenlinienartige Rohrwendel 529'' oder ein S-förmiges Rohr 529''',
und dazu komplementäre
Durchgänge
verwendet. Diese verschiedenen gebogenen Rohre müssen nicht unbedingt (wie in 6)
zwei schwebende Enden besitzen, da die vertikale Bewegung der Rohre,
die unter Druckbelastung des Dichtungsstückmaterials vor sich geht,
weitgehend von den seitlich wegführenden
Abschnitten der Rohre ausgeht. 10B zeigt
ferner, dass die Rohrenden in verschiedenen Orientierungen in den
Sondenkörper (z.
B. an einer Grundplatte 530b) münden können, beispielsweise senkrecht
(siehe 529''') oder parallel (siehe 529'''') zur Vorderseite
der Grundplatte.
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Wie
in 5 weiter gezeigt ist und oben bereits erwähnt worden
ist, ist in der Bohrung des Dichtungsstücks 531 ein Probenahmerohr 527 in
dichter Weise (abdichtend) angeordnet, um jungfräuliches Fluid 522 zu
einem zweiten Einlass 538 im Sondenkörper 530 zu leiten.
Der zweite Einlass 538 des Sondenkörpers 530, der später näher beschrieben
wird, steht außerdem
mit dem Bohrlochwerkzeug in Fluidverbindung.
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Das
Probenahmerohr 527 definiert einen Probenahmeeinlass 532 und
arbeitet mit dem inneren Abschnitt des Dichtungsstücks 531 zusammen, um
eine (nicht bezeichnete) Barriere zu definieren, die den ringförmigen Reinigungseinlass 534i vom Probenahmeeinlass 532 isoliert.
Obwohl das Probenahmerohr 527 vorzugsweise konzentrisch
zum Dichtungsstück 531 ist,
können
auch andere Dichtungsstück-/Sondengeometrien
und -konfigurationen vorteilhaft verwendet werden.
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In 6 ist
eine alternative Sondenbaugruppe 525a gezeigt. Diese Sondenbaugruppe
gleicht mit Ausnahme weniger Änderungen
der Sondenbaugruppe 525 von 5. Beispielsweise
ist am Sondenkörper 530a ein
Dichtungsstück 531a positioniert, das
einen hindurchführenden
Kolben 536 enthält. Der
Durchgang 528 weist ebenfalls einen ringförmigen Reinigungseinlass 534i mit
Kanälen 534c2 und Kanalverstrebungen 535u1 auf. Das Probenahmerohr 527 kann
seinerseits durch Hydraulikdruck, der vom Bohrlochwerkzeug geliefert
wird, entgegen Kolbenfüßen 527p,
die zur Gleitbewegung in einer Kammer 555 angeordnet sind,
vom Sondenkörper 530a ausgefahren
werden, um das Isolieren des Probenahmeeinlasses 532 vom
ringförmigen
Reinigungseinlass 534i zu unterstützen. Dieses Merkmal ist besonders
vorteilhaft, wenn eine Erosion der Bohrlochwand gegenüber dem
Probenahmeeinlass 532 angetroffen wird.
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Das
Probenahmerohr 527 ist vorzugsweise mit einem Filter ausgestattet,
um Teilchen aus dem jungfräulichen
Formationsfluid, das zum Probenahmeeinlass 532 des Probenahmerohrs 527 vorgelassen
wurde, herauszufiltern. Diese Filtertätigkeit kann durch mehrere
Perforationen 536p in der Seitenwand eines Kolbens 536,
der im Probenahmerohr 527 gleitend angeordnet ist, ausgeführt werden.
Der Kolben 536 ist durch Hydraulikdruck vom Sondenkörper 530a ausfahrbar
und weist einen Kolbenkopf 536h mit einem vergrößerten Durchmesser
auf, um mit dem Ausfahren des Kolbens 536 relativ zum Probenahmerohr 527 Teilchen
(z. B. Bohrschlammaufbauten) zu ergreifen und aus dem Probenahmeeinlass 532 auszustoßen. Der
Kolben enthält
ferner z. B. einen axialen Durchgang 557, der mit den Perforationen 536p in
der Kolbenseitenwand in Fluidverbindung steht, um jungfräuliches
Fluid, das zum Probenahmeeinlass 532 vorgelassen wurde,
zum axialen Durchgang 557 zu leiten. Der axiale Durchgang
steht mit dem zweiten Einlass 538 (5) im Sondenkörper in
Fluidverbindung.
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In 11 ist
eine mit 1125 bezeichnete alternative Ausführungsform
der Sondenbaugruppe schematisch gezeigt. In dieser Ausführungsform
weist das (äußere) Dichtungsstück 1131 an
sich keinen Reinigungseinlass auf, sondern arbeitet mit einem inneren
Dichtungsstück 1159 zusammen,
um einen ringförmigen
Reinigungseinlass 1134i zu definieren. Somit wird das äußere Dichtungsstück 1131 durch den
Sondenkörper 1130 getragen,
um mit einem ersten ringförmigen
Abschnitt 1160 der Bohrlochwand 1117 in einen
abdichtenden Eingriff zu gelangen. Die Bohrlochwand 1117,
die das Bohrloch 1114 definiert, ist mit einem Schlammkuchen 1115 ausgekleidet. Eine
Eindringzone 1119 umgibt die Bohrlochwand und erstreckt
sich in einen Abschnitt der unterirdischen Formation 1116,
der ein jungfräuliches
Fluid 1122 enthält.
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Das äußere Dichtungsstück
1131 enthält eine
hindurch verlaufende Bohrung
1131b. In der Bohrung
1131b des äußeren Dichtungsstücks ist
ein Probenahmerohr
1127 angeordnet, das dazwischen einen
Ringraum
1152 bildet. Das Probenahmerohr
1127 ist
durch Hydraulikdruck, der vom Bohrlochwerkzeug geliefert wird, um
ein oder mehrere Stellglieder zu speisen (wie dies z. B. aus
US 3 924 463 im Stand der
Technik wohlbekannt ist), ausfahrbar und trägt an seinem distalen Ende
ein inneres Dichtungsstück
1159,
um einen zweiten ringförmigen
Abschnitt
1164 des Bohrlochs
1114 innerhalb des
ersten ringförmigen
Abschnitts
1160 in einen abdichtenden Eingriff zu bringen.
Das distale Ende des Probenahmerohrs weist vorzugsweise einen (nicht
bezeichneten) ringförmigen
Kanal auf, wobei das innere Dichtungsstück
1159 toroidförmig ist
und für
einen Eingriff mit der Bohrlochwand
1117 in dem ringförmigen Kanal
des distalen Endes des Probenahmerohrs getragen ist.
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Das
Probenahmerohr 1127 ist vorzugsweise mit einem zylindrischen
Filter 1170 ausgestattet, um Teilchen aus dem jungfräulichen
Fluid 1122 (oder einem anderen Fluid), das zum Probenahmerohr 1127 vorgelassen
wurde, herauszufiltern. Der Ringraum 1152 ist in ähnlicher
Weise mit einem Filter 1172 ausgestattet, um Teilchen aus
dem verschmutzten Fluid 1120 oder dem jungfräulichen
Fluid 1122 oder Kombinationen davon, die zum Ringraum 1152 vorgelassen
wurden, herauszufiltern.
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Das
Merkmal "verstellbares
Probenahmerohr 1127'' schafft Möglichkeiten
zur Reaktion auf die Kräfte,
die auf das innere Dichtungsstück 1159 einwirken.
Insbesondere ist dieses Merkmal hilfreich beim Setzen des inneren
Dichtungsstücks 1159 gegen
schwaches Gestein (d. h. eine schwache Bohrlochwand) und ermöglicht außerdem das
Verstellen der Position des inneren Dichtungsstücks, falls die Erzeugung von
Fluid aus der Formation durch eine Erosion des Speichergesteins
an der Grenzfläche zwischen
Dichtungsstück
und Formation begleitet ist. Dies ist durch das Ausfahren des inneren
Dichtungsstücks 1159 gegen
den erodierten Abschnitt der Bohrlochwand in der Umgebung des zweiten
ringförmigen
Abschnitts 1164 gezeigt.
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Der
Sondenkörper 1130 ist
ferner mit einem ersten Einlass 1140 versehen, der mit
dem Ringraum 1152 in Fluidverbindung steht, um jungfräuliches
Fluid 1122 oder verschmutztes Fluid 1120 und Kombinationen
davon in das Bohrlochwerkzeug (das in 11 nicht
gezeigt ist) zu lassen. Längs
einer Innenfläche
von einem oder mehreren der Dichtungsstücke kann eine (nicht gezeigte)
Unterstützung
angeordnet sein, um eine Intrusion des Dichtungsstückmaterials
in den ersten Einlass 1140 zu verhindern. Ein zweiter Einlass
1138 im Sondenkörper 1130 steht mit
dem Probenahmerohr 1127 in Fluidverbindung, um jungfräuliches
Fluid 1122 in das Bohrlochwerkzeug zu lassen.
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Die 12A–12E zeigen eine weitere Ausführungsform der Sondenbaugruppe,
die mit 1225 bezeichnet ist. Die 12A–12E zeigen die Funktionsweise der Sondenbaugruppe 1225, wenn
sie mit der Bohrlochwand in Eingriff gelangt (12A), die Aufnahme von Fluid auslöst (12B), sich vorwärts bewegt, um während der Aufnahme
eine Abdichtung an der Bohrlochwand aufrechtzuerhalten (12C), Fluid in das Bohrlochwerkzeug ansaugt (12D) und zurückfährt, um sich
von der Bohrlochwand zu lösen
(12E).
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Die
Sondenbaugruppe 1225 gleicht der Sondenbaugruppe 1125 von 11,
unterscheidet sich jedoch hauptsächlich
durch ihre Fluidfiltermittel. Demgemäß ist das bewegliche Probenahmerohr 1227 mit
einem Filter in Form von Perforationen 1227p in seiner
Seitenwand ausgestattet, um Teilchen aus dem jungfräulichen
Fluid (oder einem anderen Fluid), das zum Probenahmerohr 1227 vorgelassen
wurde, herauszufiltern. Das Probenahmerohr 1227 ist vorzugsweise
ferner mit einem Außenflansch 1227f ausgestattet,
um mit dem Ausfahren des Probenahmerohrs 1227 relativ zu
einer rohrförmigen
Verstrebung 1272, die zur Unterstützung des äußeren Dichtungsstücks 1231 in
dem Ringraum 1252 angeordnet ist, Teilchen aus dem Ringraum 1252 auszustoßen.
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Die
rohrförmige
Verstrebung 1272 ist ebenfalls mit einem Filter in Form
von Perforationen 1272p in ihrer Seitenwand ausgestattet,
um Teilchen aus dem jungfräulichen
Fluid oder dem verschmutzten Fluid oder Kombinationen davon herauszufiltern. Genauer
ist das Probenahmerohr 1227 ferner mit Filtern in Form
von Perforationen 1227q in seinem den Flansch 1272 tragenden
Seitenwandabschnitt ausgestattet, die mit dem Filter 1272p der
rohrförmigen Verstrebung
zusammenwirken, um das jungfräuliche oder
das verschmutzte Fluid oder Kombinationen davon, die zum Ringraum 1252 vorgelassen
wurden, zu filtern.
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Ferner
ist im Probenahmerohr 1227 ein Kolben 1270 angeordnet,
der vom Sondenkörper
(der in den 12A–12E nicht
gezeigt ist) ausfahrbar ist, um mit dem Ausfahren des Kolbens relativ
zum Probenahmerohr 1227 Teilchen aus dem Probenahmerohr
auszustoßen.
Der Kolben kann z. B. einen axialen Durchgang 1271 enthalten
und eine oder mehrere Perforationen 1270p in seiner Seitenwand aufweisen,
um in diesen jungfräuliches
Fluid, das zum Probenahmerohr 1227 vorgelassen wurde, zum axialen
Durchgang 1271 zu leiten. Der axiale Durchgang 1271 steht
mit dem zweiten Einlass (der in den 12A–12E nicht gezeigt ist) im Sondenkörper in
Fluidverbindung.
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In ähnlicher
Weise wie das Probenahmerohr 1227 kann die rohrförmige Verstrebung 1272 durch Hydraulikdruck,
der vom Bohrlochwerkzeug geliefert wird, vom Sondenkörper ausgefahren
werden. Vorzugsweise ist das Probenahmerohr 1227 bis zu
einem größeren Grad
ausfahrbar als die rohrförmige Verstrebung 1272,
um eine Erosion des Bohrlochs vor allem beim Probenahmerohr oder
in dessen Nähe
auszugleichen. Die Fähigkeit,
sowohl das Probenahmerohr als auch die rohrförmige Verstrebung und den Kolben
auszufahren, machen die Sondenbaugruppe natürlich für die Verwendung unter den Bedingungen
von schwachen Bohrlochwänden und/oder
erosivem Gestein besonders geeignet. Diese rohrförmigen Elemente sind "verschachtelt", um den vom Bohrlochwerkzeug
gelieferten Hydraulikdruck wirksam in ein Ausfahren der Elemente
zur Bohrlochwand 1217 hin und ein Zurückfahren von dieser umzuwandeln.
Folglich werden das äußere Dichtungsstück 1231 und
das innere Dichtungsstück 1259,
wenn ein hydraulischer "Setzdruck" vom Bohrlochwerkzeug
aufgebracht wird, jeweils in einen Eingriff mit dem ersten, 1260,
bzw. dem zweiten, 1264, Abschnitt der Bohrlochwand 1217 ausgefahren,
wie in 12A gezeigt ist.
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Wie
in 12B gezeigt ist, wird der Kolben 1270 mittels
des Bohrlochwerkzeugdrucks zurückgezogen,
um die in ihm vorhandenen filternden Perforationen 1270p des
Probenahmerohrs 1227 freizulegen. Dies hat die wahrscheinliche
Auswirkung, dass ein Teil des Schlammkuchens 1215 von der
Bohrlochwand 1217 in dem ersten ringförmigen Abschnitt 1260 abgezogen
wird. In das Probenahmerohr 1227 und durch die Filterperforationen 1227p strömt Fluid, wie
durch die Pfeile angedeutet ist.
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Wie
in 12C gezeigt ist, werden durch den vom Bohrlochwerkzeug (das
in 12 nicht gezeigt ist) gelieferten
Differenzdruck Formationsfluide durch die Bohrlochwand 1217 in
den Ringraum 1252 und den Probenahmeeinlass 1232 angesaugt.
Der Abschnitt der Bohrlochwand 1217 zwischen dem ersten
ringförmigen
Abschnitt 1260 ist erodiert gezeigt, wobei zu sehen ist,
dass der Druck, mit dem das Probenahmerohr 1227 beaufschlagt
wird, dieses gemeinsam mit dem inneren Dichtungsstück 1259 nach außen gezwungen
hat, um einen Eingriff mit der Bohrlochwand 1217, wenn
diese erodiert ist, aufrechtzuerhalten.
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Es
ist gezeigt, dass vom Fluid stammende Teilchen 1275 und 1277 durch
die Filterpertorationen 1227p des Probenahmerohrs bzw.
die Perforationen 1272p der rohrförmigen Verstrebung (wobei die
Letzteren auch mit den Probenahmerohrperforationen 1227q zusammenwirken)
herausgefiltert worden sind. Das Fluid (entweder verschmutztes Fluid,
jungfräuliches
Fluid oder Kombinationen davon), das über die rohrförmige Verstrebung 1272 hinaus
durch den Ringraum 1252 strömt, wird über den ersten Sondeneinlass 1240 zum
Bohrlochwerkzeug vorgelassen, wie durch die Pfeile angedeutet ist.
Das Fluid (anfänglich
ebenso entweder verschmutztes Fluid, jungfräuliches Fluid oder Kombinationen
davon), das über
das Probenahmerohr 1227 hinaus durch den Probenahmeeinlass 1232 strömt, wird über den
zweiten Sondeneinlass 1238 zum Bohrlochwerkzeug vorgelassen,
wie durch die Pfeile angedeutet ist. Die Filterperforationen 1227p unterstützen das
Filtern des Fluids, wenn es in das Werkzeug eindringt.
-
In 12D sind die rohrförmige Verstrebung 1272 und
das Probenahmerohr 1227 durch vom Bohrlochwerkzeug aufgebrachten
Druck vorwärts
in einen Bereich fortgeschrittener Erosion der Bohrlochwand 1217 bewegt
worden. Außerdem
ist gezeigt, dass sich im Ringraum 1252 gefilterte Teilchen 1277 aufzubauen
beginnen. Das Vorwärtsbewegen
der rohrförmigen
Verstrebung hält
eine Barriere zwischen dem Probenahmeeinlass 1232 und dem
ringförmigen
Reinigungseinlass 1252 aufrecht, die eine Querströmung und/oder
eine gegenseitige Kontamination verhindert, wenn die Bohrlochwand 1217 erodiert.
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In 12E ist die Sondenbaugruppe 1225 von
der Bohrlochwand 1217 weggezogen, so dass das Bohrlochwerkzeug
von dieser gelöst
werden kann. Der Kolben 1270 ist vollständig in das Probenahmerohr 1227 zurückgezogen
worden, wodurch die Teilchen 1275 aus dem Probenahmerohr
ausgestoßen
worden sind. Außerdem
ist die rohrförmige Verstrebung 1272 zurückgezogen
worden, wodurch mittels einer Pumpe im Bohrlochwerkzeug (wie an anderer
Stelle beschrieben worden ist) Fluid herausgepumpt werden kann.
Optional kann das Probenahmerohr 1227 wahlweise so betätigt werden,
dass es sich relativ zur rohrförmigen
Verstrebung 1272 verschiebt. Das Verschieben des Probenahmerohrs
und der rohrförmigen
Verstrebung kann, z. B. durch Hydraulikdruck, der vom Bohrlochwerkzeug
oder von gesammeltem Formationsfluid geliefert wird, das dazu gezwungen
wird, durch eine Fluidfließlinie
oder einen Fluideinlass zurückzufließen, so
beeinflusst werden, dass Teilchen aus dem Ringraum 1252 ausgestoßen werden.
Das Probenahmerohr 1227 und das innere Dichtungsstück 1259 sind
ebenfalls von der Bohrlochwand gelöst und in die Sondenbaugruppe
zurückgezogen
worden.
-
In
den 13–14 ist
eine weitere Ausführungsform
der Sondenbaugruppe 1325 schematisch gezeigt. 13 zeigt
eine Querschnittsansicht der Sondenbaugruppe 1325. 14 zeigt
eine längs der
Linie 14-14 aufgenommene horizontale Querschnittsansicht der Sondenbaugruppe 1325.
Die Sondenbaugruppe 1325 umfasst ein Dichtungsstück 1331,
das mit einem durchgehenden ringförmigen Kanal (oder alternativ
mit einer zentralen Bohrung) versehen ist, die einen ringförmigen Reinigungseinlass 1334 definiert.
Das Probenahmerohr 1327 wird durch den Sondenkörper (der
in den 13–14 nicht
gezeigt ist) in einer ständig
zurückgezogenen Position,
um mit der Bohrlochwand nicht in einen Eingriff zu gelangen, getragen
und definiert einen Probenahmeeinlass 1332. Somit bleibt
das Probenahmerohr 1327, wenn der Sondenkörper vom
Bohrlochwerkzeug ausgefahren wird, um das Dichtungsstück 1331 in
einen Eingriff mit dem Bohrloch zu bringen, vom Bohrloch getrennt.
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Die
Sondenbaugruppe 1325 gemäß dieser Ausführungsform
umfasst vorzugsweise ferner einen rohrförmigen Verteiler 1335,
der in dem ringförmigen Reinigungseinlass 1334 angeordnet
ist. Der rohrförmige
Verteiler 1335 ist mit dem Dichtungsstück 1331 über mehrere
dazwischen liegende radiale Rippen 1335r wirksam verbunden,
derart, dass er zusammen mit dem Dichtungsstück (d. h. gleichzeitig mit dem
Ergreifen der Formation durch das Dichtungsstück) mit der Bohrlochwand in
einen Eingriff gelangt. Diese Ausführungsform der Sondenbaugruppe
kann optional mit dem oben beschriebenen elastischen Verstrebungsring
versehen sein, jedoch ist der Verstrebungsring (der in den 13–14 nicht
gezeigt ist) in dem ringförmigen
Reinigungseinlass 1334 zurückversetzt, um Raum für den rohrförmigen Verteiler 1335 zu
schaffen. Der rohrförmige
Verteiler 1335 besitzt eine Länge, die kleiner als die Länge (d. h.
die Dicke) des Dichtungsstücks 1331 ist,
wodurch zwei ringförmige
Durchgänge 1334a und 1334b in
einem äußeren axialen
Abschnitt des ringförmigen
Reinigungseinlasses 1334 definiert sind. Die Durchgänge vereinigen
sich stromabwärts
vom rohrförmigen Verteiler 1335 zu
einem einzigen Durchgang.
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Die
Aufteilung des ringförmigen
Reinigungseinlasses 1334 durch den rohrförmigen Verteiler 1335 in
zwei isolierte Bereiche verhindert, dass sich an Abschnitten der
Bohrlochwand innerhalb des rohrförmigen
Verteilers 1335 erzeugtes Fluid mit an Abschnitten der
Bohrlochwand außerhalb
des rohrförmigen
Verteilers 1335 erzeugtem Fluid vermischt. Somit läuft es darauf
hinaus, dass sich der innere Durchgang 1334a (nach einem
anfänglichen
Durchfluss von Verschmutzungen) mit jungfräulichem Fluid füllt, wodurch
ein "Pufferbereich" zwischen dem Reinigungseinlass 1332 und
dem äußeren Durchgang 1334b,
der häufig
mit verschmutztem Fluid gefüllt sein
kann, entsteht. Da das Probenahmerohr 1327 von der Bohrlochwand
zurückgezogen
ist, ist jedoch der Druckausgleich zwischen dem ringförmigen Reinigungseinlass 1334 und
dem Probenahmeeinlass 1332 nicht unterdrückt. Dies
soll helfen, die negative Auswirkung der Druckimpulse, die von der
(den) Pumpe(n) des Bohrlochwerkzeugs, die Fluide durch die Sondeneinlässe (die
in den 13–14 nicht gezeigt
sind) pumpen, erzeugt werden können,
zu beseitigen.
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15 zeigt
eine zur Ausführungsform
nach den 13–14 alternative
Ausführungsform,
bei der das Dichtungsstück 1331 an
seinem Ansetzende mit einem Innenflansch 1331f versehen
ist, der den Einlassbereich des radial äußersten ringförmigen Durchgangs 1334b unter
den durch den rohrförmigen
Verteiler gebildeten beiden ringförmigen Durchgängen versperrt.
Dieser versperrte Einlass erweitert sich zu einem vergrößerten Durchgang 1334b,
um zusätzlichen
Raum für
das verschmutzte Fluid zu schaffen, und trägt dazu bei, eine Querströmung zu vermeiden
und dabei das Einfangen von jungfräulichem Fluid durch das Probenahmerohr 1327 zu
fördern.
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16 ist
ein Graph, der den Differenzdruck über der Probenahmeleistungsaufteilung
zwischen einem Probenahmeeinlass und einem Reinigungseinlass gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung zeigt. Insbesondere bezieht sich dieser
Aspekt auf die Feststellung, dass die Leistung der Sondenbaugruppe
im Wesentlichen durch drei physikalische Parameter gekennzeichnet
werden kann: den Innendurchmesser des Probenahmerohrs sowie den
Außendurchmesser
und den Innendurchmesser des Reinigungsringraums (der auch als Schutzringraum bezeichnet
wird). Diese Durchmesser bestimmen die Durchflussquerschnitte der
Probenahme- und Reinigungseinlässe
sowie die Fläche
des Materials des inneren Dichtungsstücks, das diese trennt. Dies
beeinflusst wiederum die Durchflussleistung der Sondenbaugruppe.
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Die
Sonden-/Dichtungsstückgeometrie
kann zur Definition der Beziehung zwischen dem Durchflussverhältnis und
dem Differenzdruck zwischen den Probenahme- und Reinigungseinlässen optimiert werden.
Diese Optimierung kann verwendet werden, um den Fluss von jungfräulichem
Fluid in den Probenahmeeinlass zu erhöhen und dabei die Stärke der Querströmung vom
Reinigungseinlass zum Probenahmeeinlass zu verringern, wodurch die
Wahrscheinlichkeit, dass verschmutztes Fluid in den Probenahmeeinlass
eintritt, kleiner wird. Außerdem
kann die Geometrie so verändert
werden, dass bei einem gegebenen Durchflussverhältnis der Druckunterschied
zwischen den Einlässen
kleiner wird und dadurch die auf das innere Dichtungsstück wirkende Belastung
verringert wird. Die Geometrie kann optional so gewählt sein,
dass bei einem Durchflussverhältnis,
das einem Verhältnis
von 1 : 1 nahe kommt, ein geringer Druckunterschied oder kein Druckunterschied
zwischen den Einlässen
entsteht. Diese Gestaltung ermöglicht
die Verwendung derselben Pumpe oder gleichartiger Pumpen für die Probenahme- und
Reinigungseinlässe.
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Der
Optimierungsprozess beinhaltet das Verändern der Geometrie der drei
erwähnten
Durchmesser, bis bei einem Differenzdruck an der Bohrlochwand von
null das (die) gewünschte(n)
Förderverhältnis(se)
erreicht ist (sind) (Reinigungseinlass gegenüber Probenahmeeinlass). 16 zeigt
eine Linie 1602, die den Durchfluss durch den Reinigungseinlass
angibt, und eine Linie 1604, die den Durchfluss durch den
Probenahmeeinlass angibt, bei verschiedenen Differenzdrücken zwischen
den Reinigungs- und Probenahmeeinlässen. Diese Linien geben eine
Aufzeichnung für
eine Geometrie wieder, bei der der Innendurchmesser des ringförmigen Reinigungseinlasses
etwa 2- bis 2,5-mal so weit wie der Innendurchmesser des Probenahmeeinlasses
ist, während
der Außendurchmesser
des Reinigungseinlasses etwa 2,5- bis 3-mal so groß wie der
Innendurchmesser des Probenahmeeinlasses ist. Dies ist damit gleichzusetzen,
dass der Außendurchmesser des
Reinigungseinlasses etwa 1,2-mal so weit wie der Innendurchmesser
des Reinigungseinlasses ist. Diese Gestaltung ermöglicht bei
einem Differenzdruck 1610 (zwischen den Probenahme- und
Reinigungseinlässen)
von null eine Förderung
am Probenahmeeinlass (siehe Aufzeichnungspunkt X), die etwa 20%
der Gesamtförderleistung
beträgt,
und eine Förderung
am Reinigungseinlass, die etwa 80% der Gesamtförderleistung beträgt (siehe
Aufzeichnungspunkt Y). Demgemäß kann der
Differenzdruck so weit erhöht
werden, dass eine Förderung
am Probenahmeeinlass, die etwa 50% der Gesamtförderleistung beträgt (siehe
Aufzeichnungspunkt Z, wobei sich die Kurven für die Reinigung und die Probenahme
schneiden), hervorgerufen wird, was weit vor dem Punkt liegt, an
dem eine unerwünschte
Querströmung
vom Reinigungseinlass zum Probenahmeeinlass (siehe Linie 1608)
ausgelöst
wird. Der Fluidfluss in die jeweiligen Einlässe kann so beeinflusst werden,
dass sich der Schnittpunkt Z verschiebt und bei verschiedenen Differenzdrücken einschließlich eines Differenzdrucks
von null auftritt. Der Punkt Q repräsentiert einen Punkt, an dem
der Fluss durch den Probenahmeeinlass gerade so weit erhöht worden ist,
dass noch keine Querströmung
zwischen den Fließlinien
(1608) eintritt. Das Verändern der Fließlinien
und/oder der Sondengeometrie kann daher verwendet werden, um die
Punkte längs
des Graphen zu definieren und einen optimalen Fluss im Werkzeug zu
erzeugen.
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Wiederum
mit Bezug auf
5 wird nun ein Probenahmevorgang
zum Erlangen von jungfräulichem
Fluid gemäß wenigstens
einem Aspekt der Erfindung ausführlich
beschrieben. Der Flussabschnitt
521 umfasst eine oder mehrere
Durchflusssteuerungsvorrichtungen wie etwa die Pumpe
537,
eine Fließlinie
539 und
Ventile
544,
545,
547 und
549,
um wahlweise Fluid über
den ersten Sondeneinlass
540 und den zweiten Sondeneinlass
538 der
Sondenbaugruppe
525 in verschiedene Abschnitte des Flussabschnitts
521 anzusaugen.
Demgemäß wird vorzugsweise
verschmutztes Fluid
520 aus der Eindringzone
519 der
Formation in den ringförmigen
Reinigungseinlass
534i und dann durch den einen oder die
mehreren Dichtungsstückdurchgänge
528 in
den ersten Sondeneinlass
540 geleitet und anschließend in
das Bohrloch
514 abgeben. Jungfräuliches Fluid strömt vorzugsweise
aus der Formation
516 in den Probenahmeeinlass
532 und
durch den zweiten Sondeneinlass
538 und wird danach entweder
zur Sammlung in eine oder mehrere Probenkammern
542 geleitet
oder in das Bohrloch
514 abgegeben. Sobald ermittelt wird,
dass das Fluid, das in den Sondeneinlass
538 strömt, jungfräuliches
Fluid ist, können
die Ventile
544 und/oder
549 mittels herkömmlicher
Steuerungstechniken durch manuelle und/oder automatische Betätigung aktiviert
werden, um Fluid in die Probenkammer
542 zu leiten. Einem
Fachmann ist klar, dass zur Ausführung
des Flussabschnitts
521 verschiedene herkömmliche
Fluidleitmittel wie etwa jene, die in
US
3 924 463 beschrieben sind, geeignet sind.
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Das
Fluidprobenahmesystem
526 ist vorzugsweise auch mit einem
oder mehreren Fluidüberwachungssystemen
553 versehen,
um das Fluid nach seinem Eindringen in den Flussabschnitt
521 zu analysieren.
Das Fluidüberwachungssystem
553 kann
mit verschiedenen Überwachungsvorrichtungen
wie etwa einem optischen Fluidanalysator
572, der die optische
Dichte des vom Sondeneinlass
540 eingelassenen Fluids misst,
und einem optischen Fluidanalysator
574, der die optische
Dichte des vom Sondeneinlass
538 eingelassenen Fluids misst,
versehen sein. Die optischen Fluidanalysatoren können jeweils eine Vorrichtung
wie etwa der
US 6 178 815 und
US 4 994 671 beschriebene
Analysator sein. Selbstverständlich
können
andere Fluidüberwachungsvorrichtungen
wie etwa Messgeräte,
Messinstrumente und Sensoren und/oder eine andere Messung oder Einrichtung,
die zur Bewertung aufgenommen ist, in einem solchen Fluidüberwachungssystem
553 zum
Bestimmen verschiedener Eigenschaften des Fluids wie etwa der Temperatur,
des Drucks, der Zusammensetzung und der Kontamination und/oder weiterer
Parameter, die dem Fachmann bekannt sind, verwendet werden.
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In
dem Fluidüberwachungssystem 553 ist vorzugsweise
ferner eine Steuereinrichtung 576 vorgesehen, um Informationen
von dem (den) optischen Fluidanalysator(en) zu empfangen und in
Reaktion darauf Signale zum Verändern
der Druckdifferenz, die den Fluidfluss in den Probenahmeeinlass 532 und/oder
den ringförmigen
Reinigungseinlass 534i der Sondenbaugruppe 525 herbeiführt, zu
senden. Einem Fachmann ist klar, dass die Steuereinrichtung in anderen
Teilen des Bohrlochwerkzeugs 510 und/oder in einem (nicht
gezeigten) System an der Oberfläche
angeordnet sein kann, um verschiedene Komponenten im Bohrloch 514 zu
betreiben.
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Die
Steuereinrichtung 576 kann im gesamten Fluidprobenahmesystem 526 verschiedene
Operationen ausführen.
Die Steuereinrichtung 576 kann beispielsweise verschiedene
Vorrichtungen im Bohrlochwerkzeug 510 aktivieren. Sie kann
beispielsweise wahlweise die Pumpe 537 und/oder die Ventile 544, 545, 547, 549 betätigen, um
den Durchfluss in die Einlässe 532, 534i zu
steuern, wahlweise die Pumpe 537 und/oder die Ventile 544, 545, 547, 549 betätigen, um
Fluid in die Probenkammer(n) 542 anzusaugen und/oder Fluid
in das Bohrloch 514 abzugeben, Daten für die Analyse außerhalb
des Bohrlochs sammeln und/oder übertragen
und weitere Funktionen ausüben,
um den Probenahmevorgang zu unterstützen.
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In 5 ist
außerdem
das Strömungsmuster von
Fluid, das in das Bohrlochwerkzeug 510 strömt, gezeigt.
Anfänglich,
wie in 1 gezeigt ist, umgibt eine Eindringzone 519 die
Bohrlochwand 517. In der Formation 516 hinter
der Eindringzone 519 befindet sich jungfräuliches
Fluid 522. Wenn das Fluid in die Einlässe 532, 534i strömt, wird
das verschmutzte Fluid 522 in der Eindringzone 519 in
der Nähe
des Einlasses 532 eventuell entfernt, wodurch es den Weg
für das
jungfräuliche
Fluid 522 freigibt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt während des
Prozesses bricht bei der Entnahme von Fluid aus der Formation 516 in die
Sondenbaugruppe 525 jungfräuliches Fluid 522 durch
und dringt in das Probenahmerohr 527 ein, wie in 5 gezeigt
ist. Somit wird ab diesem Punkt nur jungfräuliches Fluid 522 in
den Probenahmeeinlass 532 angesaugt, während das verschmutzte Fluid 520 in
den ringförmigen
Reinigungseinlass 534i der Sondenbaugruppe 525 fließt. Um dieses
Ergebnis zu ermöglichen,
können
die Strömungsmuster,
die Drücke und
die Abmessungen der Sonde so verändert
werden, dass der gewünschte
Strömungspfad
erreicht wird, um vor allem, wie oben beschrieben worden ist, die
Querströmung
vom ringförmigen
Reinigungseinlass 534i zum Probenahmeeinlass 532 zu
verhindern.
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Einzelheiten
bestimmter Anordnungen und Komponenten des oben beschriebenen Fluidprobenahmesystems
sowie Alternativen für
solche Anordnungen und Komponenten dürften Fachleuten bekannt sein
und finden sich in verschiedenen anderen Patenten und Druckschriften
wie etwa jenen, die hier besprochen worden sind. Außerdem können bestimmte
Anordnungen und bestimmte Komponenten des Bohrloch-Fluidprobenahmesystems
dem betreffenden Entwurf, der bestimmten Anwendung und der Situation
entsprechend von verschiedenen Faktoren abhängen. Folglich ist weder das
Fluidprobenahmesystem noch die Erfindung auf die oben beschriebenen
Anordnungen und Komponenten begrenzt, sondern kann beliebige geeignete
Anordnungen und Komponenten umfassen. Beispielsweise können verschiedene
Fließlinien,
Pumpen- und Ventilanordnungen so eingerichtet werden, dass eine
Vielfalt von Konfigurationen geschaffen wird. Ähnlich können die Anordnung und die
Komponenten des Bohrlochwerkzeugs und der Sondenbaugruppe in Abhängigkeit von
Faktoren bei einem bestimmten Entwurf, einer bestimmten Anwendung
oder einer bestimmten Situation unterschiedlich sein. Die obige
Beschreibung beispielhafter Komponenten und Umgebungen des Werkzeugs,
mit denen die Sondenbaugruppe und weitere Aspekte der Erfindung
verwendet werden können,
sind lediglich zur Veranschaulichung und nicht zur Einschränkung der
Erfindung gedacht.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf eine begrenzte Anzahl von Ausführungsformen
beschrieben worden ist, können
Fachleute, die Nutzen aus dieser Offenbarung ziehen, erkennen, dass
andere Ausführungsformen
in Betracht gezogen werden können, die
nicht vom Umfang der Erfindung, wie sie hier offenbart worden ist,
abweichen. Daher soll der Umfang der Erfindung nur durch die beigefügten Ansprüche begrenzt
sein.
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Die
Begriffe "umfassen" und "umfasst" in den Ansprüchen soll
die Bedeutung von "umfassen
wenigstens" bzw. "umfasst wenigstens" besitzen, so dass
die angeführte
Auflistung von Elementen in einem Anspruch eine offene Gruppe ist. "Ein", "einer" und andere Einzahlbegriffe
dieser Art sollen die Pluralform davon umfassen, sofern dies nicht
speziell ausgeschlossen wird.