DE102004003717B4

DE102004003717B4 - Krankenhausbett

Info

Publication number: DE102004003717B4
Application number: DE102004003717A
Authority: DE
Inventors: Mathias HÖRNIG
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2004-01-26
Filing date: 2004-01-26
Publication date: 2006-04-06
Anticipated expiration: 2024-01-27
Also published as: DE102004003717A1; US20050165325A1

Abstract

Krankenhausbett (1)
– mit einem durch eine Haltevorrichtung gehalterten Display (6) zur Anzeige von Patientendaten,
– mit einem an dem Display (6) angeordneten Eingabemittel (16) in Form einer alpha-numerischen Tastatur; zur Eingabe der Patientendaten und
– mit einer Netzverbindung (9), über die die auf dem Display (6) anzeigbaren Patientendaten von einem Krankenhausinformationssystem abrufbar und die mit dem Eingabemittel (16) eingegebenen Patientendaten an das Krankenhausinformationssystem übertragbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Krankenhausbett für einen Patienten mit einem Liegeteil. Derartige Krankenhausbetten werden vom Patienten bisher nur in seiner ureigensten Funktion als Bett genutzt, obwohl Patienten einen Großteil ihrer Verweildauer im Krankenhaus dort verbringen.

Es ist allgemein bekannt, Patientendaten, wie beispielsweise Name, Diagnose, Messdaten etc, per Hand auf ein Formular zu schreiben, dass am Fußteil des Bettes befestigt ist. Für die Erfassung der Messdaten des Patienten werden externe Geräte genutzt, die an das Bett gefahren werden müssen und dabei den Zugang zum Patienten behindern. Kommunikationsmöglichkeiten gibt es nur in einer Richtung vom Patienten zum Schwesternzimmer mittel einer Klingel über dem Bett.

Aus der US 4 768 241 ist ein Krankenhausbett für eine Intensivstation bekannt, bei dem ein Monitor zur Anzeige von patientenbezogenen Messdaten, die durch an dem Krankenhausbett angebrauchte Sensoren gemessen werden, vorgesehen ist; diese Messdaten können auch über dafür vorgesehene Anschlüsse an eine vom Krankenhausbett entfernte Zentrale zur Überwachung weitergegeben werden.

Aus der US 5 970 980 ist eine Haltevorrichtung für einen Videomonitor zur Verwendung in einem Operationssaal bekannt, die einem Chirurgen Videobilder einer während eines chirurgischen Eingriffs eingesetzten Endoskopkamera auf günstige Weise einsehbar macht. In einem Ausführungsbeispiel ist eine längsverschieblich an einem Krankenhausbett angeordnete Haltevorrichtung beschrieben.

Aus der DE 197 14 984 A1 ist eine integrierte Geräte- und Bedieneinheit für einen chirurgisch-operativen Arbeitsplatz un ter anderen mit einer zentralen Bedieneinheit und einer zentralen Anzeigeeinheit bekannt, wobei die Bedienelemente insbesondere direkt am Bildschirm der Anzeigeeinheit als Touch-Screen ausgeführt sind. Mit dieser integrierten Geräte- und Bedieneinheit können durch Daten- und Telekommunikationsanschlüsse Daten, insbesondere Patientendaten, zum Operateur hin übertragen und mit der Anzeigeeinheit angezeigt werden.

Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Krankenhausbett der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass es vielseitig, auch zur einfachen Handhabung von Patientendaten, Messdaten sowie zur Kommunikation nutzbar ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Krankenhausbett mit einem Display, das durch Haltevorrichtung gehaltert ist, mit einem an dem Display angeordneten Eingabemittel in Form einer alphanumerischen Tastatur, zur Eingabe der Patientendaten und mit einer Netzverbindung, über die die auf dem Display anzeigbaren Patientendaten abrufbar und die mit dem Eingabemittel eingegebenen Patientendaten an das Krankenhausinformationssystem übertragbar sind, gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Anzeige der über die Netzverbindung abrufbaren Patientendaten an dem Display entfällt die sonst notwendige handschriftliche Erfassung der Patientendaten auf einem Formular sowie die Befestigung dieses Formulars an dem Fußteil des Krankenhausbettes; durch diese Handhabung der Patientendaten ist es außerdem möglich, auf einfache Weise die Patientendaten beim Verlegen des Patienten in eine andere Abteilung an einem anderen Krankenhausbett anzuzeigen.

Um das Krankenhausbett in vorteilhafter Weise auch zur Erfassung von Messdaten zu verwenden, sind in einer Ausgestaltung Sensoren vorgesehen. Die mit diesen Sensoren gemessenen Messdaten können auf dem Display angezeigt und/oder über die Netzverbindung z.B. an ein Krankenhausinformationssystem oder an eine Zentrale übermittelt werden.

Das Krankenhausbett lässt sich auch zur Kommunikation nutzen, wenn es über eine Verbindung mit einem Multi-Media-Netz verbunden und das Display ein Multi-Daten-Display ist. Beispielsweise können Patientendaten direkt am Krankenhausbett erfasst werden, wenn das Display mit einer Eingabevorrichtung, insbesondere in Form einer alpha-numerischen Tastatur, versehen ist.

Die Eingabevorrichtung ist zur Eingabe von Patientendaten vorgesehen. Diese Patientendaten werden über die Netzverbindung an das Krankenhausinformationssystem oder an die Zentrale übertragen, so dass eine zentral gespei cherte Patientenakte am Krankenhausbett des jeweiligen Patienten bearbeitet werden kann.

In vorteilhafter Weise kann das Krankenhausbett mit Sensoren zur Erfassung von Messdaten versehen sein, die das Gewicht, das Körperfett, die Körpertemperatur und/oder den Blutdruck des Patienten ermitteln können.

Erfindungsgemäß können die Sensoren eine automatische Pulserfassungseinheit umfassen.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Blutdruckmanschette mit Hilfe eines Aufrollmechanismus am Krankenhausbett angebracht ist.

In vorteilhafter Weise können die Sensoren eine Analyseeinheit für Urin und/oder Stuhl umfassen.

Ein Patient lässt sich beispielsweise vom Schwesternzimmer aus beobachten, wenn das Display eine Kamera aufweist.

Das Display kann auch zur Fernseh- oder Videowiedergabe genutzt werden, wenn es mit Lautsprechern versehen ist.

Warnungen oder Hinweise können an den Patienten gegeben werden, wenn das Display mit einer Signalleuchte versehen ist.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
1 ein Krankenhausbett mit einer erfindungsgemäßen Ausstattung,
2 das Krankenhausbett in Draufsicht mit erfindungsgemäßen Sensoren und
3 ein Multi-Daten-Display gemäß 1.
In der 1 ist ein Krankenhausbett 1 mit einem Liegeteil 2 dargestellt, das auf Rollbeinen 3 fahrbar ist. Der Liegeteil 2 weist einen Kopf- und einen Fußteil 4 auf. Seitlich an dem Liegeteil 2 ist eine Schiene 5 für die Führung eines Multi-Daten-Display 6, das über einen Schwenkarm 7 dreh- und kippbar gehalten ist. Der Schwenkarm 7 des Multi-Daten-Displays 6 kann elektromotorisch gesteuert oder manuell verstellt werden.
Ebenfalls seitlich vom Liegeteil 2 ist ein Pad 8 zur Steuerung des Schwenkarms 7 des Multi-Daten-Displays 6 angebracht, so dass sowohl der Patient als auch das Personal das Multi-Daten-Display 6 bedienen können. Über eine Verbindung 9 ist das Krankenhausbett 1 über ein Multi-Media-Netz beispielsweise mit einem Krankenhausinformationssystem (KIS) und mit einer Zentrale (Schwesternzimmer) verbunden. Die Verbindung 9 kann aber auch über Funk erfolgen. Unter dem Liegeteil 2 ist eine Analyseeinheit 10 für Urin und/oder Stuhl angeordnet.
In der 2 ist der Liegeteil 2 des Krankenhausbettes 1 in Draufsicht dargestellt. In der Oberfläche sind Sensoren 11 für die Erfassung des Gewichts, der Körpertemperatur, des Körperfetts, etc. eingearbeitet. Seitlich des Krankenhausbettes 1 ist eine Manschette 12 für Puls- und/oder Blutdruckmessung mit Hilfe eines nicht dargestellten Aufrollmechanismus zur Erfassung des Blutdrucks und des Pulses des Patienten angebracht.
Die 3 zeigt das Multi-Daten-Display 6, das mit einer Kamera 13 versehen ist. Mittels der Kamera 13 lässt sich beispielsweise der Patient aus dem Schwesternzimmer beobachten. Auch kann auf diese Weise eine Kommunikation mit einer Stationsschwester möglich. Weiterhin weist das Multi-Daten-Display 6 eine Signalleuchte 14 als Warn- und/oder Hinweisleuchte auf, mittels derer Hinweise aus dem Schwesternzimmer dem Patienten übermittelt werden können.
Das Multi-Daten-Display 6 lässt sich aber auch zur Video- oder Fernsehwiedergabe einsetzen, wenn es, wie dargestellt, mit Lautsprechern 15 versehen ist. Dazu kann es mit einem eigenen Empfangsteil versehen sein, an den ein Antennensignal über die Verbindung 9 geliefert wird, oder dem Multi-Daten-Display 6 wird ein Videosignal eines Receivers zugeführt. Weiterhin kann es für die Anzeige von Patientendaten Verwendung finden, die über die Verbindung 9 vom KIS abgerufen werden können. Auch kann es als Informationsmedium, beispielsweise als Bildtelefon, etc. eingesetzt werden. Ebenfalls lassen sich Untersuchungsbilder auf dem Multi-Daten-Display 6 wiedergeben, die über die Verbindung 9 aus einem Bildarchiv abgerufen werden können.
An dem Multi-Daten-Display 6 ist eine Eingabevorrichtung 16 angebracht, die aus einzelnen Tasten bestehen kann, mittels derer bestimmte Funktionen ausgewählt werden können. So können darüber auch Rückmeldungen an die Zentrale erfolgen. Die Eingabevorrichtung 16 kann aber auch eine alpha-numerische Tastatur sein, mittels derer sich Patientendaten eingeben lassen, die dann über die Verbindung 9 in die Patientenakte übertragen werden können. Das Multi-Daten-Display 6 kann aber auch mit einem Touch-Screen als Eingabevorrichtung 16 versehen sein.
Erfindungsgemäß kann das Krankenhausbett also zusammenfassend über folgende Merkmale verfügen:

1. eine Netzverbindung, beispielsweise zum KIS (Krankenhausinformationssystem) und zur Zentrale (Schwesternzimmer)
2. ein Datendisplay mit Eingabefunktion (z. B. Touchpad)
3. eine integrierte Waage mit Analyseeinheit für Körperfett
4. eine Analyseeinheit für Urin/Stuhl
5. ein Blutdruckmessgerät
6. eine automatische Pulserfassungseinheit.

Das vernetzte, multifunktionale Klinikbett mit integrierten Überwachungsfunktionen nutzt den Effekt der langzeitigen Verweilzeit und Verfügbarkeit des Patienten für Information, Datenerfassung, Kommunikation. Der Aufwand für die Datenerfassung durch Personal wird reduziert, Fehler in der Datenerfassung ebenfalls. Die regelmäßige Datenerfassung unabhängig von Personalverfügbarkeit wird insbesondere auch zur Nachtzeit ermöglicht.
Mit Hilfe der Netzverbindung 9 beispielsweise zum KIS und zur Zentrale beispielsweise im Schwesternzimmer, besteht die Möglichkeit

• der Online-Abfrage von Patientendaten durch den Arzt,
• der automatischen Erfassung und Speicherung von Patientendaten und Überwachungsdaten und
• des automatischen Updates von Informationen auf dem Datendisplay.

Das Datendisplay mit Eingabefunktion, beispielsweise einem Touchpad, ist ähnlich den in Flugzeugsitzen integrierten Displays flexibel zum Arzt und Patienten ausrichtbar. Es kann zum einen für die Visualisierung der Patientendaten oder -bildern genutzt werden. Beim Einchecken des Patienten im Krankenhaus werden Daten auf das Display mit beispielsweise Namen und Diagnose geschickt. Beim Verlegen des Patienten in eine andere Abteilung können die Daten von der Zentrale auf das neue Bett gesendet bzw. aktualisiert werden. Das Datendisplay kann zum anderen mit Informationen von den Schwestern über bestimmte Maßnahmen wie beispielsweise Visitenzeitplanung, Speiseplan, Behandlungsplan, aber auch visuellen und akustischen Warnhinweisen ausgestattet sein, was in Bezug auf Effizienz und Kosten sehr sinnvoll ist. Beispielsweise kann der Patient über eine Medikamenteneinnahme akustisch oder visuell informiert werden und sollte die Einnahme bestätigen. Tut er das nicht, werden die Schwestern über die Netzverbindung informiert.
Mit der integrierten Waage mit Analyseeinheit für Körperfett können die Daten für Gewicht und Fettanteil von der Einweisung des Patienten bis zur Entlassung überwacht werden. Die Waage mit den Sensoren für die Körperfettanalyse ist in der Fläche des Liegeteils 2 integriert. Die Datenermittlung erfolgt automatisch.
Ist der Patient nicht mobil und entleert beispielsweise seinen Urin im Bett, so kann dieser für eine Analyse aus der Schale entnommen werden. Die Analyseeinheit 10 für Urin/Stuhl ist kompakt und befindet sich unter dem Liegeteil 2. Die Ergebnisse werden per Netz der Patientenakte zugeordnet.
Die Blutdruckmanschette 12 des Blutdruckmessgerätes ist mit Hilfe eines Aufrollmechanismus beispielsweise am seitlichen Bettrand des Liegeteils 2 befestigt. Die Daten werden je nach Anforderung automatisch aufgenommen und an die Patientenakte per Funk oder per Kabel geschickt.
Die durch die automatische Pulserfassungseinheit, beispielsweise die Blutdruckmanschette 12, erfassten Daten werden analog zur Blutdruckmessung aufgenommen und verarbeitet.

Claims

Krankenhausbett (1) – mit einem durch eine Haltevorrichtung gehalterten Display (6) zur Anzeige von Patientendaten, – mit einem an dem Display (6) angeordneten Eingabemittel (16) in Form einer alpha-numerischen Tastatur; zur Eingabe der Patientendaten und – mit einer Netzverbindung (9), über die die auf dem Display (6) anzeigbaren Patientendaten von einem Krankenhausinformationssystem abrufbar und die mit dem Eingabemittel (16) eingegebenen Patientendaten an das Krankenhausinformationssystem übertragbar sind.
Krankenhausbett (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Krankenhausbett mit Sensoren (10 bis 12) zur Erfassung von Messdaten versehen ist und die Messdaten auf dem Display (6) anzeigbar und/oder über die Netzverbindung (9), insbesondere an ein Krankenhausinformationssystem und/oder eine Zentrale, übermittelbar sind.
Krankenhausbett (1) nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurchgekennzeichnet, dass es über eine Verbindung (9) mit einem Multi-Media-Netz verbunden ist und dass das Display (6) in Multi-Daten-Display ist.
Krankenhausbett (1) mit einem Liegeteil (2) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung an dem Liegeteil (2) verschiebbar angeordnet ist.
Krankenhausbett (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (6) über einen Schwenkarm (7) als Teil der Haltevorrichtung, insbesondere in Ausrichtung zu einem in dem Krankenhausbett liegenden Patienten oder zu einem neben den Krankenhausbett stehenden Arzt, dreh- und kippbar gehalten ist.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche, 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (10 bis 12) das Gewicht des Patienten ermitteln.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (10 bis 12) das Körperfett des Patienten ermitteln.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (10 bis 12) die Körpertemperatur des Patienten ermitteln.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (10 bis 12) den Blutdruck des Patienten ermitteln.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (10 bis 12) eine automatische Pulserfassungseinheit umfassen.
Krankenhausbett (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blutdruckmanschette (12) mit Hilfe eines Aufrollmechanismus am Krankenhausbett angebracht ist.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren eine Analyseeinheit (10) für Urin und/oder Stuhl umfassen.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (6) eine Kamera (13) aufweist.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (6) mit Lautsprechern (15) versehen ist.
Krankenhausbett (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (6) mit einer Signalleuchte (14) versehen ist.