DE10139686A1 - Piezoelektrischer Dehnungsaktuator - Google Patents
Piezoelektrischer DehnungsaktuatorInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen piezoelektrischen Dehnungsaktor für d33-Piezoelemente zu schaffen, mit dem sich Vibrationen in Strukturen unterdrücken lassen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend einer Lösung dadurch gelöst, dass der Dehnungsaktuator (1) einen Piezostapel (2) aus d33-Piezoelementen aufweist, der zwischen Abtriebselementen (4) aufgenommen ist, die auf der Oberfläche der Struktur (7) befestigt sind. Die Erfindung findet Anwendung bei einem piezoelektrischen Dehnungsaktuator, der zur Vibrationskontrolle in Strukturen eingesetzt ist. DOLLAR A Eine andere alternative Lösung nimmt Bezug auf die Unterdrückung von Vibrationen zwischen Hauptgetriebe eines Hubschrauberrotors und der Zellenstruktur des Cockpits. Der Ort der Krafteinleitung des Abtriebselements (18, 19, 180, 190; 35, 36) ist gegenüber der entsprechenden Endplatte des Piezostapels (22, 220; 31, 32, 33) in axialer Richtung (X) beabstandet.
Description
Die Erfindung betrifft einen piezoelektrischen Dehnungsaktuator gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und dem des Nebenanspruchs 8.
Zur Vibrationskontrolle und zur Beeinflussung von Vibrationen in Strukturen
ist die Verwendung von d31-Piezoplatten oder d31-Piezosegmenten bekannt.
d31-Piezoplatten nutzen die elastische Querkontraktion des piezoelektrischen
Werkstoffes. Mehrere Piezoplatten oder -segmente werden nachfolgend kurz
als Piezostapel bezeichnet. Ein Piezostapel wird von mehreren Piezoelemen
ten, mindestens 2 Piezoelementen, gebildet. Mit den vorgenannten d31-
Piezoelementen werden beispielsweise Dehnungen in Trägerstrukturen für
Hubschraubergetriebe eingeleitet, um damit die Übertragung von Körper
schall auf die Hubschrauberzelle zu unterdrücken. Dabei sind die d31-
Piezoelemente entsprechend ihrer Dehnungsrichtung, die parallel zu der O
berfläche der d31-Elemente wirkt, flächig in die Oberfläche der Trägerstruk
turen integriert; z. B. mittels einer Klebetechnik.
Im Vergleich dazu wirkt die Dehnung in den bekannten d33-Piezoelementen
senkrecht zur Oberfläche der Elemente, denn d33-Piezoplatten nutzen die
Dehnung des piezoelektrischen Werkstoffes in Richtung des angelegten Fel
des.
Die DE 198 13 959 A1 verfolgt das Ziel, eine Einrichtung zur Körperschall
unterdrückung bereitzustellen, die die Übertragung von Maschinenvibrationen
und -schwingungen durch eine Trägerstruktur auf eine Zellenstruktur eines
Cockpits bei möglichst einfacher Bauweise und mit verhältnismäßig geringem
Integrationsaufwand wirkungsvoller reduziert. Die DE 198 13 959 A1 lehrt,
dass die Einrichtung zur Körperschallunterdrückung zumindest einen Piezo
aktuator beinhaltet, der Schwingungen in die Trägerstruktur einleitet, um den
Körperschall-Übertragungspfad auf die zu isolierende Struktur im Wesentli
chen zu sperren und um die Schallerregung mittels der vorhandenen und er
regten Systemmaßen des Schallerzeugers wirkungsvoller zu kompensieren.
Diese technische Lehre ist nicht auf eine Anwendung im Hubschrauberbau
eingeschränkt. Sie kann in allen Bereichen des Maschinenbaus eingesetzt
werden, wo eine Einrichtung zur Körperschallunterdrückung notwendig wird.
Im Gegensatz zu anderen, bekannten Dehnungsaktuatoren realisiert der Pie
zoaktuator realisiert die Krafteinleitung nicht mehr annähernd punktuell in die
Trägerstruktur, sondern über eine relativ große Oberfläche der Trägerstruktur.
Die Trägerstruktur kann beispielsweise zwischen Hauptgetriebe eines Rotors
und einer Zellenstruktur des Cockpits eines Hubschraubers angeordnet sein.
Die Trägerstruktur wäre in diesem Fall als eine oder mehrere Streben (auch
Getriebestrebe genannt). Der Piezoaktuator ist im Wesentlichen entlang des
gesamten Umfangs der Strebe angeordnet und hat eine definierte Ausdehnung
in der axialen Richtung der Strebe. Die Krafteinleitung vom Piezoaktuator
nach DE 198 13 959 A1 erfolgt über dessen Fläche.
Der Wirkungsgrad der Krafteinleitung ist dort durch die effektiv zu bede
ckende Fläche der Strebe begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen piezoelektrischen Dehnung
saktuator für d33-Piezoelemente zu schaffen, mit dem sich Vibrationen in
Strukturen unterdrücken lassen und weiterhin den Wirkungsgrad der Kraft
einleitung eines Piezoaktuators deutlich zu erhöhen trotz gegensätzlicher
Tendenz einer Verkleinerung des Bauvolumens des Piezoaktuators.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1 sowie alternativ durch die Merkmale des Nebenanspruchs 8 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Eine erfindungsgemäße Lösung beruht darauf, dass ein d33-Piezoelement in
Form eines Stapels in einem mechanischen Rahmen eingespannt ist, der auf
der Oberfläche der Struktur befestigt ist. Neben einer hohen spezifischen, me
chanischen Leistung lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Dehnungsaktuator
auch ein guter Wirkungsgrad erzielen. Ebenfalls vorteilhaft ist die Aufbrin
gung einer in den Aktuator integrierten, mechanischen Vorspannung, mit der
sich die für Piezoelemente so kritischen Zugbelastungen vermeiden lassen.
Optional können in den Rahmen Mittel integriert sein, mit denen sich vorteil
haft Hubübersetzungen oder Steifigkeitstransformationen erzielen lassen.
Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung gelingt es, eine Wirkungs
gradverbesserung der Krafteinleitung für den Piezoaktuator zu erzielen, in
dem der Abstand der Aufsetzflächen zweier Abtriebselemente eines Piezoak
tuators gegenüber einer entsprechenden Endplatte des Piezostapels in axialer
Richtung zum Strebenende deutlich erhöht ist. Die Abtriebselemente des me
chanischen Rahmens bilden die Kraftübertragungsmittel vom Piezoaktuator
zur Strebe. Der damit deutlich vergrößerte Strebenabschnitt zwischen den
Aufsetzflächen der beiden Abtriebselemente besitzt eine geringere Steifigkeit,
in dessen Folge für die Dehnung dieses Strebenabschnitts eine geringere Kraft
ausreichend ist als bei einer vergleichbaren Anordnung eines Piezoaktuators,
wo der Abstand der Aufsetzflächen der Abtriebselemente im Wesentlichen
der Länge des Piezostapels entspricht. Das Piezoelement verwendet auch die
d33-Piezoelemente.
Anhand der Zeichnung werden nachstehend Ausführungsbeispiele der Erfin
dung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Dehnungsaktuator in geschnittener Ansicht,
Fig. 2 einen Dehnungsaktuator mit Hubübersetzung,
Fig. 3 eine alternative Ausführung eines Dehnungsaktuators mit Hubüber
setzung,
Fig. 4 ein Schema einer Strebe mit axial beabstandeten Abtriebselementen
eines Piezoaktuators,
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Strebe mit manschettenförmigen Abtriebs
elementen eines Piezoaktuators, und
Fig. 6 alternative Ausgestaltung des Abtriebselements mit Aussparungen.
Der in Fig. 1 gezeigte Dehnungsaktuator 1 ist auf der Oberfläche einer
Struktur 7 starr befestigt und besteht aus einem d33-Piezostapel 2, zwei End
platten 3, zwei Abtriebselementen 4 und einem Vorspannelement 6.
Der d33-Piezostapel 2 ist so in seinem mechanischen Rahmen angeordnet,
dass seine Ausdehnungsrichtung parallel zur Oberfläche der Struktur 6 ver
läuft, in welche der Dehnungsaktuator 1 seine piezoelektrisch erzeugten Deh
nungen überträgt. Der d33-Piezostapel beansprucht 1/3 des Materialvolu
mens eines d31-Piezostapels für eine gleichwertige aktive Dehnung.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der mechanische Rahmen aus den bei
den auf der Struktur 6 starr befestigten Abtriebselementen 4 gebildet. Dazu
sind die Abtriebselemente 4 so auf der Oberfläche der Struktur 7 befestigt,
dass ihre Abtriebsfläche 5 parallel zu der jeweiligen Endplatte 3 des Piezosta
pels 2 ausgerichtet ist. Die Befestigung der Abtriebselemente 4 auf der
Struktur 6 kann mittels bekannten Verbindungstechniken erfolgen; beispiels
weise mittels Kleben.
Die Abtriebselemente 4 können mit ihrer Befestigungsfläche verschieden ge
krümmten oder ebenen Strukturoberflächen angepasst sein. Im gezeigten Aus
führungsbeispiel ist die Struktur ein Rohr mit einer kreisförmig gekrümmten
Oberfläche. Die Länge des Piezoaktuators entspricht der Länge des zu deh
nenden Strebenabschnitts.
Der Piezostapel 2 ist zwischen seinen zwei Endplatten 3 aufgenommen und
mit einem Vorspannelement 6 auf mechanischer Druckvorspannung gehalten.
Mögliche auf den Dehnungsaktuator 1 einwirkende, schädigende Zugbelas
tungen werden von dieser Druckvorspannung kompensiert und können da
durch nicht auf den Piezostapel 2 einwirken.
Das Vorspannelement 6 kann beispielsweise - wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 symbolisch angedeutet ist - mit einer oder mehreren mechanisch
wirkenden Zugfedern realisiert sein. Es ist aber auch möglich, die Endplatten
3 als elastische Platten auszubilden und den Piezostapel 2 mit zusammenge
drückten Endplatten 3 unter Druckvorspannung in den mechanischen Rahmen
einzusetzen.
Der in Fig. 2 gezeigte Dehnungsaktuator 1 mit Hubübersetzung entspricht
dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel bis auf die nachfolgend
genannten Abweichungen. Die Endplatten 3 des Piezostapels 2 sind nicht di
rekt, sondern über einen biegeweichen Drucksteg 8 mit den Abtriebsflächen
5 der Abtriebselemente 4 verbunden und die Abtriebselemente 4 weisen einen
nach innen einseitig offenen, parallel zur Oberfläche der Struktur 7 verlaufen
den Schlitz 9 auf. Weiterhin sind die beiden Abtriebselemente 4 mit einer
dehnungssteifen Abstützstange 11 starr miteinander verbunden, die jeweils an
das freie Ende 10 der Abtriebselemente 4 angreift. Anstelle von einer Ab
stützstange 11 können auch zwei parallele Abstützstangen 11 beidseitig zum
Piezostapel 2 angeordnet verwendet werden, wie es Fig. 2 mit einer in der
Zeichnung erkennbaren Abstützstange 11 entnehmbar ist.
Die biegeweichen Druckstege 8, Schlitze 9 und Abstützstange 11 bilden an
jedem Abtriebselement 4 drei Gelenke "a", "b" und "c", um die sich Hebelab
schnitte der Abtriebselemente 4 drehen können und eine Hubübersetzung in
dem Dehnungsaktuator 1 erzeugen.
Fig. 3 zeigt einen Dehnungsaktuator mit Hubübersetzung in einer zu Fig. 2
alternativen konstruktiven Ausführung der Abtriebselemente 4 und Gelenke
"a", "b" und "c". Die Wirkung von Hebelabschnitten um die Gelenke "a", "b"
und "c" entspricht im Prinzip dem vorangehend zu Fig. 2 beschriebenen Aus
führungsbeispiel.
Die Abtriebselemente 4 sind hier mit einem im Gelenk "a" gelagerten Hebel
12 ausgebildet. Mit einem ersten Hebelabschnitt 13 beabstandet vom Gelenk
"a" ist auf dem Hebel 12 das Gelenk "b" angeordnet, an welches der Piezosta
pel 2 mit einem Abtriebssteg 14 angreift.
Mit einem zweiten Hebelabschnitt 15 beabstandet vom Gelenk "b" ist auf
denn Hebel 12 Gelenk "c" angeordnet. An Gelenk "c" greift die Abstützstange
11 an.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Strebe 16. Die Strebe kann beispielsweise ein
Stahlrohr mit einer jeweils an dem Ende angeschweißten Befestigungsöse
sein. Solch eine Strebe wird beispielsweise in 4-facher Ausführung verwen
det, um das Hauptgetriebe des Rotors eines Hubschraubers mit der Zellen
struktur des Cockpits des Hubschraubers verbinden. Das Hauptgetriebe be
findet sich dabei oberhalb der Decke der Zellenstruktur des Cockpits. Die
Verbindung zwischen beiden erfolgt an 4 Orten durch jeweils eine Strebe 16.
Das Hauptgetriebe des Rotors ist eine der Hauptquellen für die Lärmerzeu
gung im Cockpit. Da die Strebe 16 an der Schnittstelle zwischen Hauptgetrie
be und Zellenstruktur sitzt, ist es zweckmäßig, an der Strebe elastische Form
änderungen zu erzeugen, die die über die Strebe eingeleiteten Kräfte im We
sentlichen kompensieren können. Dies erfolgt beispielsweise durch eine steu
erbare Formänderung (Dehnung oder Kontraktion) der Strebe 16 in ihrer axi
alem Richtung X. Die gesteuerte, elastische Formänderung wird durch den
Piezoaktuator 17 realisiert, der in einem bestimmten Abschnitt D der Strebe
eine Formänderung, insbesondere eine Längenänderung in axialer Richtung X
veranlasst. Auch bei der Strebe 16 nach Fig. 4 sind je Piezostapel zwei Ab
triebselemente 18, 19 angeordnet. Die Abtriebselemente 18, 19 sind jedoch
nicht unmittelbar nach der Endplatte 20, 21 eines Piezostapels 22 mit der
Oberfläche der Strebe 16 verbunden, sondern die Aufsetzflächen 23, 24 der
Abtriebselemente 18, 19 sind in axialer Richtung X gegenüber der Endplatte
20, 21 des Piezostapels 22 beabstandet. Der Piezostapel 22 muss nicht un
mittelbar auf der Oberfläche der Strebe anliegen. An der Aufsetzfläche 23, 24
wird die vom Piezostapel 22 erzeugte Kraft auf die Strebe 16 eingeleitet. Die
se Kraft erzeugt eine elastische Formänderung in einem Abschnitt D der Stre
be 16 zwischen den beiden Aufsetzflächen 23, 24.
Der Abschnitt D entlang des Strebenumfangs umfasst die zutreffende ab
schnittsweise, räumliche Struktur der Strebe, kurz Abschnitt D genannt. Die
dortige elastische Formänderung kompensiert die Vibrationskraft in der Stre
be 16, und zwar im Bereich der Schnittstelle Strebe-Zellenstruktur.
Der piezoelektrische Dehnungsaktuator 17 wird aus d33-Piezoelementen ge
bildet, die zu einem Piezostapel 22 angeordnet sind. Die beiden Enden des
Piezostapels 22 werden durch Endplatten 20, 21 begrenzt. An diesen End
platten 20, 21 sind die Abtriebselemente 18, 19 angeordnet. Der Ort der
Krafteinleitung eines Abtriebselements 18, 19 auf der Strebe 16 ist gegenüber
der Endplatte 20, 21 in axialer Richtung X hin zur Befestigungsöse 160, 161
beabstandet. Die Gewinnung eines solchen Abstandes ist verbunden mit der
Gewinnung eines beidseitig an den Endplatten des Piezostapels angreifenden
Hebelarmes. Je ein Hebelarm E, F wird gebildet durch das Abtriebselement
18, 19. Die Hebelarme E, F vergrößern den Abschnitt D um deren Länge,
denn ursprünglich entsprach der Abschnitt D nur der Länge des Piezostapels.
Die bei einer Ansteuerung des piezoelektrischen Dehnungsaktuators bei
spielsweise erzeugte Zugkraft wird über die Abtriebsfläche der Abtriebsele
mente in die Strebe eingeleitet. Der zwischen den Abtriebsflächen 23, 24 lie
gende Abschnitt D der Strebe 16 wird somit einer gesteuerten Formänderung
in axialer Richtung X ausgesetzt. Dabei handelt es sich um eine elastische
Formänderung. Gegenüber der vorangehend beschriebenen Lösung nutzt die
se alternative Lösung die geringere Steifigkeit eines vergrößerten Strebenab
schnittes. Damit wird der Wirkungsgrad der Krafteinleitung eines Piezoaktu
ators 17 deutlich erhöht. Es wird somit möglich, einen deutlich kleineren Pie
zostapel einzusetzen, ohne einen Wirkungsgradverlust hinnehmen zu müssen.
In Abhängigkeit einer Anordnung der Piezostapel entlang des Umfangs der
Strebe kann eine vielachsige Beeinflussung der Formänderung des bezeich
neten Abschnitts D der Strebe 16 gesteuert werden.
Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung kann beispielsweise auch in den Innenraum
einer rohrförmigen Strebe angeordnet werden.
Wie Fig. 4 weiterhin zeigt, wird diese elastische Formänderung des Ab
schnitts D mittels einer Regeleinrichtung 25 geregelt. Die Regeleinrichtung
hat im Bereich jedes Abtriebselements 18, 19 vorzugsweise in Nähe der Auf
setzfläche 23, 24 einen Sensor 26, der ein Signal über die quantitative Größe
der vorliegenden Vibrationskräfte ermittelt und an die Regeleinrichtung lie
fert. Die Regeleinrichtung 25 regelt den Piezostapel 22 so, dass vom Piezo
stapel eine Kraft erzeugt und über die Abtriebselemente 18, 19 auf die Strebe
16 eingeleitet wird, zur Erzeugung einer elastischen Formänderung des Stre
benabschnitts D.
Der Abstand D zwischen den Aufsetzflächen 23, 24 kann veränderlich ein
stellbar gemacht werden, indem mindestens ein Hebelarm E, F vergrößerbar
und verkleinerbar ausgebildet ist.
Die voranstehenden Erläuterungen gelten analog für den Piezoaktuator 170 in
Fig. 4 mit den Abtriebselementen 180, 190 und den Piezostapel 220 mit den
Endplatten 200, 210.
Fig. 5 zeigt ausschnittsweise ein Ausführungsbeispiel für eine Strebe 30, wo
bei die beiden Befestigungsösen an den Enden der Strebe 30 nicht dargestellt
sind.
Fig. 5 zeigt drei Piezostapel 31, 32, 33, die mit den Abtriebselementen 35, 36
einen Piezoaktuator 34 bilden. Diese Piezostapel 31, 32, 33 sind beispielswei
se um 120° gegeneinander versetzt. Jeder der Piezostapel kann gegenüber der
Oberfläche der Strebe beabstandet sein. Sie können jedoch auch auf der Ober
fläche der Strebe 30 angeordnet sein. Ersteres wird im Beispiel gezeigt.
Die axiale Achse der Piezostapel ist in Richtung der axialen Achse X der
Strebe 30 ausgerichtet. Jeder der Piezostapel ist zwischen zwei Abtriebsele
menten 35, 36 angeordnet. Die beiden je einen Piezostapel 31, 32, 33 grei
fenden Abtriebselemente 35, 36 haben jeweils eine Ringfassung 37, 38 aus
gebildet, die die Strebe 30 form- und kraftschlüssig entlang deren Umfangs
fläche umschließt. Ausgehend von der Ringfassung 37, 38 öffnet sich das
Abtriebselement 35, 36 glockenförmig wie eine Manschette, die vom Rand
der Ringfassung beginnend bis zu ihrem ringförmigen Rand von der Strebe
beabstandet ist. Diese Gestalt wird als ringförmige Manschette 39, 40 be
zeichnet. Auf dem Rand 41 der Manschette 39 liegt jeweils ein Ende der Pie
zostapel 31, 32, 33 auf. Das jeweils andere Ende der drei Piezostapel 31, 32,
33 liegt am Rand 42 der Manschette 40 auf.
Die Ringfassung 37, 38 der Manschette 39, 40 ist von ausreichender Steifig
keit und Festigkeit, die einer Aufsetzfläche 370, 380 entspricht, die kraft- und
formschlüssig in Umfangsrichtung mit der Oberfläche der Strebe 30 verbun
den ist. Über die Aufsetzfläche 370, 380 erfolgt die Einleitung der von den
Piezostapeln 31, 32, 33 erzeugten Kräfte. Ein solches konstruktiv ausgebilde
tes Abtriebselement 35, 36 gestattet eine Wirkung in einer Vielzahl von
Raumachsen. Es bestehen somit variablere Gestaltungsmöglichkeiten der
Krafteinleitung in die Strebe 30. Die Kräfte und Biegemomente, die in die
Strebe 30 eingeleitet werden, können zu einer Auslenkung in longitudinaler
(axialer) Richtung, zu einer lateralen Biegeauslenkung in einer beliebigen
Richtung als auch zur Torsion der Strebe 30 eingesetzt werden.
Diese elastische Formänderung betrifft auch bei der Strebe 30 einen Struktur
bereich entlang des Abschnitts D.
Durch die Verwendung von mindestens zwei um die Strebe angeordneten
Piezostapeln kann, bei geeigneter Ansteuerung der einzelnen Piezostapel, die
Strebe in longitudinaler und lateraler Richtung ausgelenkt werden. Eine ent
sprechende Steuer- oder Regeleinrichtung ist bei Fig. 5 nicht dargestellt.
Es ist auch möglich, durch schräges Einsetzen der Piezostapel, d. h. eine zur
Längsachse X der Strebe 30 gekippte Anordnung mindestens eines Piezosta
pels, eine Torsionskraft einzuleiten.
Fig. 6 zeigt eine mögliche weitere Ausgestaltung eines Abtriebselements. Es
wird ein einzelnes Abtriebselement 360 ohne Strebe und ohne Piezostapel
gezeigt. Das Abtriebselement 360 wird in Richtung der aalen Achse X einer
Strebe geführt und mittels ihrer Ringfassung 390 an der Oberfläche der Strebe
befestigt. An der Ringfassung ist eine Manschette 400 ausgebildet. Diese
Manschette 400 weist Aussparungen 401 auf, so dass Gewicht des Abtriebs
elements gespart werden kann. Die Manschette 400 hat beispielsweise drei
Arme ausgebildet, die zueinander im Winkel von 120° angeordnet sein kön
nen. Diese drei Arme der Manschette 400 werden an ihrem Ende durch einen
Ring 420 verbunden und begrenzt. Dieser Ring 420 bildet den Rand der Man
schette 400. Auf dem Rand der Manschette wird jeweils ein Ende eines Pie
zostapels angeordnet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung (nicht dargestellt) ist es auch möglich, ein
Abtriebselement 360 partiell in Teilabtriebselemente zu unterteilen. Hierzu
werden in einer Richtung entlang des Umfangs einer Strebe segmentweise
nacheinander Teilabtriebselemente formschlüssig miteinander angeordnet und
verbunden. Bei Blickrichtung in X-Achse ist ein Abtriebselement in einzelne
(keilförmige) Segmente teilbar, die um die X-Achse angeordnet sind. Somit
wird das Abtriebselement segmentweise aus Teilabtriebselementen zusam
mengesetzt. Beispielsweise das Abtriebselement nach Fig. 5 könnte bei drei
Piezostapeln aus drei Teilabtriebselementen zusammengesetzt sein. Diese An
ordnung von Teilabtriebselementen ist eine einfache Möglichkeit zum Nach
rüsten einer bereits installierten Strebe am Hubschrauber.
Eine solche Anordnung ermöglicht es, die vom Hauptgetriebe ausgehenden
Vibrationen gegenüber der Zellenstruktur des Cockpits eines Hubschraubers
in effizienter Weise für den Piloten und die Passagiere spürbar zu reduzieren.
Claims (12)
1. Piezoelektrischer Dehnungsaktuator zur Vibrationsreduzierung in Struktu
ren, dadurch gekennzeichnet, dass der Dehnungsaktuator (1) einen Pie
zostapel 2 aus d33-Piezoelementen aufweist, der zwischen Abtriebsele
menten (4) aufgenommen ist, die auf der Oberfläche der Struktur (7) be
festigt sind.
2. Dehnungsaktuator nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
auf den Piezostapel (2) mittels eines Vorspannelementes (6) eine mecha
nische Druckspannung ausgeübt ist.
3. Dehnungsaktuator nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Vorspannelement (6) aus einer oder mehreren mechanischen Zugfe
dern besteht.
4. Dehnungsaktuator nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Vorspannelement (6) aus elastischen Endplatten (3) besteht, die den in
die Abtriebselemente (4) unter Druck eingesetzten Piezostapel (2) begren
zen.
5. Dehnungsaktuator nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass in den Dehnungsaktuator (1) eine Hubübersetzung
integriert ist.
6. Dehnungsaktuator nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erzielung der Hubübersetzung in den Abtriebselementen (4) ein nach
innen einseitig offener, parallel zur Oberfläche der Struktur (7) verlaufen
der Schlitz (9) und jeweils ein biegeweicher Drucksteg (8) zwischen den
Endplatten (3) des Piezostapels (2) und den Abtriebsflächen (5) der Ab
triebselemente (4) integriert ist.
7. Dehnungsaktuator nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erzielung der Hubübersetzung die Abtriebselemente (4) jeweils mit
einem gelenkig gelagerten Hebel (12) ausgebildet sind, dass nach einem
ersten Hebelabschnitt (13) der Piezostapel (2) mit einem Abtriebssteg (14)
jeweils gelenkig gelagert an den Hebel (12) angreift und dass nach einem
zweiten Hebelabschnitt (15) jeweils die Abstützstange (11) gelenkig ge
lagert an den Hebel (12) angreift.
8. Piezoelektrischer Dehnungsaktuator zur Vibrationsreduzierung in Struktu
ren, wobei mindestens ein Piezoaktuator an einer Strebe angeordnet ist,
die das Hauptgetriebe eines Hubschrauberrotors mit einer Zellenstruktur
des Cockpits verbindet, und der Piezoaktuator an einem Abschnitt der
Strebe eine steuerbare Kraft zur elastischen Formänderung dieses Ab
schnittes der Strebe einleitet, dadurch gekennzeichnet, dass der Piezo
aktuator (17, 170; 34) mindestens
einen Piezostapel (22, 220; 31, 32, 33) aus d33-Piezoelementen aufweist,
der zwischen Abtriebselementen (18, 19, 180, 190; 35, 36) aufgenommen
ist, die auf der Oberfläche der Strebe (16; 30) befestigt sind, wobei die
Aufsetzfläche (23, 24, 230, 240; 370, 380) eines Abtriebselements auf der
Strebe gegenüber der entsprechenden Endplatte des Piezostapels (22, 220;
31, 32, 33) in axialer Richtung (X) beabstandet ist.
9. Dehnungsaktuator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Abtriebselement (18, 19, 180, 190; 35, 36) von seiner Anordnung an einer
Endplatte bis zum Ort der Krafteinleitung einen Hebelarm (E, F) ausbil
det.
10. Dehnungsaktuator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand (D) der Aufsetzflächen (23, 24, 230, 240) der Abtriebselemente
(18, 19, 180, 190) veränderlich einstellbar ist.
11. Dehnungsaktuator nach einem der Ansprüche 8, 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Manschette (400) des Abtriebselements (360)
Aussparungen (401) aufweist.
12. Dehnungsaktuator nach einem der Ansprüche 8, 9, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das Abtriebselement in einer Umfangsrichtung der
Strebe aus Teilabtriebselementen zusammensetzbar ist, so dass eine Nach
rüstung einer bereits angeordneten Strebe möglich ist.
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