DE10118295A1 - Optischer Crossconnect - Google Patents
Optischer CrossconnectInfo
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Abstract
In einem optischen Crossconnect wird eine Bitraten-transparente elektrische Raumschaltmatrix eingesetzt und die Eingangs/Ausgangs-Stufe sind aus einfachen, breitbandigen optischen Empfängern und Sendern aufgebaut. Da die Schaltmatrix ungetaktet arbeitet, d. h. ihre Schaltfunktion gründet nicht auf einem internen Bit- und Rahmentakt, können beliebige Signale bei nahezu beliebiger Bitrate unabhängig vom verwendeten Protokolltyp transparent durchgeschaltet werden. Die Eingänge und Ausgänge arbeiten ebenfalls völlig Bitraten- und Protokoll-unabhängig, da sie lediglich eine O/E- beziehungsweise O/E-Umsetzung durchführen. Durch diesen Aufbau ist ein einfach aufgebauter aber äußerst leistungsfähiger optischer Crossconnect geschaffen, der für alle Arten von optischen Signalen im vorgesehenen Wellenlängenbereich gleichermaßen eingesetzt werden kann. Dadurch können auf der physikalischen Schicht eines optischen Netzwerkes Verbindungen geschaltet werden, wobei das optische Netz gleichermaßen von verschiedenen Diensten mit unterschiedlichen Übertragungsprotokollen genutzt werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft einen optischen Crossconnect zum Schalten von
optischen Nachrichtensignalen auf der physikalischen Schicht in einem
optischen Transportnetz.
Zur Datenübertragung in Transportnetzen werden heute hauptsächlich
Systeme eingesetzt, die nach den Empfehlungen der ITU-T für SDH (Synchrone
digitale Hierarchie) und SONET (synchronous optical network) arbeiten. Zu
übertragende Nutzdatensignale werden dabei in Multiplexeinheiten verpackt
und gemäß einer Multiplexvorschrift zu einem zeitlagen-gemultiplexfen
Nachrichtensignal verschachtelt. Diese wird dann als optisches
Nachrichtensignal über Lichtleiter des Netzes übertragen, wobei in
zwischengeschalteten Netzelementen des Transportnetzes die
Nachrichtensignale wieder in die einzelnen darin enthalten Multiplexeinheiten
zerlegt und in neuer Zusammenstellung wieder verschachtelt werden können.
Auf diese Weise werden Verbindung in einem SDH- oder SONET-basierten
Transportnetz geschaltet. Ein Überblick über diese Systeme wird z. B. in dem
Artikel "SONET 101" der Fa. Nortel Networks dargestellt, der im Internet unter
www.nortel.com/broadband/pdf/sonet_101.pdf heruntergeladen werden kann.
Daneben finden zunehmend auch optische Netze Anwendung, in denen
wellenlängen-gemultiplexte optische Nachrichtensignale übertragen werden.
Solche wellenlängen-gemultiplexten Signale bestehen aus mehreren optischen
Kanälen, die durch jeweils eine Wellenlänge repräsentiert werden. Dadurch
lassen sich über einen einzigen Lichtleiter mehrere optische Signale parallel
übertragen. Für solche optischen Netze werden Netzelemente benötigt, die in
der Lage sind, einzelne Wellenlängen aus dem wellenlängen-gemultiplexten
Nachrichtensignal auszukoppeln und einzufügen (Add/Drop-Multiplexer).
Zudem werden Netzelemente benötigt, die solche wellenlängen
gemultiplexten Nachrichtensignale in die einzelnen darin enthalten
Wellenlängen zerlegen und in neuer Zusammenstellung wieder multiplexen
können, um Verbindungen in dem optischen Netzwerk zu schalten
(Crossconnects). Die Realisierung der beschriebenen Netzelemente ist
technisch sehr aufwendig und die Entwicklung dieser Geräte befindet sich
derzeit noch in den Anfängen. Ein Standard für die optischen Kanäle ist
derzeit noch in der Ausarbeitung. So wird derzeit über eine neue
Multiplexhierarchie mit der Bezeichnung "Optical Channel (OCh)" diskutiert.
Diese neue Multiplexhierarchie soll Multiplexebenen mit Bitraten von
2,66 Gbit/sec sowie Vielfache davon (Faktor vier), nämlich 10,7x Gbit/sec und
43,x Gbit/sec aufweisen und ist für die optische Nachrichtenübertragung im
Wellenlängenmultiplex (WDM) vorgesehen.
Des weiteren werden derzeit sogenannte optische Crossconnects entwickelt,
die optische Nachrichtensignale beliebigen Formates wie SONET, ATM, IP
schalten sollen. Sie enthalten eine zentrale Raum-Schaltmatrix, die für die zu
schaltenden Nachrichtensignale transparent sein soll. Ein Beispiel für einen
solchen optischen Crossconnect ist in dem Artikel "Cost Effective Optical
Networks: The Role of Optical Cross-Connects" von Charles A. Brackett
angegeben, der im Internet von der Site www.tellium.com heruntergeladen
werden kann. Dieser optische Crossconnect arbeitet mit einer SONET-
basierten, getakteten elektrischen Raumschaltmatrix, die mit dem Rahmentakt
von OC-48 arbeitet. Volle Transparenz für nicht SONET-basierte
Nachrichtensignale ist daher nicht gewährleistet.
Ein weiteres Beispiel ist der 20000 Series Wavelength Router der Fa. Monterey.
In einer im Internet veröffentlichten Broschüre zu diesem Produkt wird
beschrieben, daß dieser aus einem als "Switch Core" bezeichneten Teilsystem
und I/O-Karten besteht, die OC-48/STM-16 Signale unterstützen und über
kurzreichweitige optische Schnittstellen (Ultra-Short-Reach-Optics™) mit dem
Switch Core verbunden sind. Der Switch Core hat eine Schaltkapazität von
256 OC-48 oder 64 OC-192 Äquivalenten. Er basiert somit ebenfalls auf der
Rahmentaktrate von SONET und ist daher nicht voll transparent für alle
Signaltypen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen
optischen Crossconnect anzugeben, der Bitraten- und Protokoll-unabhängig
arbeitet und zusätzlich Übertragungsfunktionen für zumindest einen
Protokolltyp gewährleistet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin,
ein Verfahren zum Bitraten- und Protokoll-unabhängigen Schalten von
optischen Nachrichtensignalen anzugeben.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des optischen Crossconnects gelöst durch die
Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die
Merkmale des Anspruch 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den abhängigen
Ansprüchen zu entnehmen.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Crossconnects besteht darin, daß er eine
remote-steuerbare Verschaltung optischer Nachrichtensignale beliebigen
Signalformats über ein zentrales Netzmanagementsystem erlaubt.
Weitere Vorteile bestehen darin, daß der erfindungsgemäße Crossconnect
Kosteneinsparungen bei der Herstellung und dem Betrieb bringt. Insbesondere
die Eingangs-/Ausgangs-Schnittstellen sind aufgrund ihres einfachen Aufbaus
äußerst kostengünstig. Zudem ist der optische Crossconnect äußerst flexibel in
allen bestehenden und zukünftigen Netzen einsetzbar und offen zu allen
existierenden Protokolltypen. Derzeitige Halbleitertechnik erlaubt einen Einsatz
bis zu Bitraten von 20 Gbit/sec.
Von besonderem Vorteil ist es, eine an einen bestimmten Protokolltyp
angepaßte Überwachungseinrichtung an die Schaltmatrix anzuschließen, so
daß Signale dieses Protokolltyps von der Schaltmatrix zu der
Überwachungseinrichtung geleitet und von dieser wieder zurück zur
Schaltmatrix geleitet werden können. Dadurch wird eine Überwachung von
Nachrichtensignalen dieses Protokolltyps ermöglicht ohne die Transparenz
und Funktionalität des Crossconnects zu beeinträchtigen. Durch die
Überwachungseinrichtung kann für Nachrichtensignale dieses Protokolltyps
eine Schutzfunktion eingerichtet und eine vorgegebene Signalqualität
gewährleistet werden. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dieser
Überwachungseinrichtung überwacht das B1-Byte und/oder das J0-Byte von
SDH oder SONET Signalen. Dadurch kann der optische Crossconnect in
bestehende SDH- oder SONET-Systeme integriert werden.
Zusammen mit einen Wellenlängenmultiplexer kann der erfindungsgemäße
Crossconnect in WDM-Netzen eingesetzt werden. Dabei ist es vorteilhaft, daß
typische Themen im WDM-Layer wie Wellenlängenzuweisung und
Wellenlängenumwandlung von der Schaltfunktion in einem optischen Netz
entkoppelt sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1-5 in einem
Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen optischen
Crossconnects,
Fig. 2 ein Netzwerk mit vier optischen Crossconnects,
Fig. 3 das Netzwerk aus Fig. 2 mit einer eingerichteten Schutzschaltung,
Fig. 4 den erfindungsgemäßen optischen Crossconnect mit einem daran
angeschlossenen externen Wellenlängenmultiplexer und
Fig. 5 den erfindungsgemäßen optischen Crossconnect mit einem daran
angeschlossenen externen Add/Drop-Multiplexer.
Der in Fig. 1 dargestellte optische Crossconnect OCX besitzt eine elektrische
Schaltmatrix S. eine Eingangs/Ausgangs-Stufe I/O, eine
Überwachungsschaltung MON und eine Steuerung CS. Die Schaltmatrix S hat
eine Anzahl von Anschlüssen, wobei ein Teil der Anschlüsse mit der
Eingangs/Ausgangs-Stufe I/O und der Rest der Anschlüsse mit der
Überwachungsschaltung MON verbunden ist. Die Schaltmatrix S hat zudem
einen Steuerungseingang, der mit der Steuerungseinrichtung CS verbunden
ist. Die Eingangs/Ausgangs-Stufe besteht aus breitbandigen optischen
Eingängen, die jeweils zum Empfangen eines optischen Nachrichtensignals
mit einem einzigen optischen Kanal vorgesehen sind sowie eine Anzahl
optischer Ausgänge, die jeweils zum Senden eines optischen
Nachrichtensignals mit einem einzigen optischen Kanal vorgesehen sind.
Die optischen Eingänge besitzen jeweils einen O/E-Konverter, der optische
Nachrichtensignal in ein elektrisches Nachrichtensignal umwandelt. Analog
besitzen die optischen Ausgänge einen E/O-Konverter, der ein elektrisches
Nachrichtensignal von der Schaftmatrix S in ein zu sendendes optisches
Nachrichtensignal umwandelt.
Die Schaltmatrix S ist eine transparente Raumschaltmatrix, die eingangsseitig
mit den optischen Eingängen und ausgangsseitig mit den optischen
Ausgängen der Eingangs/Ausgangs-Stufe I/O elektrisch verbunden ist, und
die elektrischen Nachrichtensignale von den optischen Eingängen zu den
optischen Ausgängen unter Kontrolle der Steuerungsschaltung CS wahlfrei
verschaltet. Vorteilhaft arbeitet die Schaltmatrix ungetaktet. Ähnliche
ungetaktete Schaltmatrizen wurden bislang bei deutlich niedrigerer Bitrate in
IP-Routern verwendet. Basierend auf modernster Si/Ge-BiCMOS-
Halbleitertechnologie kann die Schaltmatrix S leicht für eine maximale
Übertragungsrate in der Größenordnung von 12 Gbit/sec ausgelegt werden.
Laborexperimente zeigen, daß eine solche Schaltmatrix aus Si/Ge-BiCMOS-
Halbleitern sogar bis zu einer Übertragungsrate von 20 Gbit/sec eingesetzt
werden kann.
Ein Grundgedanke der Erfindung liegt darin, eine Bitraten-transparente
Schaltmatrix in einem optischen Crossconnect einzusetzen und die
Eingangs/Ausgangs-Stufe aus einfachen, breitbandigen optischen Empfängern
und Sendern aufzubauen. An die Schaltmatrix ist eine
Überwachungseinrichtung angeschlossen, so daß Nachrichtensignale von der
Schaltmatrix zur Überwachungseinrichtung und zurück zur Schaltmatrix
geschleift werden können um übertragungstechnische
Überwachungsfunktionen für Nachrichtensignale zumindest eines
vorbestimmten Protokolltyps durchzuführen.
Vorteilhaft arbeitet die Schaltmatrix ungetaktet, d. h. ihre Schaltfunktion
gründet nicht auf einem internen Bit- und Rahmentakt. Dadurch können
beliebige Signale bei nahezu beliebiger Bitrate unabhängig vom verwendeten
Protokolltyp transparent durchgeschaltet werden. Die Eingänge und Ausgänge
arbeiten ebenfalls völlig Bitraten- und Protokoll-unabhängig, da sie lediglich
eine O/E- beziehungsweise O/E-Umsetzung durchführen. So werden in den
Empfängern sehr einfache O/E-Umsetzer eingesetzt, bestehend im einfachsten
Fall aus einer einzigen Photodiode. Zusätzlich kann eine Bitraten-unabhängige
Signalaufbereitung (Signal Recovering) des elektrischen Signals vorgenommen
werden, so daß das resultierende Digitalsignal definierte Pegelzustände mit
steilen Flankenverläufen aufweist. Dies kann beispielsweise mit einem Schmitt-
Trigger durchgeführt werden.
In den Sendern werden entsprechend einfache optische Sendeelemente wie
z. B. direktmodulierte breitbandige Halbleiterlaser eingesetzt. Dies trägt der
Tatsache Rechnung, daß die Eingänge und Ausgänge jeweils zum Empfangen
beziehungsweise Senden eines optischen Nachrichtensignals mit nur einem
einzigen optischen Kanal im Welenlängenbereich von 1300 nm oder 1500 nm
vorgesehen sind, bei dem die genaue Wellenlänge im Gegensatz zu WDM-
Systemen jedoch keine Rolle spielt. Begrenzt wird die Funktion dieses
Crossconnects lediglich durch die maximale Bitrate von etwa 12 oder sogar
20 Gbit/sec, die von der Schaltmatrix aufgrund des allen Halbleitern
charakteristischen Bandpaß-Verhaltens noch transparent durchgeschaltet
werden kann.
Durch diesen Aufbau ist ein einfach aufgebauter aber äußerst leistungsfähiger
optischer Crossconnect geschaffen, der für alle Arten von optischen Signalen
im vorgesehenen Wellenlängenbereich gleichermaßen eingesetzt werden
kann. Dadurch können auf der physikalischen Schicht eines optischen
Netzwerkes Verbindungen geschaltet werden, wobei das optische Netz
gleichermaßen von verschiedenen Diensten mit unterschiedlichen
Übertragungsprotokollen, wie z. B. IP, ATM oder SDH, genutzt werden kann.
In Fig. 1 ist eine Überwachungseinrichtung MON gezeigt, die mit mehreren
Anschlüssen der Schaltmatrix S verbunden ist. Aufgabe der
Überwachungseinrichtung ist es, für Nachrichtensignale von vorbestimmter
Bitrate und Protokoll-Typ eine Fehlerüberwachung durchzuführen. Eine solche
Fehlerüberwachung wird nun am Beispiel von SDH-Signalen näher erläutert.
In G.707 (1996), Kapitel 9.2.2.4 ist ein Byte im Overhead von STM-N
Rahmen für eine Prüfsumme reserviert. Dieses Byte wird als B1-Byte
bezeichnet, die Prüfsumme wird mit BIP-8 (Bit Interleaved Parily 8) bezeichnet.
Der BIP-8 Code ist eine Prüfsumme mit gerader Parität, die über alle Bits des
vorhergehenden Rahmens nach dessen Verwürfelung (scrambling) berechnet
wird und in das B1-Byte des aktuellen Rahmens geschrieben wird, bevor
dieser verwürfelt wird.
Ein solcher BIP-X Code ist definiert für ein Verfahren zur Fehlerüberwachung.
Er wird vom sendenden Gerät über einen vorbestimmten Teil des zu
sendenden Signals berechnet, und zwar in der Weise, daß das erste Bit des
Codes eine gerade Parität über alle ersten Bits aller X Bit langen Sequenzen
des abgedeckten Signalteil erzeugt, das zweite Bit des Codes eine gerade
Parität über alle zweiten Bits aller X Bit langen Sequenzen und so weiter.
Gerade Parität bedeutet, daß die BIP-X Bits so besetzt werden, daß eine
gerade Anzahl von (logischen) Einsen in der überwachten Partition des Signal
entsteht. Die überwachte Partition umfaßt alle Bits in derselben Bitposition
innerhalb der X Bit langen Sequenzen im abgedeckten Signalteil, wobei dieser
Signalteil den BIP-X Code selbst enthält.
Die Überwachungseinrichtung MON ist im Ausführungsbeispiel so ausgelegt,
daß sie für jeden STM-N Rahmen in einem Nachrichtensignal den BIP-8 Code
berechnet, den BIP-8 Code aus dem B1-Byte des folgenden Rahmens ausliest
und beide miteinander vergleicht. Wird eine Diskrepanz festgestellt, so ist ein
Fehler aufgetreten.
Nun bestimmt die Überwachungseinrichtung MON verschiedene Parameter,
welche die Übertragungsqualität charakterisieren. Dabei werden die
aufgetretenen und anhand der BIP-8-Berechnung festgestellten Fehler über
vorbestimmte Zeitspannen - typischerweise 15 min und 24 h - bestimmt und
gezählt. Typische Parameter hierfür sind: "bockground block errors", "errored
seconds" und "severely errored seconds". Eine "errored second" liegt vor,
wenn in einem Sekundenintervall Fehler vorliegen und jedoch weniger als
30% der Rahmen fehlerhaft sind. Eine "severely errored" second liegt vor,
wenn in einem Sekundenintervall mehr als 30% der empfangenen Rahmen
fehlerhaft sind. Die Parameter werden über 15 min und über 24 h addiert.
Diese Werte 19, stellen Überwachungsdaten dar. Sie ermöglichen eine
Kontrolle der tatsächlichen Übertragungsqualität und eine Schutzschaltung,
indem eine Umschaltung auf eine redundante Ersatzleitung vorgenommen
wird, wenn eine vorgegebene Übertragungsqualität unterschritten wird.
Hierauf wird an späterer Stelle in Zusammenhand mit Fig. 3 noch näher
eingegangen.
Zusätzlich oder alternativ ist es vorteilhaft, in der Überwachungseinrichtung
noch eine zweite Überwachungsfunktion für SDH-Signale durchzuführen.
Gemäß ITU-T G.707 Kapitel 9.2.2.2 ist im sogenannten J0-Byte eine sieben
Bit lange Prüfsumme CRC-7 (Cyclic Redundancy Check) enthalten. Die J0-
Bytes von 16 aufeinanderfolgenden STM-N Rahmen bilden einen 16-Byte
Rahmen, der den sogenannten Section Access Point Identifier (API) enthält. Der
API wird fortwährend wiederholt, so daß die empfangende Seite überprüfen
kann, ob die Verbindung zum beabsichtigten Sender noch besteht. Das erste
Byte des API enthält an Bitposition 2 bis 8 die Prüfsumme, die aus dem
vorhergehenden STM-N Rahmen berechnet wird. Die
Überwachungseinrichtung MON liest das J0-Byte aus den STM-N Rahmen
eines Nachrichtensignals. Anhand des J0-Bytes wird die Kontinuität der
beabsichtigten Verbindung überprüft und mittels der Prüfsumme CRC-7
getestet, ob der vorhergehende Rahmen fehlerfrei war.
Die Überwachungseinrichtung ist über zumindest zwei Anschlüssen mit der
Schaltmatrix S verbunden. Soll nun ein Nachrichtensignal überwacht werden,
so wird dieses von der Eingangs/Ausgangs-Stufe I/O über die Schaltmatrix zu
der Überwachungseinrichtung MON geschaltet. Diese führt die
Überwachungsfunktionen aus und leitet das unveränderte Nachrichtensignal
wieder zurück zur Schaltmatrix S. Von der Schaltmatrix S wird das
Nachrichtensignal dann zu dem vorgesehenen Ausgang der
Eingangs/Ausgangs-Stufe I/O geschaltet. Somit wird ein zu überwachendes
Nachrichtensignal zweimal durch die Schaltmatrix S geschaltet: ein erstes Mal
zur Überwachungseinrichtung und ein zweites Mal zum beabsichtigten
Ausgang des Crossconnects. Dadurch wird eine Qualitäts- und
Pfadüberwachung von Nachrichtensignalen im optischen Netz ermöglicht
ohne die Transparenz und Funktionalität des Crossconnects zu
beeinträchtigen.
Da die Überwachungseinrichtung protokollspezifische Funktionen ausführt,
muß sie an einen bestimmten Protokolltyp oder eine Gruppe von
unterschiedlichen Protokolltypen, welche sie unterscheiden und entsprechend
behandeln kann, angepaßt sein. Die vorstehend beschriebene
Signalüberwachung kann selbstverständlich nicht nur in Kombination mit einer
Bitraten-transparenten elektrischen Schaltmatrix wie im vorliegenden
Ausführungsbeispiel sondern in Kombination mit jeder Art von Schaltmatrix
vorteilhaft eingesetzt werden.
Die Steuerungseinrichtung CS steuert die Funktion der Schaltmatrix S, d. h. sie
gibt der Schaltmatrix S vor, welcher Matrixeingang auf welchen Matrixausgang
geschaltet werden soll. Die Steuerungseinrichtung CS besitzt einen Anschluß
TMN zu einem nicht gezeigten zentralen Managementsystem. Dieser
Steueranschluß TMN kann z. B. auf der Basis des von IP-Routern bekannten
SNMP arbeiten (Simple Network Management Protocol) oder auch mit dem
von OMG (Object Management Group) spezifizierten CORBA (Common
Open Request Broker Architecture) oder einem anderen für
Netzwerkmanagement geeigneten Protokoll. Das zentrale
Netzwerkmanagementsystem besitzt einen Überblick über das gesamte
Netzwerk und kann anhand dieser Informationen entscheiden, welche
Verbindungen die einzelnen Crossconnects schalten sollen. Dies wird dann
über den Steueranschluß an die Steuerungseinrichtung CS des betroffenen
Crossconnects mitgeteilt. Die Steuerungsseinrichtung sammelt und speichert
auch die Überwachungsdaten der Überwachungsschaltung, so daß diese auf
Verlangen vom zentralen Managementsystem über den Steueranschluß
abgerufen werden können. Auf diesem Weg können auch Alarme an das
zentrale Managementsystem gemeldet werden. Der Steueranschluß kann
selbstverständlich auch ein Kanal in einem der Nachrichtensignale sein.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt eines Netzwerks mit vier optischen Crossconnects
OCX1-OCX4 dargestellt. In dem Netzwerk ist durch die Crossconnects eine
transparente Verbindung von einer Datenquelle S1 zu einer Datensenke S2
eingerichtet. Der erste Crossconnect OCX1 empfängt an einem Eingang
seiner Eingangs/Ausgangs-Stufe ein Nachrichtensignal von der Datenquelle
S1. Über seine Schaltmatrix schaltet er das Nachrichtensignal zu seiner
Überwachungseinrichtung, die eine Überwachungsfunktion für das
Nachrichtensignal ausführt und es an die Schaltmatrix zurückleitet. Die
Schaltmatrix schaltet das Nachrichtensignal dann an einen Ausgang der
Eingangs/Ausgangs-Stufe, der über eine optische Faser mit einem Eingang
des zweiten Crossconnects OCX2 verbunden ist.
Auf gleiche Weise wird das Nachrichtensignal dann vom zweiten Crossconnect
OCX2 zum dritten Crossconnect OCX3 und von dort weiter zum vierten
Crossconnect OCX4 geschaltet. Der vierte Crossconnect OCX4 schaltet das
Nachrichtensignal dann an einen Ausgang seiner Eingangs/Ausgangs-Stufe
I/O, der mit der Datensenke S2 verbunden ist. In allen vier Crossconnects
OCX1-OCX4 wird eine Überwachung der oben beschriebenen Art
durchgeführt. Datenquelle und Datensenke können z. B. jeweils ein
Leitungsmultiplexer sein, der aus mehreren Zufluß-Signalen (tributary signal)
ein SDH-Signal aus STM-4 Rahmen erzeugt. Die optische Verbindung durch
das Netzwerk wurde nur in Richtung von S1 zu S2 beschrieben kann ober
natürlich auch bidirektional sein.
Durch die Überwachung in den vier optischen Crossconnects OCS1-OCS4
wird eine vorbestimmte Übertragungsqualität sichergestellt. Im Falle, daß
einer der Crossconnects dabei feststellt, daß gehäuft Fehler auftreten und die
Übertragungsqualität die voreingestellten Anforderungen nicht erfüllt, kann
z. B. eine Alarmmeldung an das zentrale Netzwerkmanagementsystem erzeugt
werden.
In Fig. 3 ist dasselbe Netzwerk wie in Fig. 2 gezeigt. Zusätzlich zu der
Verbindung P1 über die vier Crossconnects OCX1-OCX4 ist als
Schutzschaltung eine direkte Verbindung P2 von OCX1 zu OCX4 geschaltet.
Dies erfolgt, indem das Nachrichtensignal in der Schaltmatrix des ersten
Crossconnects OCX1 verdoppelt MC (Broadcast oder Multicast) und parallel
über einen zweiten Ausgang, der mit einem Eingang von OCX4 verbunden ist,
an OCX4 geschaltet wird. Die Verbindung P1 ist als aktive Verbindung
eingestellt während die Verbindung P2 als Ersatz für den Fehlerfall zur
Verfügung steht. Im Crossconnect OCX4 werden dann beide parallel
empfangenen Signale von der Schaltmatrix zu der Überwachungsschaltung
geschaltet, während nur das aktive Signal an den Ausgang zu S2
weitergeschaltet wird. Stellt die Überwachungsschaltung in OCX4 fest, daß das
aktive Nachrichtensignal der Verbindung P1 gestört ist, so wird automatisch
und ohne weitere Interaktion des zentralen Netzwerkmanagementsystems auf
die Ersatzverbindung P2 umgeschaltet. Dadurch wird ein schneller und
effektiver Schutz der Verbindung für alle Arten von Nachrichtensignalen auf
der optischen Ebene gewährleistet. Aufwendige Verdopplung aller optischen
Verbindungen zwischen allen Netzelementen im Netzwerk kann daher
entfallen. Somit können die vorhandenen Ressourcen bei gleichem Schutz
erheblich effektiver ausgenutzt werden als es bisher möglich war.
Der erfindungsgemäße Crossconnect kann auch in optischen Netzen mit
Wellenlängenmultiplex eingesetzt werden. Dazu werden mehrere
Eingangs/Ausgangs-Anschlüsse des Crossconnects mit einem optischen
Wellenlängenmultiplexer verbunden. Die ist in Fig. 4a dargestellt. Acht
Eingangs-Ausgangs-Anschlüsse des optischen Crossconnects OCX aus Fig. 1
sind mit den Zuflußanschlüssen eines Wellenlängenmultiplexer MUX
verbunden. Der Wellenlängenmultiplexer fügt die acht parallel vom
Crossconnect empfangenen optischen Signale SW im Wellenlängenmultiplex
zu einem Ausgangssignal WDM zusammen. In der Gegenrichtung
demultiplext er ein empfangenes wellenlängengemultiplextes optisches Signal
WDM in acht einzelne optische Signale, die er an den Zuflußanschlüssen an
den optischen Crossconnect weiterleitet. Die Anzahl von acht ist hierbei
willkürlich gewählt.
In diesem Ausführungsbeispiel ist der Wellenlängenmultiplexer ein
Leitungsmultiplexer. Genauso können aber auch einer oder mehrere
Anschlüsse eines Add/Drop-Multiplexers mit dem optischen Crossconnect
verbunden werden. Dies ist in Fig. 4b gezeigt. Der Add/Drop-Multiplexers
ADM besitzt einen Ostanschluß WDM_EAST und einen Westanschluß WDM-
WEST, jeweils für wellenlängengemultiplexte Signale. Er ist für den Einsatz in
einem Ringnetz vorgesehen, wobei ein wellenlängengemultiplextes Signal am
Ostanschluß empfangen um am Westanschluß gesendet wird. Für gedoppelte
Ringe können die Anschlüsse auch bidirektional ausgeführt sein, um
gleichzeitige Übertragung im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn zu
ermöglichen. Der Add/Drop-Multiplexer ist in der Lage, einzelne optische
Kanäle (Wellenlängen) aus dem wellenlängengemultiplexten Signal
herauszunehmen und an einem Zuflußanschluß auszugeben (Drop) oder an
einem Zuflußanschluß empfangene optische Signale als neue Kanäle in das
wellenlängengemultiplexte Signal einzufügen (Add). In diesem
Ausführungsbeispiel sind nun vier Zuflußanschlüsse mit Eingangs/Ausgangs-
Anschlüssen des optischen Crossconnects OCX verbunden.
Claims (7)
1. Optischer Crossconnect (OCX) zum Schalten optischer Nachrichtensignale
in einem optischen Transportnetz auf der physikalischen Schicht, mit:
einer Anzahl breitbandiger optischer Eingänge jeweils zum Empfangen eines optischen Nachrichtensignals mit einem einzigen optischen Kanal, wobei jedem der optischen Eingänge ein O/E-Konverter zugeordnet ist zum Umwandeln des an dem jeweiligen optischen Eingang empfangenen optischen Nachrichtensignals in ein elektrisches Nachrichtensignal,
einer Anzahl optischer Ausgänge jeweils zum Senden eines optischen Nachrichtensignals mit einem einzigen optischen Kanal, wobei jedem der optischen Ausgänge ein E/O-Konverter zugeordnet ist zum Umwandeln eines elektrischen Nachrichtensignals in das zu sendende optische Nachrichtensignal,
einer transparenten Raumschaltmatrix (S), die eingangsseitig mit den optischen Eingängen und ausgangsseitig mit den optischen Ausgängen elektrisch verbunden ist, zum wahlfreien Verschalten der elektrischen Nachrichtensignalen von den optischen Eingängen zu den optischen Ausgängen und
einer Überwachungseinrichtung (MON) die mit mindestens zwei Matrixanschlüssen verbunden ist um von der Schaltmatrix (S) ein elektrisches Nachrichtensignal zu empfangen, dieses Nachrichtensignal auf Übertragungsfehler zu überwachen und das Nachrichtensignal an die Schaltmatrix zurückzuschalten.
einer Anzahl breitbandiger optischer Eingänge jeweils zum Empfangen eines optischen Nachrichtensignals mit einem einzigen optischen Kanal, wobei jedem der optischen Eingänge ein O/E-Konverter zugeordnet ist zum Umwandeln des an dem jeweiligen optischen Eingang empfangenen optischen Nachrichtensignals in ein elektrisches Nachrichtensignal,
einer Anzahl optischer Ausgänge jeweils zum Senden eines optischen Nachrichtensignals mit einem einzigen optischen Kanal, wobei jedem der optischen Ausgänge ein E/O-Konverter zugeordnet ist zum Umwandeln eines elektrischen Nachrichtensignals in das zu sendende optische Nachrichtensignal,
einer transparenten Raumschaltmatrix (S), die eingangsseitig mit den optischen Eingängen und ausgangsseitig mit den optischen Ausgängen elektrisch verbunden ist, zum wahlfreien Verschalten der elektrischen Nachrichtensignalen von den optischen Eingängen zu den optischen Ausgängen und
einer Überwachungseinrichtung (MON) die mit mindestens zwei Matrixanschlüssen verbunden ist um von der Schaltmatrix (S) ein elektrisches Nachrichtensignal zu empfangen, dieses Nachrichtensignal auf Übertragungsfehler zu überwachen und das Nachrichtensignal an die Schaltmatrix zurückzuschalten.
2. Optischer Crossconnect nach Anspruch 1, bei dem die Schaltmatrix
ungetaktet arbeitet.
3. Optischer Crossconnect nach Anspruch 1, bei dem die
Überwachungseinrichtung (MON) für einen oder mehrere vorbestimmte
Protokolltypen angepaßt ist.
4. Optischer Crossconnect nach Anspruch 3, bei dem die
Überwachungseinrichtung (MON) für SDH-Signale oder SONET-Signale
angepaßt ist und zur Fehlerprüfung eine Prüfsumme aus dem in
Rahmenköpfen der Nachrichtensignale enthaltenen B1-Byte und/oder J0-Byte
verwendet.
5. Optischer Crossconnect nach Anspruch 1, bei dem die Eingänge und
Ausgänge zu einer Eingangs/Ausgangs-Stufe (I/O) zusammengefaßt sind.
6. Optischer Crossconnect nach Anspruch 1 mit einer Steuerungseinrichtung
(CS) zum Steuern der Schaltzustände der Schaltmatrix.
7. Verfahren zum Schalten optischer Nachrichtensignale in einem optischen
Transportnetz auf der physikalischen Schicht, mit den Schritten:
- - Empfangen eines breitbandigen optischen Nachrichtensignals mit einem einzigen optischen Kanal an einem Eingang,
- - Umwandeln des empfangenen optischen Nachrichtensignals in ein elektrisches Nachrichtensignal durch einen O/E-Konverter,
- - Schalten des elektrischen Nachrichtensignals von einer transparenten Raumschaltmatrix (S) zu einer Überwachungseinrichtung (MON),
- - Überwachen des elektrischen Nachrichtensignals auf Übertragungsfehler,
- - Zurückleiten des elektrischen Nachrichtensignals zu der Schaltmatrix (S) zwecks nachfolgendem wahlfreien Verschalten zu einem von mehreren Ausgängen,
- - wahlfreies Verschalten der elektrischen Nachrichtensignalen mittels der Schaltmatrix (S) zu einem der Ausgänge,
- - zum Umwandeln eines elektrischen Nachrichtensignals in ein zu sendende optische Nachrichtensignal mit einem einzigen optischen Kanal durch einen E/O-Konverter,
- - Senden des optischen Nachrichtensignals
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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