DE10101944A1 - Zusammensetzungen für die Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Materialien - Google Patents
Zusammensetzungen für die Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen MaterialienInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Zusammensetzungen, die Umsetzungsprodukte von niedermolekularen Di- oder Tricarbonsäuren mit Ammoniak enthalten, zur Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Materialien.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Zusammen
setzungen, die Umsetzungsprodukte von niedermolekularen Di- oder
Tricarbonsäuren mit Ammoniak enthalten, zur Herstellung von Form
körpern aus feinteiligen Materialien.
Die Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Materialien wie
Faserplatten oder Spanplatten etc. sowie die Herstellung von Flä
chengebilden aus Fasermaterialien, beispielsweise Faservliesen,
Fasermatten, erfolgt häufig unter Verwendung eines polymeren Bin
demittels. Zur Erhöhung der Festigkeit, insbesondere der Nass-
und Wärmestandfestigkeit, werden vielfach Bindemittel eingesetzt,
welche Formaldehyd abspaltende Vernetzer enthalten. Bindemittel
auf Basis von Phenol-Formaldehydharzen sind beispielsweise aus
der US 4,612,224 bekannt. Die WO 94/20661 beschreibt vernetzbare
Dispersionspulver und deren Verwendung als Bindemittel für Fa
sern, welche als vernetztende Komponente N-Methylolamid-Gruppen
aufweisen. Beim Vernetzten setzen diese Gruppen Formaldehyd frei.
Bindemittelbedingte Formaldehydemissionen sind jedoch nicht zu
letzt aus arbeitshygienischen Gründen problematisch. Zur Vermei
dung der Formaldehyd-Emissionen wurden bereits zahlreiche Alter
nativen vorgeschlagen. So sind aus der US 4,076,917 Bindemittel
bekannt, welche Carbonsäure- oder Carbonsäureanhydrid-haltige Po
lymerisate und β-Hydroxyalkylamide als Vernetzter enthalten. Nach
teilig ist die aufwendige Herstellung der β-Hydroxyalkylamide.
Ähnliche Bindemittel sind aus der EP-A 583 086 bekannt.
Aus der EP-A 445 578 sind Platten aus feinteiligen Materialien
wie Glasfasern bekannt, die als Bindemittel eine Zusammensetzung
aus hochmolekularen Polycarbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen,
Alkanolaminen und/oder mehrwertigen Aminen enthalten. Die Wasser
festigkeit der erhaltenen Platten ist jedoch nicht zufriedenstel
lend.
Die WO 99/09100 beschreibt die Verwendung von thermisch härtbaren
wässrigen Zusammensetzungen, die wenigstens ein Polymerisat mit
geringem Säuregruppen-Anteil, ein Säuregruppen-reiches Polymeri
sat und wenigstens ein Alkanolamin mit zwei Hydroxylgruppen ent
halten, als Bindemittel für Formkörper.
Die WO 99/02591 beschreibt thermisch härtbare Zusammensetzungen,
die ein in Gegenwart eines Carboxylgruppen-reichen Polymerisats-
hergestelltes Polymerisat mit geringem Säuregruppenanteil und ein
oberflächenaktives Amin enthalten, und deren Verwendung als Bin
demittel für Formkörper.
Bei den Formaldehyd-freien Bindemittelsystemen des Standes der
Technik handelt es sich regelmässig um Polymersysteme. Diese wei
sen in der Regel eine hohe Verarbeitungsviskosität auf was bei
der Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Materialen oft
mals eine gleichmässige Einmischung der Bindemittel in das zu
bindende Substrat erschwert und beim Formungsvorgang zu Inhomoge
nitäten und damit zu einer geringem mechanischen Festigkeit des
Formkörpers führt. Ausserdem sind diese Bindemittelsysteme ver
gleichsweise kostspielig, da die Polymerkomponente in der Regel
einen zusätzlichen Herstellungsschritt erfordert.
Aus der WO 94/15993 ist die Herstellung von Polymeren der Aspara
ginsäure durch thermische Kondensation von Halbamiden der Fumar
säure, der Maleinsäure oder von Ammoniumsalzen der Halbamide die
ser Säuren bekannt. Aus der WO 95/02007 ist bekannt, dass die
zur Herstellung der Asparaginsäure-Polymere benötigten Halbamide
und deren Ammoniumsalze in situ durch Umsetzung der Säureanhy
dride mit einer Ammoniak liefernden Komponente hergestellt werden
können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Binde
mittelsystem für feinteilige Materialen bereitzustellen, das bei
der Verarbeitung nicht zu Formaldehyd-Emissionen führt, das ko
stengünstig ist und mit dem Formkkörper oder verfestigte Flächen
gebilde aus Fasermaterialenen hergestellt werden können.
Überraschenderweise wird diese Aufgabe gelöst durch Zusammenset
zungen, die ein Umsetzungsprodukt aus einer Di- oder Tricarbon
säure oder deren Anhydrid mit Ammoniak und gegebenenfalls einem
primären Amin und/oder einer Verbindung mit wenigstens zwei Hy
droxylgruppen, bzw. als Vorläufer dieses Umsetzungsprodukts, eine
Mischung dieser Di- oder Tricarbonsäure oder deren Anhydrid mit
einer Substanz, welche beim Erwärmen Ammoniak freisetzt, enthal
ten.
Demnach betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Zu
sammensetzungen, die
wenigstens ein Umsetzungsprodukt aus
wenigstens ein Umsetzungsprodukt aus
- a) wenigstens einer Polycarbonsäure der allgemeinen
Formel I:
worin
R für Wasserstoff oder eine Gruppe CH2COOH steht,
X OH oder NH2 bedeutet, wenn Y für Wasserstoff steht,
Y OH oder NH2 bedeutet, wenn X für Wasserstoff steht, oder
X und Y gemeinsam für eine π-Bindung stehen,
und/oder einem Anhydrid der Polycarbonsäure I mit - b) Ammoniak und gegebenenfalls
- c) primären Aminen und/oder Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen; und/oder
eine Mischung aus wenigstens einer Polycarbonsäure der allge
meinen Formel I und/oder ihrem Anhydrid und wenigstens einer
beim Erwärmen Ammoniak freisetzenden Substanz und gegebenen
falls primären Aminen und/oder Verbindungen mit wenigstens
zwei Hydroxylgruppen;
enthalten, als termisch härtbares Bindemittel zur Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Materialien und zum Verfestigen von Flächengebilden aus Fasermaterialien.
enthalten, als termisch härtbares Bindemittel zur Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Materialien und zum Verfestigen von Flächengebilden aus Fasermaterialien.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von
Formkörpern aus feinteiligen Materialien und von verfestigten
Flächengebilden aus Fasermaterialien unter Verwendung dieser Zu
sammensetzungen. Die Erfindung betrifft ausserdem die nach diesen
Verfahren erhältlichen Formkörper und Flächengebilde. Die Erfin
dung betrifft weiterhin thermisch härtbare Zusammensetzung, die
neben den vorgenannten Bestandteilen wenigstens einen weiteren
Bestandteil enthalten, der ausgewählt ist unter feinteiligen Po
lymerisaten ethylenisch ungesättigter Monomere, Verbindungen mit
wenigstens zwei Hydroxylgruppen und wasserlöslichen Homo- und Co
polymeren der Acrylsäure und/oder der Methacrylsäure.
Erfindungsgemäss geeignet sind grundsätzlich alle denkbaren Um
setzungsprodukte der Polycarbonsäure I oder ihres Anhydrids mit
Ammoniak. Zu diesen Umsetzungsprodukten zählen sowohl die Mono-
Bis- und Trisamide der Polycarbonsäuren I, in denen eine (Halb
amide), zwei oder alle Carboxylgruppen in Carboxamid-Gruppen um
gewandelt wurden. Hierzu zählen auch die Mono-, Bis- und
Trisammoniumsalze der Polycarbonsäuren I sowie die Mono- und
Bisammoniumsalze der Mono- bzw. Bisamide von I. Geeignete Poly
carbonsäuren I sind die ungesättigten Di- und Tricarbonsäuren:
Maleinsäure, Fumarsäure und Aconitsäure; die Hydroxygruppen-
tragenden Di- und Tricarbonsäuren: Äpfelsäure und Zitronensäure;
sowie die Aminogruppen-tragende Dicarbonsäure: Asparaginsäure.
Geeignete Anhydride sind die intramolekularen Anhydride von I,
beispielsweise Maleinsäureanhydrid.
Man nimmt an, ohne die Erfindung durch eine Theorie einschränken
zu wollen, dass die oben definierten Zusammensetzungen beim Er
wärmen analog den in der EP-B 677 080, S. 4 und 5 gezeigten Sche
mata zu Oligomeren bzw. Polymeren mit Amid- und oder cyclischen
Imidgruppen kondensieren. Letztere sind vermutlich für die Fest
igkeit der Formkörper und Flächengebilde verantwortlich. Es wird
vermutet, dass beim Erwärmen zunächst eine Polymerisation der
Halbamide der ethylenisch ungesättigten Polycarbonsäuren Ia
(Halbamid der Polycarbonsäuren I, in denen X und Y gemeinsam für
eine π-Bindung stehen) stattfindet, bei der der Stickstoff der
Amidgruppe an die ethylenisch ungesättigte Doppelbindung von Ia
addiert. Das dabei zunächst entstehende Oligomer mit Amid-Struk
turelementen II reagiert bei verlängerter Wärmeeinwirkung und/
oder Erhöhung der Temperatur unter intramolekularer Kondensation
zu einem Polymer mit cyclischen Imid-Gruppen III. Die intramole
kulare Kondensation beginnt in der Regel bei Temperaturen ober
halb 120°C vorzugsweise oberhalb 130°C und findet in verstärktem
Ausmass bei Temperaturen ab 140°C, insbesondere ab 150°C und be
sonders bevorzugt ab 160°C statt. Die Reaktion wird in Schema 1 am
Beispiel der Reaktion eines ethylenisch ungesättigten Dicarbon
säure-Halbamids Ia veranschaulicht.
In ähnlicher Weise polymerisieren auch die Ammoniumsalze der
Halbamide, wie in Schema 2 am Beispiel des Ammoniumsalzes des
Halbamids Ia' gezeigt wird. In Schema 1 und 2 stehen die Varia
blen n und k für die Anzahl der Wiederholungseinheiten im Oligo
mer und liegen bei den Oligomeren mit Struktureinheiten der For
meln II' bzw. II" vorzugsweise im Bereich von 2 bis 100.
Polymere, die im Wesentlichen aus den cyclischen Imid-Teilstruk
turen (vgl. Formel III) aufgebaut sind, bilden vermutlich das ei
gentliche Bindemittel, wobei je nach Anwendungszweck auch Poly
mere geeignet sind, die überwiegend aus Strukturelementen der
Formel II bzw. II' und/oder II" aufgebaut sind, und/oder deren
Polymerketten über diese Säure- bzw. Amidgruppen vernetzt sind.
Neben den Halbamiden und Amiden ethylenisch ungesättigter Poly
carbonsäuren Ia sind auch Vorläufer dieser (Halb)amide geeignet,
aus denen durch Abspaltung von Ammoniak oder Wasser die Halbamide
der ethylenisch ungesättigten Polycarbonsäuren Ia freigesetzt
werden, beispielsweise die Diammoniumsalze der ungesättigten Po
lycarbonsäuren I oder die Halbamide sowie die (Di)Ammoniumsalze
von Polycarbonsäuren I mit X oder Y = OH oder NH2.
Geeignet sind somit auch Mischungen der vorgenannten Polycarbon
säuren I, vorzugsweise ihrer Anhydride, mit Substanzen, welche
beim Erwärmen Ammoniak freisetzen, da die Polycarbonsäuren I mit
Ammoniak zu den Halbamiden und deren Ammoniumsalzen reagieren.
Erfindungsgemäss bevorzugt sind die Mono- und Diamide der Fumar
säure und der Maleinsäure, die Mono- und Diammoniumsalze der Fu
marsäure und der Maleinsäure sowie die Monoamid-Ammoniumsalze der
Maleinsäure und der Fumarsäure. Erfindungsgemäss bevorzugt sind
auch Mischungen der Fumarsäure und/oder der Maleinsäure mit Sub
stanzen, welche beim Erwärmen Ammoniak abgeben.
Die Amide, Halbamide und Ammoniumsalze der Polycarbonsäuren I
sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt und teilweise kommerziell
erhältlich, oder können in Analogie zu Verfahren des Standes der
Technik, wie sie beispielsweise aus US 5292858, Liebigs Ann.
Chem. 259, S. 138, JP-A 74/35325, der DE-A 43 00 020 oder der
DE-A 44 27 631 bekannt sind, durch Umsetzung von I, vorzugsweise
dem Anhydrid von I, mit Ammoniak hergestellt werden, wobei man
entsprechend der Stöchiometrie dieser Reaktion in der Regel ein
Molverhältnis von Ammoniak zu Polycarbonsäure von wenigstens 1 : 1,
insbesondere 1 : 1 bis 2 : 1 bei Dicarbonsäuren I und 1 : 1 bis 3 : 1 bei
Tricarbonsäuren, wählt.
Vorzugsweise erfolgt die Herstellung der Halbamide von I und ih
rer Ammoniumsalze durch Umsetzung der Polycarbonsäuren I oder
vorzugsweise der Anhydride der Polycarbonsäuren I mit Ammoniak in
einem Lösungsmittel, insbesondere einem aliphatischen Keton wie
Aceton, Ethylmethylketon, Diethylketon, Cyclopentanon oder Cyclo
hexanon, oder in Mischungen dieser Ketone untereinander oder mit
Wasser, gemäss den Angaben der DE-A 44 27 631, oder durch Einwirken
von gasförmigem Ammoniak auf die feste oder geschmolzene Polycar
bonsäure I oder ihr Anhydrid gemäss der technischen Lehre der
DE-A 43 00 020. Auf die Offenbarung der beide n Schriften wird hier
mit Bezug genommen.
Als thermisch härtbares Bindemittel im Sinne der Erfindung kommen
auch die oben beschriebenen wasserlöslichen Oligomere in Be
tracht, welches in der Regel durch Erwärmen eines Mono- oder
Diamids, eines Mono- oder Diammoniumsalzes oder eines Monoamid-
Ammoniumsalzes einer Polycarbonsäure der Formel I, vorzugsweise
eines Monoamids, gegebenenfalls in Gegenwart eines primären Amins
und/oder einer Verbindung mit wenigstens 2 OH-Gruppen erhältlich
ist. Die erforderliche Temperatur zur Herstellung dieser Oligo
mere wird in der Regel 160°C nicht überschreiten, da dann in ver
stärktem Masse die Bildung von Polymeren mit cyclischen Imid
strukturen auftritt, die nicht mehr wasserlöslich sind. Vorzugs
weise lassen sich derartige Oligomere bei Temperaturen im Bereich
von 120 bis 160°C herstellen. Diese Oligomere weisen in der Regel
2 bis 120 Wiederholungseinheiten der allgemeinen Formel IIa und/
oder IIb auf,
worin R die zuvor genannten Bedeutungen hat und insbesondere für
Wasserstoff steht und Z ausgewählt ist unter OH, OH.NH3, und NH2.
Derartige Oligomere weisen in der Regel einen zahlenmittleren
Oligomerisationsgrad im Bereich von 2 bis 120 vorzugsweise 3 bis
100 auf, was einem zahlenmittleren Molekulargewicht im Bereich
von 250 bis 15 000, vorzugsweise 350 bis 11 000 und einem Gewichts
mittleren Molekulargewicht im Bereich von 500 bis 100 000, vor
zugsweise 600 bis 20 000 entspricht.
Sofern man als thermisch härtbares Bindemittel eine Mischung aus
wenigstens einer Polycarbonsäure der allgemeinen Formel I (bzw.
dem Anhydrid von I) und wenigstens einer beim Erwärmen Ammoniak
freisetzenden Substanz verwendet, setzt man diese in der Regel in
einem Mengenverhältnis ein, dass das Molverhältnis von freige
setztem Ammoniak zur Polycarbonsäure I wenigstens 0,9 : 1, und ma
ximal 3 : 1, insbesondere 1 : 1 bis 2 : 1 beträgt.
Substanzen, welche beim Erwärmen Ammoniak abgeben, sind dem Fach
mann ebenfalls bekannt, z. B. aus der WO 95/02007, auf deren Of
fenbarung Bezug genommen wird. Zu den Substanzen, welche beim Er
wärmen Ammoniak abgeben, zählen Säurederivate des Ammoniaks, wel
che Ammoniak in salzartig oder kovalent gebundener Form enthal
ten, sowie mit Ammoniak beladene Absorptionsmittel. Säurederivate
des Ammoniaks sind die Säureadditionssalze mit Mineralsäuren wie
Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Diammoniumhydrogenphosphat, Säu
readditonssalze mit schwachen Säuren wie Ammoniumacetat, Ammoni
umformiat, Ammoniumoxalat unf insbesondere die Ammoniak-Derivate
der Kohlensäure wie Ammoniumhydrogencarbonsat, Ammoniumcarbonat,
Ammoniumcarbaminat, weiterhin Harnstoff, N-Alkylharnstoff, Alkyl
carbamate, Alkali- und Erdalkalicarbamate, Ammoniumcarbamat,
Cyansäure, Cyanursäure, Ammoniumcyanat, Biuret, Acetylharnstoff,
Guanidin, Guanidiniumnitrat, Guanidiniumhydrogencarbonat, Semi
carbazid, Cyanamid, Calciumcyanamid, Dicyandiamid, Biguanid, Ni
troguanidin, Aminoguanidin, Allophanate, Melamin, Amidinharnstoff
Cyanharnstoff und Thioharnstoff. Für die Beladung mit Ammoniak
geeignete Absorbtionsmittel sind beispielsweise Aktivkohle, Alu
miniumoxid, Kieselgel, saure Ionentauscher, die Chloride des Cal
ciums, Kobalts, Zinks, Kieselgur, Kieselsäure, Wasserglas, Eisen
hydroxid, Aluminiumhydroxid, Tonerde, Titandioxid, Eisenoxid,
Zeolith und Bentonit. Geeignet sind weiterhin Verbindungen wie
Urotropin, Formamid und Acetamid. Bevorzugte Substanzen sind Am
moniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Ammoniumcarbaminat.
Mit Ammoniak beladene Absorptionsmittel werden durch Überleiten
von Ammoniak über geeignete Absorptionsmitteln erhalten. Geignet
sind beispielsweise Aktivkohle, Zeolith, Aluminiumhydroxid, Alu
miniumoxid, Kieselgel, Kieselgur, Kieselsäure, Wasserglas-Gel,
Ammoniumnitrat als Diverssche Flüssigkeit, sauere Ionentauscher,
Chloride von Calcium, Zink, und Cobalt, weiterhin Eisenhydroxid,
Eisenoxid, Tonerden und Titandioxid.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können als Pul
ver oder als Lösung, vorzugsweise als wässrige Lösung eingesetzt
werden. Die Formulierungsform richtet sich dabei in erster Linie
nach dem Anwendungszweck. Beispielsweise werden zur Verfestigung
von Fasergebilden die erfindungsgemässen Zusammensetzungen vor
zugsweise als Lösungen, insbesondere als wässrige Lösungen, ein
gesetzt. Bei der Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen Ma
terialien können sowohl als Pulver als auch in Form von Lösungen
eingesetzt werden.
Für Anwendung als Pulver sind als erfindungsgemässe Zusammenset
zung insbesondere die Amide und die Halbamide von Polycarbonsäu
ren I, sowie Mischungen aus Polycarbonsäuren und Substanzen, wel
che Ammoniak freisetzen, geeignet. Für die Anwendung in Lösung,
vorzugsweise in wässrigen Lösungen werden die Ammoniumsalze der
Polycarbonsäuren I und ihrer Halbamide, sowie die wasserlöslichen
Oligomere mit Wiederholungseinheiten der Formeln IIa und IIb,
vorzugsweise deren Ammoniumsalze (Z = OH.NH3) bevorzugt.
Bei der Herstellung der Umsetzungsprodukte von der Polycarbon
säure I mit Ammoniak kann auch ein primäres Amin, d. h. eine Ver
bindung mit wenigstens einer NH2-Gruppe zugegen sein. Ebenso kön
nen die Erfindungsgemässen Zusammensetzungen ein primäres Amin
enthalgen. In der Regel wird jedoch der molare Anteil des primä
ren Amins 30 Mol-%, bezogen auf die Polycarbonsäure I nicht über
schreiten. Beispiele für primäre Amine sind Methylamin, Ethyla
min, n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, n-Hexylamin, Ami
noethanol, Aminopropanol, Cyclohexylamin, Ethylendiamin, Diethy
lendiamin und vergleichbare. Bevorzugte Ausführungsformen der er
findungsgemässen Zusammensetzungen enthalten keine primären Amine
oder deren Umsetzungsprodukte mit Polycarbonsäuren I.
Die erfindungsgemäss verwendeten Zusammensetzungen können neben
den vorgenannten Umsetzungsprodukten von Polycarbonsäuren mit Am
moniak auch eine Verbindung mit zwei oder mehreren Hydroxylgrup
pen und/oder deren Umsetzungsprodukte mit Polycarbonsäuren I ent
halten.
Als Verbindungen mit zwei oder mehr Hydroxylgruppen sind neben
aliphatischen oder cycloaliphatischen Polyolen mit 2 oder mehr,
z. B. 2, 3, 4 oder 5 Hydroxylgruppen, insbesondere Amine und Amide
mit wenigstens zwei, z. B. 2, 3, 4, 5 oder 6 Hydroxy-C2-C4-alkyl
gruppen geeignet. Die Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxyl
gruppen können in den erfindungsgemässen Zusammensetzungen übli
cherweise in einer Menge bis 50 Gew.-% vorzugsweise bis 30
Gew.-%, z. B. 1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, bezo
gen auf das Umsetzungsprodukt aus Ammoniak und Polycarbonsäure
(bzw. auf die äquivalente Menge aus Carbonsäure und Ammoniak
freisetzender Substanz) enthalten sein.
Beispiele für aliphatische und cycloaliphatische Di- oder Polyole
sind Ethylenglykol, Propylenglykol, Butandiol, Hexandiol, Diethy
lenglykol, Triethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Dipentaerhythrit sowie deren
alkoxylierte weiterhin Polyethylenoxid, Polypropylenoxid Derivate
insbesondere Amine der allgemeinen Formel IV
wobei R1 für ein H-Atom, eine C1-C20-Alkylgruppe, eine C2-C4-Hydro
xyalkylgruppe oder einen Rest der Formel V
-(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y-H (V)
steht, wobei in der Formel V die Reihenfolge der Alkylenoxidein
heiten beliebig ist und x und y unabhängig voneinander für eine
ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, wobei die Summe aus x und y < 1
ist und R2 und R3 unabhängig voneinander für eine C2-C4-Hydroxyal
kylgruppe stehen.
Besonders bevorzugt stehen R2 und R3 unabhängig voneinander für
eine 2-Hydroxyethyl-, eine 2- oder 3-Hydroxypropyl- oder eine 2-,
3- oder 4-Hydroxybutylgruppe, und R1 für ein H-Atom, eine
C1-C6-Alkylgruppe, insbesondere für Methyl, Ethyl n- und iso-Pro
pyl, oder eine C2-C4-Hydroxyalkylgruppe.
Besonders bevorzugte Verbindungen IV sind Diethanolamin, Trietha
nolamin, Diisopropanolamin, Triisopropanolamin, Methyldiethanola
min, Butyldiethanolamin und Methyldiisopropanolamin, insbesondere
Triethanolamin, und die Alkoxylate davon.
Weitere geeignete Amine mit wenigstens 2 Hydroxyalkylgruppen sind
die in der DE 196 21 573 als Komponente A offenbarten Amine, auf
die hiermit Bezug genommen wird. Bei diesen Verbindungen handelt
es sich um lineare oder verzweigte aliphatische Verbindungen, die
pro Molekül mindestens zwei funktionelle Aminogruppen vom Typ (a)
und/oder (b) aufweisen
worin R für C2-C4-Hydroxyalkyl steht und R' für C1-C20-Alkyl
steht. Bevorzugt handelt es sich um eine Verbindung der Formel VI
worin
A für C2-C18-Alkylen steht, das gegebenenfalls substituiert ist durch ein oder mehrere Gruppen, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter C1-C4-Alkyl, C2-C4-Hydroxyalkyl, C3-C7-Cycloalkyl, OH und NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig voneinander für H, C2-C4-Hydroxyalkyl oder C1-C4-Alkyl stehen, und das gegebenenfalls unterbrochen ist durch ein oder meh rere Sauerstoffatome und/oder NR5-Gruppen, wobei R5 für H, Hy droxyalkyl, (CH2)nNR6R7, wobei n für 2 bis 5 steht und R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, oder Alkyl, das seinerseits durch ein oder mehrere NR5-Gruppen, wobei R5 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, unterbrochen und/oder durch ein oder mehrere NR6R7-Gruppen substituiert sein kann, wobei R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, steht;
oder A für einen Rest der Formel steht:
A für C2-C18-Alkylen steht, das gegebenenfalls substituiert ist durch ein oder mehrere Gruppen, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter C1-C4-Alkyl, C2-C4-Hydroxyalkyl, C3-C7-Cycloalkyl, OH und NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig voneinander für H, C2-C4-Hydroxyalkyl oder C1-C4-Alkyl stehen, und das gegebenenfalls unterbrochen ist durch ein oder meh rere Sauerstoffatome und/oder NR5-Gruppen, wobei R5 für H, Hy droxyalkyl, (CH2)nNR6R7, wobei n für 2 bis 5 steht und R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, oder Alkyl, das seinerseits durch ein oder mehrere NR5-Gruppen, wobei R5 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, unterbrochen und/oder durch ein oder mehrere NR6R7-Gruppen substituiert sein kann, wobei R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, steht;
oder A für einen Rest der Formel steht:
worin
o, q und s unabhängig voneinander für 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 stehen,
p und r unabhängig voneinander für 1 oder 2 stehen und
t für 0,1 oder 2 steht,
wobei die cycloaliphatischen Reste auch durch 1, 2 oder 3 C1-C4-Alkylreste substituiert sein können und
R1, R2 und R3 und R4 unabhängig voneinander für H, C2-C4-Hydroxyal kyl, C1-C4-Alkyl oder C3-C7-Cycloalkyl stehen.
o, q und s unabhängig voneinander für 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 stehen,
p und r unabhängig voneinander für 1 oder 2 stehen und
t für 0,1 oder 2 steht,
wobei die cycloaliphatischen Reste auch durch 1, 2 oder 3 C1-C4-Alkylreste substituiert sein können und
R1, R2 und R3 und R4 unabhängig voneinander für H, C2-C4-Hydroxyal kyl, C1-C4-Alkyl oder C3-C7-Cycloalkyl stehen.
Zu den Verbindungen mit wenigstens 2 Hydroxylgruppen zählen auch
die in der US-5 143 582 genannten β-Hydroxyalkylamide der Formel
worin R1 Wasserstoff, eine kurzkettige Alkylgruppe oder
HO(R3)2C(R2)2C-, n für 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise für 1 steht,
-A- ein n + 1-wertiger, vorzugsweise zweiwertiger organischer Rest,
insbesondere eine -(CH2)m-Gruppe, worin m für eine ganze Zahl von
0 bis 8, vorzugsweise von 2 bis 8 steht, bedeutet, R2 und R3 unab
hängig voneinander Wasserstoff oder C1-C5-Alkyl bedeuten wobei
vorzugsweise alle Gruppen R2 und R3 für Wasserstoff stehen oder
eine der R2/R3-Gruppen C1-C5-Alkyl bedeutet und die übrigen
R2/R3-Gruppen Wasserstoff bedeuten. Besonders bevorzugt ist
Bis[N,N-di(2-hydroxyethyl)]adipinsäureamid.
Ausserdem können die erfindungsgemässen Zusammensetzungen auch
ein feinteiliges Polymerisat, beispielsweise in Form einer wäss
rigen Dispersion oder eines Polymerpulvers enthalten. Bei dem
feinteiligen Pulver handelt es sich in der Regel um ein radikali
sches Emulsionspolymerisat oder ein daraus hergestelltes Pulver.
Das feinteilige Polymerisat kann in den erfindungsgemässen Zusam
mensetzungen üblicherweise in einer Menge bis 500 Gew.-%, z. B. 5
bis 500 Gew.-%, bezogen auf das Umsetzungsprodukt aus Ammoniak
und Polycarbonsäure bzw. Anhydrid (bzw. auf die äquivalente Menge
aus Carbonsäure bzw. Anhydrid und Ammoniak-freisetzender Sub
stanz) enthalten sein.
Im Allgemeinen ist das feinteilige Polymerisat aufgebaut aus
- - 80 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 85 bis 99,9 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der das Polymerisat bildenden Monomere, we nigstens eines ethylenisch ungesättigten Hauptmonomeren sowie
- - 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der das Polymerisat bildenden Monomere, wenig stens eines ethylenisch ungesättigten Comonomeren.
Bei dem Hauptmonomer handelt es sich in der Regel um ein mono
ethylenisch ungesättigtes Monomer oder um konjugierte Diolefine
mit begrenzter Wasserlöslichkeit, die in der Regel weniger als
80 g/l, vorzugsweise weniger als 50 g/l, z. B. im Bereich von 0,1
bis 50 g/l (bezogen auf 25°C und 1 bar) beträgt.
Beispiele für Hauptmonomere sind:
- - Ester aus vorzugsweise 3 bis 6 C-Atomen aufweisenden α,β-mo noethylenisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure, z. B. Ester der Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure mit C1-C12-, vorzugsweise C1-C8-Alkanolen. Beispiele für derartige Ester sind insbesondere Methyl-, Ethyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pen tyl- und 2-Ethylhexylacrylat und/oder -methacrylat;
- - vinylaromatische Verbindungen wie Styrol, α-Methylstyrol, o-Chlorstyrol, Vinyltoluolen und Mischungen davon;
- - Vinylester von C1-C18-Mono- oder Dicarbonsäuren, wie Vinyl acetat, Vinylpropionat, Vinyl-n-butyrat, Vinyllaurat und/oder Vinylstearat;
- - konjugierte Diene wie Butadien;
- - lineare oder verzweigtkettige 1-Olefine oder cyclischen Ole finen, z. B. Ethen, Propen, Buten, Isobuten, Penten, Cyclo penten, Hexen oder Cyclohexen;
- - Acrylnitril, Methacrylnitril: Der Anteil an den Hauptmonome ren wird aufgrund der erhöhten Wasserlöslichkeit der Nitrile in der Regel 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmonomermenge nicht überschreiten. Sofern erwünscht machen die Nitrile in der Regel 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 25 und insbesondere 5 bis 20 Gew.-% der Gesamtmonomermenge aus.
- - Vinyl- und Allylalkylether mit 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wobei der Alkylrest noch weitere Substituenten, wie eine oder mehrere Hydroxylgruppen, eine oder mehrere Amino- oder Diaminogruppen oder eine bzw. mehrere Alkoxylatgruppen tragen kann, wie z. B. Methylvinyle ther, Ethylvinylether, Propylvinylether und 2-Ethylhexylviny lether, Isobutylvinylether, Vinylcyciohexylether, Vinyl-4-hy droxybutylether, Decylvinylether, Dodecylvinylether, Octade cylvinylether, 2-(Diethylamino)ethylvinylether, 2-(Di-n-bu tyl-amino)ethylvinylether, Methyldiglykolvinylether sowie die entsprechenden Allylether bzw. deren Mischungen.
Besonders bevorzugte Hauptmonomere sind vinylaromatische Mono
mere, insbesondere Styrol, sowie Ester der Acrylsäure und Ester
der Methacrylsäure mit C1-C8-Alkanolen, insbesondere Methylmetha
crylat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, wei
terhin Vinylacetat, Ethen und Butadien.
Beispiele für geeignete Comonomere sind:
- - monoethylenisch ungesättigten C3-C8-Mono- oder Dicarbonsäuren oder deren Anhydride, vorzugsweise Acrylsäure, Methacryl säure, Methacrylsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhy drid, Fumarsäure und/oder Itaconsäure;
- - Amide und N-Alkylamide der vorgenannten ethylenisch ungesät tigten Carbonsäuren, wie Acrylamid, Methacrylamid, N,N-Dime thylacrylamid, N-tert.-Butylacrylamid, N-Methylmethacrylamid, N-Alkylolamide, insbesondere N-Hydroxymethyl- und N-Hydroxye thylamide monoethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren wie N-Methylolacrylamid und -methacrylamid.
- - sulfogruppenhaltige Monomere, wie z. B. Allylsulfonsäure, Me thallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Allyloxybenzolsulfon säure, deren entsprechenden Alkali- oder Ammoniumsalzen bzw. deren Mischungen sowie Sulfopropylacrylat und/oder Sulfopro pylmethacrylat;
- - C1-C4-Hydroxyalkylester von C3-C8-Mono- oder Dicarbonsäuren, insbesondere der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure, oder deren mit 2 bis 50 Mol Ethylenoxid, Propylenoxid, Buty lenoxid oder Mischungen davon alkoxylierten Derivate oder Ester von mit 2 bis 50 Mol Ethylenoxid, Propylenoxid, Butyle noxid oder Mischungen davon alkoxylierten C1-C18-Alkoholen mit den erwähnten Säuren, wie Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethyl methacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Butandiol-1,4-monoacrylat, Ethyldiglykolacrylat, Methylpolyg lykolacrylat (11 EO), (Meth)acrylsäureester von mit 3, 5, 7, 10 oder 30 Mol Ethylenoxid umgesetztem C13/C15-Oxoalkohol bzw. deren Mischungen;
- - ethylenisch ungesättigte Phosphor- und Phosphonsäuren z. B. Vinylphosphonsäure und deren Salze, Vinylphosphonsäuredime thylester, Acryloxyethylphosphat, Acryloxyethylphosphonat, 2-Acrylamido-2-methylphosphonat und vergleichbare
- - Alkylaminoalkyl(meth)acrylate oder Alkylaminoalkyl(meth)acry lamide oder deren Quarternisierungsprodukte, wie z. B. 2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl(meth)acrylat oder 2-(N,N,N-Trime thylammonium)-ethylmethacrylat-chlorid, 3-(N,N-Dimethyl amino)-propyl(meth)acrylat, 2-Dimethylamino-ethyl(meth)acry lamid, 3-Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid, 3-Trimethylammo niumpropyl(meth)acrylamid-chlorid und Mischungen davon;
- - Allylester von C1-C30-Monocarbonsäuren;
- - N-Vinylverbindungen, wie N-Vinylformamid, N-Vinyl-N-methyl formamid, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylimidazol, 1-Vinyl-2-me thyl-imidazol, 1-Vinyl-2-methylimidazolin, 2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, N-Vinylcarbazol und/oder N-Vinylcaprolactam;
- - Diallyldimethylammoniumchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylchlo rid, Acrolein, Methacrolein;
- - 1,3-Diketogruppen enthaltende Monomere, wie Acetoacetoxye thyl(meth)acrylat oder Diacetonacrylamid, harnstoffgruppen haltigen Monomeren, wie Ureidoethyl(meth)acrylat, Acryl-ami doglykolsäure, Methacrylamidoglykolatmethylether;
- - Silylgruppen enthaltende Monomere, wie Trimethoxysilylpropyl methacrylat;
- - Glycidylgruppen enthaltende Monomere, wie Glycidylmethacry lat.
Vorzugsweise umfassen die Comonomere wenigstens eine der vorge
nannten monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, insbesondere
eine der Monocarbonsäuren, die vorzugsweise in einer Menge bis
10 Gew.-%, z. B. 0,1 bis 10 Gew.-% einpolymerisiert sind. Bevor
zugte Comonomere sind weiterhin die Amide monoethylenisch unge
sättigter Monocarbonsäuren, z. B. Acrylamid oder Methacrylamid.
Diese machen in der Regel, sofern erwünscht, bis zu 10 Gew.-%,
z. B. 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-% der Gesamt
monomermenge aus.
Unter feinteiligen Polymerisaten versteht man solche, deren Poly
merteilchen einen gewichtsmittleren Teilchendurchmesser 100 µm
aufweisen. Sofern die Polymerisate als wässrige Dispersion einge
setzt werden wird der gewichtsmittlere Polymerteilchendurchmesser
d50 einen Wert von 5 µm und insbesondere 2 µm nicht überschreiten.
Insbesondere liegt der gewichtsmittlere Teilchendurchmesser d50
der Polymerisatteilchen im Bereich von 100 bis 2000 nm. Unter dem
gewichtsmittleren Teilchendurchmesser d50 versteht man den Teil
chendurchmesser, der von 50 Gew.-% der Polymerisatteilchen unter
schritten wird. Der gewichtsmittlere Teilchendurchmesser eines
Polymerisats lässt sich in bekannter Weise an einer wässrigen
Dipsersion der Teilchen durch Quasielastische Lichtstreung oder
durch Messung in einer Ultrazentrifuge bestimmen. Die Pulverteil
chen der aus den Dispersionen hergestellten Pulver weisen natur
gemäss grössere Teilchendurchmesser auf, da die Pulverteilchen in
der Regel aus einer Vielzahl agglomerierter Primärteilchen beste
hen. Typische Pulverdurchmessser liegen in der Regel im Bereich
von 2 bis 100 µm.
Die Monomerzusammensetzung wird im Allgemeinen so gewählt, dass
für das Polymerisat A1 eine Glasübergangstemperatur Tg im Bereich
von -60°C bis +150°C resultiert.
Die Herstellung der feinteiligen Polymerisate erfolgt in der Re
gel durch radikalische Emulsionspolymerisation in Gegenwart der
hierführ üblichen grenzflächenaktiven Verbindungen nach bekannten
Verfahren (siehe z. B. D. Distler, Wässrige Polymerdispersionen,
Wiley VCH, Weinheim 1999; H. Warson, Synthetic Resin Emulsions,
Ernest Benn Ltd., London 1972, S. 193-242). Hie herstellung der
Polymerpulver aus diesen Dispersionen ist dem Fachmann ebenfalls
geläufig und erfolgt in der Regel durch Sprühtrocknung der wäss
rigen Polymerdispersionen, vorzugsweise in Gegenwart hierfür üb
licher Sprühhilfsmittel wie Polyvinylalkohol, Polyacrylsäuren,
Phenolsulfonsäure- und Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kon
densationsprodukten. Sowohl wässrige Polymerdispersionen als auch
die daraus hergestellten Pulver sind überdies kommerziell erhält
lich, z. B. unter den ACRONAL®- STYRONAL®-, BUTOFAN®- und STYRO
FAN®-Marken der BASF-Aktiengesellschaft, Ludwigshafen, Deutsch
land.
Als grenzflächenaktive Substanzen kommen die üblicherweise für
die Emulsionspolymerisation eingesetzten Emulgatoren und Schutz
kolloide in Betracht. Bevorzugte Emulgatoren sind anionische und
nichtionische Emulgatoren, die im Unterschied zu den Schutzkol
loiden in der Regel ein Molekulargewicht unterhalb 2000 g/mol
aufweisen und in Mengen von bis zu 0,2 bis 10 Gew.-%, vorzugs
weise 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Polymerisat in der Dis
persion bzw. auf die zu polymerisierenden Monomere M eingesetzt
werden.
Zu den anionischen Emulgatoren zählen Alkali- und Ammoniumsalze
von Alkylsulfaten (Alkylrest: C8-C20), von Schwefelsäurehalbestern
ethoxylierter Alkanole (EO-Grad: 2 bis 50, Alkylrest: C8 bis C20)
und ethoxylierter Alkylphenole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest:
C4-C20), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C8 bis C20) und von Al
kylarylsulfonsäuren (Alkylrest: C4-C20). Weitere geeignete anioni
sche Emulgatoren finden sich in Houben-Weyl, Methoden der organi
schen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-
Verlag, Stuttgart, 1961, S. 192-208).
Zu den anionischen grenzflächenaktiven Substanzen zählen auch
Verbindungen der allgemeinen Formel I,
worin R1 und R2 Wasserstoff oder lineare oder verzweigte Alkylre
ste mit 6 bis 18 C-Atomen und insbesondere mit 6, 12 und 16 C-
Atomen bedeuten, wobei R1 und R2 nicht beide gleichzeitig Wasser
stoff sind. X und Y sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammonium,
wobei Natrium besonders bevorzugt ist. Häufig werden technische
Gemische verwendet, die einen Anteil von 50 bis 90 Gew.-% des mo
noalkylierten Produktes aufweisen, beispielsweise Dowfax® 2A1
(Warenzeichen der Dow Chemical Company). Die Verbindungen I sind
allgemein bekannt, z. B. aus der US-A-4,269,749.
Geeignete nichtionische Emulgatoren sind araliphatische oder ali
phatische nichtionische Emulgatoren, beispielsweise ethoxylierte
Mono-, Di- und Trialkylphenole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest:
C4-C9), Ethoxylate langkettiger Alkohole (EO-Grad: 3 bis 50, Al
kylrest: C8-C36), sowie Polyethylenoxid/Polypropylenoxid-Blockco
polymere. Bevorzugt werden Ethoxylate langkettiger Alkanole (Al
kylrest: C10-C22, mittlerer Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50) und da
runter besonders bevorzugt solche auf Basis von Oxoalkoholen und
nativen Alkoholen mit einem linearen oder verzweigten C12-C18-Al
kylrest und einem Ethoxilierungsgrad von 8 bis 50.
Bevorzugt werden anionische Emulgatoren, insbesondere Emulgatoren
der allgemeinen Formel I, oder Kombinationen aus wenigstens einem
anionischen und einem nichtionischen Emulgator eingesetzt.
Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylalkohole,
Stärke- und Cellulosederivate, Carboxylgruppen enthaltende Poly
mere wie Homo- und Copolymere der Acrylsäure und/oder der Metha
crylsäure mit Comonomeren wie Styrol, Olefinen oder Hydroxyalky
lestern, oder Vinylpyrrolidon enthaltende Homo- und Copolymeri
sate. Eine ausführliche Beschreibung weiterer geeigneter Schutz
kolloide findet sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen
Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart 1961, S. 411-420. Auch Gemische aus Emulgatoren und/
oder Schutzkolloiden können verwendet werden.
Diese grenzflächenaktiven Verbindungen verbleiben herstellungsbe
dingt in den üblichen Einsatzformen der feinteiligen Polymerisate
und sind somit auch in den erfindungsgemäss angewendeten Zusam
mensetzungen enthalten, wenn diese ein feinteiliges Polymerisat
enthalten.
Weiterhin können die erfindungsgemässen Zusammensetzungen als
zusätzlichen Bestandteil eine polmyere Polycarbonsäure, vorzugs
weise ein Homo- oder Copolymer der Acrylsäure und/oder der Metha
crylsäure enthalten.
Bei den polymeren Polycarbonsäuren handelt es sich in der Regel
um Polymere, die aus ethylenisch ungesättigten Mono- oder Dicar
bonsäuren mit vorzugsweise 3 bis 8 C-Atomen und gegebenenfalls
davon verschiedenen Comonomeren aufgebaut sind. In diesen Poly
carbonsäuren bilden die ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren
den Hauptbestandteil, d. h. sie machen mehr als 40 Gew.-%, vor
zugsweise mehr als 50 Gew.-% und insbesondere mehr als 60 Gew.-%
der Monomere aus, aus denen die polymere Polycarbonsäure aufge
baut ist.
Bevorzugte ethylenisch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren
sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure und Fumarsäure und
besonders bevorzugt Acrylsäure und Methacrylsäure sowie deren Mi
schungen untereinander und deren Mischungen mit Maleinsäure.
Als Comonomere kommen die zuvor bei den feinteiligen Monomeren
als Hauptmonomere aufgeführten Monomere sowie die Amide und die
C1-C4-Hydroxyalkylester der vorgenannten ethylenisch ungesättigten
Mono- und Dicarbonsäuren, ethylenisch ungesättigte Phosphor- oder
Phosphonsäuren, N-Vinylamide und ethylenisch ungesättigte Sulfon
säuren (sulfogruppen tragenden Monomere) in Betracht.
Ganz besonders bevorzugt sind Copolymere der Acrylsäure mit
Maleinsäure, wie sie in der EP-A 75820 beschrieben sind, sowie
Homopolymere der Acrylsäure.
Häufig weisen die polymeren Polycarbonsäuren ein zahlenmittleres
Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 1 Mio. auf. Der K-Wert
dieser Polycarbonsäuren (nach Fikentscher) liegt in der Regel im
Bereich von 10 bis 150 (gemessen als 1 gew.-%ige Lösung in Was
ser).
Die polymeren Polycarbonsäuren und ihre Herstellung sind aus dem
Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE-A 196 21 573, EP-A 75 820 und DE-A 36 20 149.
Sofern erwünscht, kann man die polymeren Polycarbonsäuren in den
erfindungsgemässen Zusammensetzungen in einer Menge von 5 bis
500 Gew.-%, bezogen auf das Umsetzungsprodukt aus Polycarbonsäure
I mit Ammoniak, einsetzen.
Bevorzugt werden die polymeren Polycarbonsäuren zusammen einer
wenigstens zwei Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindung, z. B. mit
den Hydroxylgruppen tragenden Aminoverbindungen der Formel IV
und/oder mit den Aminen der Formel VI, eingesetzt. Das Gewichts
verhältnis von polymerer Polycarbonsäure zu Hydroxylgruppen auf
weisender Verbindung liegt dann vorzugsweise im Bereich von 100 : 1
bis 1 : 1 und insbesondere im Bereich von 50 : 1 bis 2 : 1.
Ferner können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen die in der
Beschichtungs- und Imprägnierungstechnologie übliche Hilfsstoffe,
farbgebende Bestandteile und Füllstoffe enthalten. Beispiele für
feinteilige inerte Füllstoffe sind Aluminiumsilikate, Quarz, ge
fällte oder pyrogene Kieselsäure, Leicht- und Schwerspat, Talkum,
Dolomit oder Calciumcarbonat; farbgebende Bestandteile sind ins
besondere Pigmente wie Titanweiß, Zinkweiß, Eisenoxidschwarz etc.
Beispiele für Hilfststoffe sind, oberflächenaktive Substanzen zur
Verbesserung der Benetzungbarkeit, Haftvermittler sowie Konser
vierungsmittel.
Die erfindungsgemässe Verwendung der oben definierten Zusammen
setzungen ermöglichen die Herstellung von Formkörpern und ver
festigten Flächengebilden mit ausgezeichneten mechanischen Eigen
schaften bei vergleichsweise kurzen Härtungszeiten. Die erfin
dungsgemässe Verwendung der oben definierten Zusammensetzungen
erlaubt insbesondere die Herstellung von Formkörpern mit einer
hohen mechanischen Festigkeit, die auch unter Feuchtklima-Bedin
gungen Dimensionsstabilität aufweisen. Weiterhin eignen sich die
erfindungsgemässen Zusammensetzungen als Leim- bzw. Tränkharze
für Papiere, insbesondere Dekorpapiere, sowie als Klebstoff zur
Herstellung von Furnieren und Laminaten.
Die unter Verwendung der erfindungsgemäss verwendeten Zusammen
setzungen hergestellten Formkörper und Flächengebilde sind
formaldehydfrei. Formaldehydfrei bedeutet, dass die erfindungsge
mäßen Formkörper und Flächengebilde aufgrund des verwendeten Bin
demittels keine wesentlichen Mengen an gebundenem oder freiem
Formaldehyd enthalten, außer den im zu bindenden Substrat mögli
cherweise enthaltenen natürlichen Formaldehydquellen. Bei der
Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper und Flächengebilde
werden daher keine wesentlichen Mengen an Formaldehyd freige
setzt, die über die durch das Substrat bedingten Mengen hinausge
hen. Im Allgemeinen enthalten die Formkörper und Flächengebilde
weniger als 100 ppm Formaldehyd und geben auch kein aus dem Bin
demittel resultierendes Formaldehyd an die Umgebung ab.
Überdies können die durch die erfindungsgemässe Verwendung der
oben definierten Zusammensetzungen hergestellten Formkörper und
Flächegebilde in einfacher Weise entsorgt oder recycliert werden.
Hierzu behandelt man den Formkörper mit wässrigem Alkali, bei
spielsweise mit wässrigen Lösungen von Alkalihydroxiden, insbe
sondere Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder Alkalicarbonaten. Die
Alkalilösungen enthalten beispielsweise 5 bis 50 Gew.-%, insbe
sondere 10 bis 30 Gew.-% Alkali. In der Regel reicht ein Besprü
hen oder Tränken des Formkörpers mit dem wässrigen Alkali, vor
zugsweise bei erhöhter Temperatur aus, z. B. bei Temperaturen im
Bereich von 30 bis 100°C. Die so erhaltenen Laugen können einer
biologischen Klärung zugeführt werden, denn die in ihnen enthal
tenen organischen Bestandteile sind zu wenigstens 60% biologisch
abbaubar.
Zur Herstellung von Formkörpern durch erfindungsgemässe Verwen
dung der oben definierten Zusammensetzung wird ein feinteiliges
Material, im Folgenden Substrat, mit einer oben definierten Zu
sammensetzung imprägniert oder vermischt und die so erhaltene Mi
schung bei Temperaturen oberhalb 120°C einem Formgebungsverfahren
unterworfen.
Unter feinteiligen Substraten versteht man insbesondere faserige
oder körnige Substratmaterialien, wobei die körnigen Materialien
typischerweise durchschnittliche Abmessungen im Bereich von 0,01
bis 2 cm aufweisen und die faserartigen Materialien typischer
weise durchschnittliche Faserlängen von 0,1 bis 10 cm aufweisen.
Beispiele für körnige Substratmaterialien sind natürliche organi
sche Materialien wie Holzschnitzel und -späne sowie Korkschnit
zel und anorganische Materialien wie Sand. Beispiele für faserar
tige Materialien sind Naturfasern wie Holzfasern, Jutefasern,
Flachsfasern, Hanffasern, Kokosfasern, Baumwollfasern, Cellulose
fasern, Wolle, Brennessel- oder Sisalfasern, sowie künstliche Fa
sermaterialien wie Kunstfasern auf der Basis von faserbildenden
organischen Polymeren, Glasfasern und Mineralfasern.
Die Durchführung des Formgebungsverfahrens bei Temperaturen ober
halb 120°C führt zu einer Verfestigung der Mischung aus der erfin
dungsgemässen Zusammensetzung und dem feinteiligen Material zu
einem Formkörper. Man nimmt an, dass die Verfestigung durch die
Umwandlung der eingesetzten Zusammensetzung in die oben beschrie
benen wasserunlösliche Polymere mit cyclischen Imidstrukturen,
z. B. Struktureinheiten der allgemeinen Formel III, bewirkt wird,
wobei eine zusätzliche Verfestigung durch die gegbenenfalls ein
gesetzten Verbindungen mit wenigstens zwei OH-Gruppen bewirkt
wird. Diese ist vermutlich auf Vernetzungsreaktionen zwischen den
gebildeten Polymeren zurückzuführen. Die gegebenenfalls einge
setzten feinteiligen Polymerisate bewirken vermutlich eine Flexi
blisierung und zusätzliche Hydrophobierung der nach dem erfin
dungsgemässen Verfahren erhältlichen Formkörper.
Die erfindungsgemäss zur Anwendung kommenden Zusammensetzungen
liegen vor der Anwendung als monomolekulare Verbindungen oder als
niedermolekulare Oligomere vor. Sie bilden daher beim Erwärmen
dünnflüssige Schmelzen bzw. niedrig viskose Lösungen, die zu ei
ner besonders gute Verteilung des Bindemittels in den zu verfest
igenden feinteiligen Substraten führt.
Die zur Herstellung des Formkörpers erforderlichen Temperaturen
betragen vorzugsweise wenigstens 130°C, insbesondere wenigstens
140°C, besonders bevorzugt oberhalb 150°C, und ganz besonders be
vorzugt oberhalb 160°C, und werden in der Regel 350°C nicht über
schreiten. Vorzugsweise liegen sie im Bereich von 130°C bis 300°C,
insbesondere 140°C bis 280°C, besonders bevorzugt 140°C bis 250°C
und ganz besonders bevorzugt 160°C bis 230°C. Die jeweilige rich
tet sich auch nach dem gewählten Substrat, wobei das Ausmass der
Härtung auch über die Härtungsdauer gesteuert werden kann, die je
nach Temperatur im Bereich weniger Minuten, z. B. 1 min, bis meh
rere Stunden, z. B. bis 3 h betragen kann.
Die Verfestigung des feinteiligen Substrat s kann sowohl in einer
als auch in zwei oder mehr Stufen erfolgen. So kann z. B. in ei
nem ersten Schritt die Härtungstemperatur und -zeit so gewählt
werden, dass zunächst nur eine gleichmässige Verteilung der
schmelzflüssigen Bestandteile der Zusammensetzung in dem feintei
ligen Substrat erreicht wird, und anschliessend durch Temperatu
rerhöhung eine weitgehend vollständige Verfestigung in einem
zweiten oder weiteren Schritt erfolgt. Dieser weitere Schritt
kann räumlich und zeitlich getrennt vom ersten Schritt erfolgen.
Dadurch wird beispielsweise die Verwendung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen zur Herstellung von mit Bindemittel imprägnier
ten Halbzeugen möglich, die an anderer Stelle geformt und ver
festigt werden können.
Das Formgebungsverfahren richtet sich naturgemäss nach der Art
und der Geometrie des herzustellenden Formkörpers. Die Formgebung
erfolgt in der Regel durch Anwendung von erhöhtem Druck, z. B. von
im Allgemeinen 2 bis 1000 bar, vorzugsweise 10 bis 750 bar, be
sonders bevorzugt 200 bis 500 bar.
Zur Herstellung der Formkörper wird man die oben definierten Zu
sammensetzung im Allgemeinen in einer Menge von 1 bis 100 Gew.-%,
insbesondere 2 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis
40 Gew.-%, bezogen auf das feinteilige Substrat verwenden.
Das Vermischen bwz. Imprägnieren des feinteiligen Substrats mit
den erfindungsgemäss zur Anwendung kommenden Zusammensetzungen
kann in üblicher Weise durchgeführt werden. Pulverförmige Zusam
mensetzungen können beispielswese auf das, gegebenenfalls mecha
nisch vorverfestigte, Substratmaterial aufgestreut, eingestreut,
eingerüttelt oder direkt mit dem Fasermaterial vermischt werden.
Z. B. kann man das Substratmaterial flächenhaft ausbreiten und ge
gebenenfalls verdichtet. Vor dem Aufstreuen der pulverförmigen
Zusammensetzung kann das Substrat auch mit Wasser angefeuchtet
werden. Das feinteilige Substrat kann auch mit einer fliessfähi
gen Form der oben definierten Zusammensetzung, z. B. einer wässri
gen Lösung, beschichtet werden oder mit dem pulverförmigen Binde
mittel vermischt werden.
Die Mischung aus Fasern, Schnitzeln und/oder Spänen und der oben
definierten Zusammensetzung kann z. B. bei Temperaturen von 30
bis 120°C vorgetrocknet werden und anschließend zu den Formkör
pern bei den obengenannten Temperaturen verpresst werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich vorzugsweise zur Her
stellung von Platten und konturierten Formteilen. Ihre Dicke be
trägt im Allgemeinen mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens
2 mm. In Betracht kommen insbesondere Holzfaser- und Spanplatten,
Korkplatten, -blöcke und -formen, Dämmstoffplatten und -rollen,
z. B. aus Natur-, Mineral- und Glasfasern, für Automobilinnen
teile, z. B. Türinnenverkleidungen, Armaturenträger, Hutablagen
und vergleichbare.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere zur Her
stellung von Holzwerkstoffen wie Holzspanplatten und Holzfaser
platten. Die Herstellung von derartigen Formkörpern durch Verlei
mung von zerteiltem Holz ist vom Prinzip her bekannt (vgl. Ull
manns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage 1976, Band
12, S. 709-727 sowie H. J. Deppe, K. Ernst Taschenbuch der Span
plattentechnik, 2. Auflage, Verlag Leinfelden 1982).
Es werden bevorzugt Späne eingesetzt, deren mittlere Spangröße
zwischen 0,1 und 4 mm, insbesondere 0,2 und 2 mm liegt, und die
weniger als 6 Gew.-% Wasser enthalten. Es können jedoch auch
deutlich grobteiligere Späne und solche mit höherem Feuchtig
keitsgehalt eingesetzt werden. Das Bindemittel wird möglichst
gleichmäßig auf die Holzspäne aufgetragen, wobei das Gewichtsver
hältnis Bindemittel : Holzspäne vorzugsweise 0,02 : 1 bis 0,4 : 1 be
trägt. Die beleimten Holzspäne werden anschließend zu einer
Schicht mit möglichst gleichmäßiger Oberfläche ausgestreut, wobei
sich die Dicke der Schicht nach der gewünschten Dicke der ferti
gen Spanplatte richtet. Die Streuschicht wird bei einer Tempera
tur von z. B. 180 bis 230°C durch Anwendung von Drücken von übli
cherweise 10 bis 750 bar zu einer Platte verpresst. Die benötig
ten Presszeiten können in einem weiten Bereich variieren und lie
gen im Allgemeinen zwischen 15 Sekunden bis 30 Minuten.
Die zur Herstellung von mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) be
nötigten Holzfasern geeigneter Qualität können aus rindenfreien
Holzschnitzeln durch Zermahlung in Spezialmühlen oder sogenannten
Refinern bei Temperaturen von ca. 180°C hergestellt werden.
Zur Beleimung werden die Holzfasern im Allgemeinen mit einem
Luftstrom aufgewirbelt und die thermisch härtbare Zusammenseztung
in den so erzeugten Fasernstrom eingedüst ("Blow-Line" Verfah
ren). Das Verhältnis Holzfasern zu Bindemittel, bezogen auf den
Trockengehalt bzw. Feststoffgehalt der Zusammensetzung beträgt
üblicherweise 40 : 1 bis 2 : 1, bevorzugt 20 : 1 bis 4 : 1. Die beleimten
Fasern werden in dem Fasernstrom bei erhöhten Temperaturen ge
trocknet, zu einem Faservlies ausgestreut und bei Drücken von 10
bis 750 bar zu Platten oder Formkörpern verpresst.
Die beleimten Holzfasern können auch wie in der DE-OS 24 17 243 be
schrieben, zu einer transportablen Fasermatte verarbeitet werden.
Dieses Halbzeug kann dann in einem zweiten, zeitlich und räumlich
getrennten Schritt zu Platten oder Formteilen, wie z. B. Türin
nenverkleidungen von Kraftfahrzeugen weiterverarbeitet werden.
In ähnlicher Weise können auch Formteile aus Kork hergestellt
werden. Als feinteiliges Korksubstrat kommen sowohl gemahlener
Kork mit Teilchengrößen < 2 mm als auch grobteiliger Kork mit
Teilchengrößen im Bereich von 1 bis 20 mm, vorzugsweise 1 bis
10 mm, in Betracht. Hinsichtlich den Mengen an Bindemitteln und
den Verarbeitungstemperaturen gilt das oben Gesagte.
Selbstverständlich können auch andere Naturfaserstoffe, wie Si
sal, Jute, Hanf, Flachs, Kokosfasern und/oder Bananenfasern mit
den erfindungsgemässen Bindemitteln zu Platten und Formteile ver
arbeitet werden. Die Naturfaserstoffe können auch in Mischungen
mit Kunststofffasern, z. B. Polypropylen, Polyethylen, Polyester,
Polyamide oder Polyacrylnitril verwendet werden. Diese Kunststof
fasern können dabei auch als Cobindemittel neben dem erfindungs
gemäßen Bindemittel fungieren. Der Anteil der Kunststoffasern be
trägt dabei bevorzugt weniger als 50 Gew.-%, insbesondere weniger
als 30 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt weniger als 10 Gew.-%,
bezogen auf alle Späne, Schnitzel oder Fasern.
Die oben definierten Zusammensetzungen sind weiterhin geeignet
als formaldehydfreie Bindemittel für mineralische Substrate wie
Sand. Formkörper aus mineralischen Substraten, insbesondere Sand,
finden beispielsweise als Gussformen und Gusskerne für den Me
tallguss sowie als Kokillendämmplatten Verwendung (E. Flemming,
W. Tilch, Formstoffe und Formverfahren, Dt. Verlag für Grund
stoffindustrie, Stuttgart, 1993).
Die Herstellung der Formkörper aus mineralischen Substraten er
folgt in der oben beschriebenen Weise durch Vermischen des Sub
strats mit den oben definierten Zusammensetzungen in den hierfür
üblichen Apparaturen und anschliessendes Aushärten bei den oben
angegebenen Temperaturen, vorzugsweise im Bereich von 160 bis
230°C. Die Zusammensetzung (gerechnet als Umsetzungsprodukt aus
Polycarbonsäure I mit Ammoniak) wird vorzugsweise in einer Menge
von 2 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das mineralische Substrat einge
setzt. Bevorzugt werden zu diesem Zweck Zusammensetzungen, die
wenigstens eine der oben genannten Verbindungen mit wenigstens
zwei Hydroxylgruppen enthalten, vorzugsweise in einer Menge von
20 bis 50 Gew.-Teilen (GT), bezogen auf 100 gew.-Teile Umset
zungsprodukt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch zum Verfesti
gen von Flächengebilden aus Fasermaterialien verwendet werden.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen wirken dabei im ausge
härteten Zustand, d. h. nach dem Erwärmen auf die obengeannten
Temperaturen als Bindemittel für die Fasern. Bevorzugt sind Glas
faservliese. Die ungebundenen Faservliese (Rohfaservliese), ins
besondere aus Glasfasern, werden durch die ausgehärteten erfin
dungsgemäßen Zusammensetzungen gebunden, d. h. verfestigt.
Beispiele für Flächengebilde aus Fasermaterialien sind neben Ge
weben insbesondere Faservliese und Fasermatten. Als Faservliese
seien Vliese aus den vorgenannten Fasermaterialien, insbesondere
Vliese aus Cellulose, Celluloseacetat, Estern und Ethern der Cel
lulose, Baumwolle, Hanf, tierische Fasern, wie Wolle oder Haare
und insbesondere Vliese von synthetischen oder anorganischen Fa
sern, z. B. Aramid-, Kohlenstoff-, Polyacrylnitril-, Polyester-,
Mineral-, PVC- oder Glasfasern genannt.
Im Falle der Verwendung als Bindemittel für Faservliese können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen z. B. folgende Zusatz
stoffe enthalten: Silikate, Silikone, borhaltige Verbindungen,
Gleitmittel, Benetzungsmittel.
Zur Verfestigung der Fasergebilde wird die erfindungsgemäss ver
wendete Zusammensetzung vorzugsweise im Gewichtsverhältnis Faser/
Bindemittel von 10 : 1 bis 1 : 1, besonders bevorzugt von 6 : 1 bis 3 : 1
auf das Rohfaservlies in der hierfür üblichen Weise, z. B. trän
ken, pflatschen, streichen bedrucken, oder im Falle der Pulver
durch Einblasen mit dem Fasermaterial aufgebracht.
Nach dem Einarbeiten der Zusammensetzung in das Rohfaservlies er
folgt im Allgemeinen eine Verfestigung der Bindemittelzusammen
setzung vorzugsweise bei 120 bis 350°C, insbesondere 130 bis
280°C, ganz besonders bevorzugt 140 bis 230°C über einen Zeit
raum von vorzugsweise 10 Sekunden bis 10 Minuten, insbesondere
von 10 Sekunden bis 3 Minuten.
Das erhaltene, gebundene Faservlies weist eine hohe Festigkeit im
trockenen und nassen Zustand auf. Die erfindungsgemäßen Bindemit
tel erlauben insbesondere kurze Trocknungszeiten und auch nie
drige Trocknungstemperaturen. Die gebundenen Faservliese, ins
besondere Glasfaservliese eignen sich zur Verwendung als bzw. in
Dachbahnen, als Trägermaterialien für Tapeten oder als Inliner
bzw. Trägermaterial für Fußbodenbeläge z. B. aus PVC.
Beispiele für Flächengebilde aus Fasermaterialien sind ausserdem
die üblicherweise als Dämmstoffe verwendeten Fasermatten, die je
nach Verwendung aus anorganischen Fasern, wie Mineralfasern und
Glasfasern (Wärmedämmmatten) oder den obengenannten Naturfasern
aufgebaut sind.
Dämmstoffe aus anorganischen Fasern werden technisch durch Ver
spinnen von Schmelzen der entsprechenden mineralischen Rohstoffe
hergestellt, siehe US-A-2,550,465, US-A-2,604,427,
US-A-2,830,648, EP-A-354 913 und EP-A-567 480. Die Zusammen
setzung wird dann in die frisch hergestellten, noch heißen an
organischen Fasern eingearbeitet. Die Zusammensetzung bleibt da
bei im Wesentlichen unausgehärtet als viskose Masse auf den Fa
sern haften. Eine auf diese Weise hergestellte endlose, bindemit
telhaltige Fasermatte wird von geeigneten Förderbändern durch ei
nen Härtungsofen weitertransportiert. Dort härtet die Matte bei
Temperaturen im Bereich von ca. 100 bis 200°C zu einer steifen
Matrix aus. Nach dem Härten werden die Dämmstoffmatten in ge
eigneter Weise konfektioniert.
Der überwiegende Anteil der in den Dämmstoffen verwendeten anor
ganischen Fasern hat einen Durchmesser im. Bereich von 0,5 bis
20 µm und eine Länge im Bereich von 0,5 bis 10 cm.
Außerdem kann man die erfindungsgemäßen Zusammensetzung zur Her
stellung von Beschichtungs- und Imprägniermassen für Platten aus
organischen und/oder anorganischen Fasern, nicht fasrigen minera
lischen Füllstoffen sowie Stärke und/oder wässrigen Polymerisat
dispersionen verwenden. Beschichtungs- und Imprägniermassen auf
Basis der oben definierten Zusammensetzungen verleihen den Plat
ten einen hohen Biegemodul. Die Herstellung derartiger Platten
ist vom Prinzip her bekannt.
Derartige Platten werden üblicherweise als Schalldämmplatten ein
gesetzt. Die Dicke der Platten liegt üblicherweise im Bereich von
etwa 5 bis 30 mm, bevorzugt im Bereich von 10 bis 25 mm. Die
Kantenlänge der quadratischen oder rechteckigen Platten liegt
üblicherweise im Bereich von 200 bis 2000 mm.
Die Komponenten des erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind in der
Beschichtungsmasse im Allgemeinen in einer Menge von 1 bis
65 Gew.-% enthalten. Der Anteil der inerten Füllstoffe liegt im
Allgemeinen bei 0 bis 85 Gew.-%. Der Wasseranteil der Beschich
tungsmasse beträgt in der Regel wenigstens 10 Gew.-%.
Die Anwendung der Beschichtungsmassen erfolgt in üblicher Weise
durch Auftragen auf ein Substrat, beispielsweise durch Sprühen,
Rollen, Gießen oder Imprägnieren. Die aufgetragenen Mengen, bezo
gen auf den Trockengehalt der Zusammensetzung, betragen im Allge
meinen 2 bis 100 g/m2. Fertigstellung der Beschichtung erfolgt ge
gebenenfalls nach Vortrocknung durch Härtung bei den oben angege
benen Temperaturen.
Die einzusetzenden Mengen an Zusatzstoffen sind dem Fachmann be
kannt und richten sich im Einzelfall nach den gewünschten Eigen
schaften und dem Anwendungszweck.
Die nachfolgenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutern die
Erfindung.
x g Holzfasern (thermomechanisch aufgeschlossenes Fichtenholz,
mittlere Faserlänge ca. 3 mm, Restfeuchte 7%) wurden in einem
Kunststoffbehälter aufgeschlagen. Hierzu gab man y g Bindemittel
(gerechnet als Feststoff) in Form einer etwa 40 gew.-%igen wäss
rige Bindemittellösung mittels einer Spritzpistole. Die so be
leimten Fasern wurden bei 60°C auf eine Restfeuchte von etwa 7%
getrocknet. 180 g dieser Mischung wurden in eine Holzform (30 ×
30 cm) eingefüllt, mit einer Holzplatte verdichtet, entschalt und
mit einer hydraulischen Presse bei einer Presstemperatur von
220°C für 120 sec zwischen 2 Metallplatten mit 2 mm Abstandshal
tern verpresst. Hierzu wurde zunächst 20 sec ein Pressendruck von
50 bar eingestellt. Dann wurde nach einer 10 sec anhaltenden
Druckentlastung noch 90 sec lang ein Druck von 200 bar gehalten.
In analoger Weise stellte man Holzfaserplatten unter Verwendung
von pulverförmigen Zusammensetzungen her. Hierzu wurden x g der
oben beschriebenen Holzfasern mit y g Pulver in einem Kunststoff
sack intensiv vermischt und in der oben beschriebenen Weise zu
Platten verpresst.
Es wurden die folgenden Zusammensetzungen getestet:
ZV1 selbstvernetzendes Polyvinylacetat-Pulver, Vinnex LL 572 der Wacker Chemie, Burghausen (Vergleich)
ZV2 Maleinsäureanhydrid (Vergleich)
Z1 Maleinsäureamid als Pulver
Z2 Maleinsäureanhydrid und Ammoniumcarbonat im Gew.-Verhält nis 1 : 1 als Pulver
Z3 Maleinsäureammoniumsalz als 40 gew.-%ige Lösung
Z4 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 1 : 1 als wässrige Lösung
ZV1 selbstvernetzendes Polyvinylacetat-Pulver, Vinnex LL 572 der Wacker Chemie, Burghausen (Vergleich)
ZV2 Maleinsäureanhydrid (Vergleich)
Z1 Maleinsäureamid als Pulver
Z2 Maleinsäureanhydrid und Ammoniumcarbonat im Gew.-Verhält nis 1 : 1 als Pulver
Z3 Maleinsäureammoniumsalz als 40 gew.-%ige Lösung
Z4 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 1 : 1 als wässrige Lösung
Die erhaltenen Faserplatten wurden zur Bestimmung der mechani
schen Eigenschaften 24 h bzw. 7 Tage im Klimaschrank bei 80°C und
90% relativer Luftfeuchte gelagert. Anschliessend wurden die
Proben hinsichtlich ihrer Festigkeit nach einer Notenskala von 1
bis 6 beurteilt, wobei 1 die beste und 6 die schlechteste Beur
teilung ist. Ausserdem wurde die Dickenquellung (in % bezogen auf
die ursprüngliche Dicke) und das Durchbiegen der Platten be
stimmt. Zur Bestimmung des Durchbiegens der Platten wurden 5 cm ×
30 cm große Probekörper auf einer waagrechten Unterlage mit mit
einer Stützweite von 23 cm fixiert. Gemessen wurde die Durchbie
gung bezogen auf die Waagrechte nach 24 h bzw. 7 Tage im Klima
schrank bei 80°C und 90% relativer Luftfeuchte.
Ausserdem wurden Dickenquellung und Wasseraufnahme bei 2 h bzw.
24 h Lagerung in entmineralisiertem Wasser analog zur DIN 52351
bestimmt. Die Wasseraufnahme entspricht der Gewichtszunahme in %,
bezogen auf das ursprüngliche Gewicht. Die Dickenquellung ist als
relative Zunahme der Dicke von 2 × 2 cm großen Probenkörper ange
geben. Ausserdem wurde im Biegeversuch nach DIN EN 310 bei 23°C
und 120°C die Biegefestigkeit und das E-Modul der Platten be
stimmt. Die Daten sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Die in Beispie 1 hergestellte Faserplatte wurde 1,5 h bei 50°C mit
10 gew.-%iger wässriger Natronlauge behandelt. Der Probenkörper
zerfiel nahezu vollständig und die Holzfasern wurden durch Fil
tration zurückgewonnen. Die erhaltene wässrige Lösung des Binde
mittels (Lauge) kann einer Kläranlage zugeführt werden, denn die
organischen Inhaltsstoffe dieser Lösung sind zumindest zu 60%
biologisch abbaubar. Auf diese Weise ist ein unkompliziertes Re
cycling bzw. Entsorgung der Holzfaserplatten möglich.
Die im folgenden angegebenen Zusammensetzungen wurden mit Wasser
auf einen Feststoffgehalt von etwa 35 Gew.-% verdünnt. Etwa 1 cm
dicke Jute/Sisal-Matten mit einem Flächengewicht von 1200 g/m2
(Hersteller Braunschweiger Jute- und Flachs-Industriebetriebe
GmbH) wurden mittels einer Foulard-Walze mit der 35%-igen Binde
mittelflotte imprägniert, so daß, bezogen auf 70 gew.-Teile troc
kenes Fasergewicht, etwa 30 GT nichtflüchtige Bindemittelanteile
aufgebracht wurden (siehe Tabelle 1). Die imprägnierten Fasermat
ten (35 × 30 cm) wurden in einem Umlufttrockenschrank bei 65°C auf
einen Restfeuchtegehalt von etwa 5%, bezogen auf das Gesamtge
wicht der Matte, getrocknet und mit einer hydraulischen Presse
bei einer Presstemperatur von 200°C gemäss dem folgenden Presscy
clus verpresst: 1. Pressdruck 0,75 N/mm2, 30 sec; 2. Entspan
nung, 3 sec; 3. Pressdruck 1,5 N/mm2, 27 sec.
Z3 Maleinsäureammoniumsalz als 40 gew.-%ige wässrige Lösung
Z5 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 5 : 1 als wässrige Lösung
Z6 Maleinsäureammoniumsalz + Polymerisat P11) im Gewichts verhältnis 3 : 1 als wässrige Lösung
Z7 Maleinsäureammoniumsalz + Styrofan (BASF) + Triethanola min im Gew.-Verhältnis 5 : 1, 33 : 1 als wässrige Lösung
1) Polymerisat P11) ist feinteiliges Polymerisat auf Basis Styrol/Butandien in Form einer handelsüblichen wässrigen Polymerdispersion mit einem Feststoffgehalt von etwa 53 Gew.-% und einer Glasübergangstemperatur von etwa 105°C.
Z3 Maleinsäureammoniumsalz als 40 gew.-%ige wässrige Lösung
Z5 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 5 : 1 als wässrige Lösung
Z6 Maleinsäureammoniumsalz + Polymerisat P11) im Gewichts verhältnis 3 : 1 als wässrige Lösung
Z7 Maleinsäureammoniumsalz + Styrofan (BASF) + Triethanola min im Gew.-Verhältnis 5 : 1, 33 : 1 als wässrige Lösung
1) Polymerisat P11) ist feinteiliges Polymerisat auf Basis Styrol/Butandien in Form einer handelsüblichen wässrigen Polymerdispersion mit einem Feststoffgehalt von etwa 53 Gew.-% und einer Glasübergangstemperatur von etwa 105°C.
Die Wasseraufnahme WA und die Dickenquellung DQ von in Wasser ge
lagerten Proben sowie die Biegefestigkeit BF und das E-modul wur
den bestimmt wie unter I. beschrieben. Die Ergebnisse sind in Ta
belle 2 zusammengefasst.
In einem Kenwood Labormischer wurden getrocknetes Korkgranulat
(gereinigter und gemahlener Kork, Schüttdichte 60 g/l, mittlere
Partikelgröße 5 mm) und die nachfolgend angegebenen Bindemittel
zusammensetzungen in dem in Tabelle 3 angegebenen Gewichtsver
hältnissen (jeweils gerechnet als Feststoff) intensiv gemischt
(etwa 2 min. Nachrühren nach Bindemittelzugabe). Die mit Binde
mittel beaufschlagten Korkpartikel wurden getrocknet (Trocken
schrank, 50°C). 140 g der getrockneten Korkpartikel wurden in eine
zweiteilige Metallform mit 12,5 × 12,5 × 3 cm Innenabmessungen
gefüllt und vorverdichtet. Boden und Stempel der Form waren zum
Abführen des freigesetzten Wasserdampfs mit Entlüftungslöcher
perforiert. Die Metallform wurde in einer auf 130°C vorgeheizten
Presse für 2 h bei einem Pressendruck von 50 bar (0,75 N/mm2) ge
halten.
Man erhielt einen Korkblock mit einer Dicke von etwa 3 cm. Die
Dickenquellung und Wasseraufnahmen wurde an Probekörpern mit den
Abmessungen 5 × 5 × 3,3 cm die in Wasser gelagert wurden, durch
geführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.
ZV1 sebstvernetzendes Polyvinylacetat-Pulver, Vinnex LL 572 der Wacker Chemie, Burghausen (Vergleich)
Z1 Maleinsäureamid als Pulver
Z2 Maleinsäureanhydrid und Ammoniumcarbonat im Gew.-Verhält nis 1 : 1 als Pulver
Z3 Maleinsäureammoniumsalz als 40 gew.-%ige Lösung
ZV1 sebstvernetzendes Polyvinylacetat-Pulver, Vinnex LL 572 der Wacker Chemie, Burghausen (Vergleich)
Z1 Maleinsäureamid als Pulver
Z2 Maleinsäureanhydrid und Ammoniumcarbonat im Gew.-Verhält nis 1 : 1 als Pulver
Z3 Maleinsäureammoniumsalz als 40 gew.-%ige Lösung
600 g Quarzsand F34 wurden mit den in den Tabellen 4 bis 7 ange
gebenen Einsatzstoffen vermischt. Das Einmischen wässriger Lösun
gen erfolgte in einem Kenwood-Labormischer. Das Einmischen von
Pulvern erfolgt durch Einfüllen der Bestandteile in einen Pla
stikbeutel und sorgfältiges Schütteln. Aus den feuchten Mischun
gen wurden in einer Metallform Prüfkörper (Fischer-Riegel) mit
den Abmessungen 17 × 2,3 × 2,3 cm geformt, verdichtet und nach
dem Entformen 2 h bei der in den Tabellen angegbenen Temperatur
im Umluftofen ausgehärtet. Zum Verdichten wird eine Ramme vom Typ
PRA der Georg Fischer AG eingesetzt.
Die Biegefestigkeit der so hergestellten Fischerriegel wurde so
fort nach Entnahme aus dem Ofen, im trockenen Zustand bei 23°C so
wie im nassen Zustand nach einer Stunde Lagerung in entminerali
siertem Wasser bei 23°C mit einem Festigkeitsprüfapparat Typ PFG
mit der Prüfvorrichtung PBV (Fa. Georg Fischer, Schaffhausen/CH)
bestimmt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 4 bis 6 darge
stellt. Ausserdem wurde die Wasseraufnahme der Fischer-Riegel
nach einstündiger Wasserlagerung ermittelt.
- 1. Z5 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält
nis 5 : 1 als wässrige Lösung
Z6 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 10 : 1 als wässrige Lösung
Z7 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 10 : 3 als wässrige Lösung
Z8 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 2,5 : 1 als wässrige Lösung
Z9 Maleinsäureammoniumsalz + Triethanolamin im Gew.-Verhält nis 2 : 1 als wässrige Lösung - 2. Ofentemperatur
- 3. Wasseraufnahme nach 60 min
- 4. Biegefestigkeit in nassem Zustand (Doppelbestimmung)
- 5. Biegefestigkeit in trockenem Zustand bei 23°C
Ausserdem wurden die folgenden oligomeren Bindemittel Z10 bis
Z14 hergestellt und als Bindemittel für Quarzsand getestet:
In einem Glaskolben wurde Maleinsäurehalbamid mittels eines 150°C
heissen Ölbads bis zum Einsetzen einer exothermen Reaktion (er
kennbar an einer spontanen orange-Färbung) aufgeschmolzen. Der
Kolben wurde in flüssigem Stickstoff abgekühlt, zerschlagen und
der Kolbeninhalt in Wasser aufgenommen. Man erhielt eine 50
gew.-%ige wässrige Lösung des Bindemittels.
Die Herstellung erfolgte ähnlich wie von Z12, jedoch liess man
das Maleinsäurehalbamid weitere 30 min. bei 150°C reagieren. Man
erhielt eine 50 gew.-%ige wässrige Lösung des Bindemittels.
In einem Glaskolben wurde eine Mischung aus Maleinsäurehalbamid
und Triethanolamin im Gewichtsverhältnis 5 : 1 mittels eines 150°C
heissen Ölbads bis zum Einsetzen einer exothermen Reaktion (s. o.)
aufgeschmolzen. Der Kolben wurde in flüssigem Stickstoff abge
kühlt, zerschlagen und der Kolbeninhalt in Wasser aufgenommen.
Man erhielt eine 50 gew.-%ige wässrige Lösung des Bindemittels.
In einem Glaskolben wurden 5 Gewichtsteile Maleinsäurehalbamid
mittels eines 150°C heissen Ölbads bis zum Einsetzen einer exo
thermen Reaktion (s. o.) aufgeschmolzen. Dann gab man 1 Gew.-Teil
Triethanolamin zu, schreckte den Kolben in flüssigem Stickstoff
ab, zerschlug den Kolben und nahm den Kolbeninhalt in Wasser auf.
Man erhielt eine 50 gew.-%ige wässrige Lösung des Bindemittels.
Die Herstellung erfolgte ähnlich wie von Z13, jedoch liess man
das Maleinsäurehalbamid vor der Triethanolamin-Zugabe zunächst 30
min. bei 150°C reagieren. Man erhielt eine 50 gew.-%ige wässrige
Lösung des Bindemittels.
Die Bindemittel Z10 bis Z13 wurden mit 451 g Quarzsand F34 in den
in Tabelle 6 angegebenen Mengenverhältnissen gemischt und zu Fi
scherriegeln verarbeitet. Die Eigenschaften der erhaltenen Riegel
sind ebenfalls in Tabelle 6 angegeben. Die Messmehtoden entspre
chen den unter IV angegebenen Methoden.
Claims (15)
1. Verwendung von Zusammensetzungen, enthaltend:
wenigstens ein Umsetzungsprodukt aus
als termisch härtbares Bindemittel zur Herstellung von Form körpern aus feinteiligen Materialien und zum Verfestigen von Flächengebilden aus Fasermaterialien.
wenigstens ein Umsetzungsprodukt aus
- a) wenigstens einer Polycarbonsäure der allgemeinen For
mel I:
worin
R für Wasserstoff oder eine Gruppe CH2COOH steht,
X OH oder NH2 bedeutet, wenn Y für Wasserstoff steht,
Y OH oder NH2 bedeutet, wenn X für Wasserstoff steht, oder
X und Y gemeinsam für eine π-Bindung stehen,
und/oder einem Anhydrid der Polycarbonsäure I mit - b) Ammoniak und gegebenenfalls
- c) primären Aminen und/oder Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen; und/oder
als termisch härtbares Bindemittel zur Herstellung von Form körpern aus feinteiligen Materialien und zum Verfestigen von Flächengebilden aus Fasermaterialien.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Umsetzungsprodukt der
Komponenten i und ii ausgewählt ist unter den Mono- und Dia
miden, den Mono- und Diammoniumsalzen sowie den Monoamid-Am
moniumsalzen der Maleinsäure und der Fumarsäure.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Umsetzungspro
dukt ein wasserlösliches Oligomer ist, welches durch Erwärmen
eines Mono- oder Diamids, eines Mono- oder Diammoniumsalzes
oder eines Monoamid-Ammoniumsalzes einer Polycarbonsäure der
Formel I erhältlich ist.
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Zusammensetzung zusätzlich ein feinteiliges Polymerisat ethy
lenisch ungesättigter Monomere enthält.
5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Zusammensetzung zusätzlich wenigstens eine Verbindung mit we
nigstens zwei Hydroxylgruppen enthält.
6. Thermisch härtbare Zusammensetzung, enthaltend:
wenigstens ein Umsetzungsprodukt aus
wenigstens einen weiteren Bestandteil, ausgewählt unter feinteiligen Polymerisaten ethylenisch ungesättigter Mo nomere, Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen und polymeren Polycarbonsäuren.
wenigstens ein Umsetzungsprodukt aus
- a) wenigstens einer Polycarbonsäure der allgemeinen For
mel I:
worin
R für Wasserstoff oder eine Gruppe CH2COOH steht,
X OH oder NH2 bedeutet, wenn Y für Wasserstoff steht,
Y OH oder NH2 bedeutet, wenn X für Wasserstoff steht, oder
X und Y gemeinsam für eine π-Bindung stehen,
und/oder einem Anhydrid der Polycarbonsäure I mit - b) Ammoniak und gegebenenfalls
- c) primären Aminen und/oder Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen; und/oder
wenigstens einen weiteren Bestandteil, ausgewählt unter feinteiligen Polymerisaten ethylenisch ungesättigter Mo nomere, Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen und polymeren Polycarbonsäuren.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, wobei das Umsetzungsprodukt
ausgewählt ist unter den Mono- und Diamiden, den Mono- und
Diammoniumsalzen sowie den Monoamid-Ammoniumsalzen der Ma
leinsäure und der Fumarsäure.
8. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus feinteiligen
Materialien, dadurch gekennzeichnet, dass man das feinteilige
Material mit einer Zusammensetzung gemäss Anspruch 1 imprä
gniert oder vermischt und die so erhaltene Mischung bei Tem
peraturen oberhalb 120°C formt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man
das Bindemittel in einer Menge von 2 Gew.-% bis 100 Gew.-%,
bezogen auf 100 Gew.-% feinteiliges Material einsetzt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass man das Bindemittel als Pulver einsetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, dass das feinteilige Material in Form von Fasern,
Spänen, Schnitzeln oder körnigen Materialien eingesetzt wird.
12. Verfahren zum Verfestigen von Flächengebilden aus Fasermate
rialien, dadurch gekennzeichnet, dass man ein unverfestigtes
Flächengebilde aus Fasermaterialien mit einer Zusammensetzung
gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5 behandelt und anschlies
send auf Temperaturen oberhalb 120°C erwärmt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man
die Zusammensetzung in Form einer wässrigen Lösung oder Dis
persion einsetzt.
14. Formkörper, erhältlich durch ein Verfahren gemäss Anspruch 8.
15. Flächengebilde, erhältlich durch ein Verfahren gemäss An
spruch 12.
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