DE10049270A1 - Vorrichtung zum Konditionieren eines zu implantierenden Bandes - Google Patents
Vorrichtung zum Konditionieren eines zu implantierenden BandesInfo
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Abstract
Die Vorrichtung zum Konditionieren eines zu implantierenden organischen Bandes, insbesondere eines Bandes als Kreuzbandersatz, ist mit einem ersten und einem zweiten Aufnahmeelement zur Aufnahme und zum Einspannen des Bandes an zwei beabstandeten Stellen ausgestattet, wobei das erste Aufnahmeelement mit Mitteln zum periodischen und in Bezug auf das Band translatorischen Verstellen des ersten Aufnahmeelements verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Konditionieren eines zu implantieren
den organischen Bandes, insbesondere eines Bandes als Kreuzbandersatz.
In der Kreuzbandplastik finden in der Regel organische Bänder aus dem Körper
des Patienten Anwendung. Diese Bänder erfahren bei der Wiederbelastung nach
der Operation häufig eine Längenänderung. Diese kann zu erneuten Instabilitäten
des Kniegelenks führen. Daher wird angestrebt, das Band vor der Implantation zu
konditionieren, d. h. das Band wird präoperativ auf eine bleibende Länge gedehnt,
so dass eine spätere Längenänderung nicht auftreten kann.
Es ist bekannt, dass das zu implantierende Band unmittelbar vor oder während der
Operation vom Operateur durch Kraftanwendung gedehnt wird, wobei man davon
ausgeht, dass das Band die Eigenschaft verliert, sich später weiter zu dehnen.
Dabei wird das Band beispielsweise zu einer Schlinge zusammengebunden und
vom Operateur zwischen beiden Händen bzw. Zeigefingern aufgenommen und
gedehnt.
Nachteilig ist dabei, dass die manuelle Dehnung u. a. von der Kondition des
Operateurs individuell abhängt, so dass insofern keine reproduzierbaren und
exakten Dehnungsergebnisse zu erwarten sind, zumal diese auch von der Be
schaffenheit des jeweiligen Bandes selber abhängen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
der es möglich ist, den Vorgang des manuellen Dehnens zu simulieren und eine
bleibende, in ihrem Ausmaß abschätzbare Dehnung des Bandes vorzunehmen, so
dass die Intensität der Konditionierung auch bei unterschiedlich stabilen Bändern
reproduzierbar vorgenommen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Vorrichtung zum Konditionieren eines
Bandes erfindungsgemäß ein erstes und ein zweites Aufnahmeelement zur Auf
nahme und zum Einspannen des Bandes an zwei beabstandeten Punkten auf,
wobei das erste Aufnahmeelement mit Mitteln zum periodischen und im Bezug auf
das Band translatorischen Verstellen des ersten Aufnahmeelements verbunden ist.
Das Band wird also an den Aufnahmeelementen in der Vorrichtung aufgenommen
und mechanisch einer vorzugsweise einstellbaren periodischen Wechselbelastung
so lange ausgesetzt, bis man nicht zuletzt auch nach Erfahrungswerten davon
ausgehen kann, dass das Band ausreichend gedehnt ist und nach der Implantation
z. B. als Kreuzbandersatz nicht weiter gedehnt wird.
Die Mttel zum periodischen Verstellen des ersten Aufnahmeelements umfassen
eine von einem Motor angetriebene Scheibe, an die exzentrisch und gelenkig eine
Kurbel mit einem ihrer Enden angeordnet ist. Am anderen Ende der Kurbel ist das
Aufnahmeelement befestigt. Bei dieser Konzeption erfolgt also die periodische
Dehnung des Bandes mit einem Exenterantrieb.
Die beiden Aufnahmeelemente sind zweckmäßigerweise als Haken ausgebildet, in
welche das Band in Form einer Schlaufe lose eingehängt werden kann. Der eine
Haken, der das zweite Aufnahmeelement bildet, ist an einer linear verschiebbaren
Einheit angeordnet. Diese Einheit weist eine axial verschieblich gelagerte Stange
auf, die mit einem an ihr fest angeordneten elastischen Element verbunden ist, das
eine Schraubenfeder sein kann. Es handelt sich hierbei um eine Druckfeder, die das
Band gespannt hält, wobei die Stange im Betrieb der Vorrichtung je nach Stellung
des Exzenters gegen die und mit der Wirkung der Feder verstellt wird.
Für die Reproduzierbarkeit der Konditionierung ist es wichtig, dass die Kraft,
welche die Vorrichtung auf das eingespannte Band ausübt, gemessen und gegebe
nenfalls auch eingestellt werden kann. Deshalb ist weiter vorgesehen, dass die
erwähnte verschiebbare Einheit Mittel zur Messung der maximalen von dem
elastischen Element auf die Stange ausgeübte Kraft aufweist. Diese Kraftmess
mittel bestehen in einfacher Ausführung aus einem auf einem zylindrischen Teil
aufgesetzten Schleppring sowie aus einem Anschlag für den Schleppring.
Ausserdem hat die Vorrichtung zwecks Einstellbarkeit auf verschieden lange
Bänder bzw. Bandschlaufen weiterhin Einstellmittel zur Einstellung des Abstandes
zwischen den beiden Aufnahmeelementen bzw. Haken.
Für eine exakte Einstellung der Bandbelastung hat die linear verschiebliche
Einheit Spannmittel zum Einstellen und Feststellen der axialen Position der er
wähnten Stange relativ zu dieser Einheit. Eine diesbezüglich einfache Ausge
staltung ergibt sich bei Verwendung einer Schraube und einer Mutter als Spann
mittel.
Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung ist es möglich, dass anders als bei einer
Konditionierung von Hand eine reproduzierbare und je nach Anforderung exakte
und ausreichende Konditionierung des Bandes erreicht werden kann. Insbesondere
kann sichergestellt werden, das aufgrund der vorausgegangenen Wechselbelastun
gen das Band seine größtmögliche Längenänderung vor der Implantation erfahren
hat, so dass schädliche Längenänderungen später nach der Implantation aufgrund
natürlicher Belastungen ausgeschlossen werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
beschrieben, die schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kondi
tioniervorrichtung zeigt.
Die Vorrichtung 1 ist auf einer Grundplatte 19 montiert, auf der ein Motor 7
ortsfest angeordnet ist, der eine stehend gelagerte Scheibe 8 antreibt. An dieser
Scheibe ist eine Kurbel 9 mit ihrem einen Ende 9a gelenkig angeordnet. Das
andere Ende 9b der Kurbel 9 ist mit einem offenen Haken 3 verbunden, der das
erste Aufnahmeelement für das zu konditionierende Band 2 darstellt.
Der Darstellung entsprechend ist das Band 2 zu einer Schlaufe gebunden und an
den Enden verknotet. Das eine Ende der Schlaufe ist in den Haken 3 eingehängt,
während das andere Schlaufenende von einem Haken 4 als zweites Aufnahmee
lement getragen bzw. aufgenommen wird. Die beiden Haken 3 und 4 befinden sich
an zwei Punkten bzw. Stellen 5 und 6 mit einem Abstand a zueinander.
Der Haken 4 ist an einer linear auf der Grundplatte 19 verschieblichen und fest
stellbaren Einheit 10 angeordnet. Diese Einheit und somit auch der Haken 4 sind
relativ zum Motor 7 verschiebbar. Eine T-Nut-Führung 20 erlaubt dabei die
Führung und Festlegung der Einheit 10 mit Einstell- und Feststellmitteln 16 auf der
Grundplatte 19, wobei die Einheit 10 auf der Grundplatte 19 festgesetzt wird, wenn
sie sich in ihrer benötigten Entfernung zum Motor 7 befindet, also wenn die beiden
Haken 3 und 4 den erforderlichen und von der Länge der Bandschlaufe abhängen
den Abstand A zueinander aufweisen.
Die Einheit 10 weist eine Mutter 18 auf, in der eine Schraube 17 eingeschraubt ist.
Schraube 17 und Mutter 18 stellen Spannmittel dar, mit denen relativ zur Einheit
10 eine axial verschieblich gelagerte Stange 11 in Bezug auf ihre axiale Position
eingestellt werden kann. Die Stange 11 trägt den zweiten Haken 4. Eine Schrau
benfeder 12 wirkt zwischen der Einheit 10 und der Stange 11 so, dass die Stange
11 über die Feder 12 elastisch gegenüber der Einheit 10 gelagert ist.
Die Stange 11 weist einen zylindrischen Teil 13 auf, auf den ein Schleppring 14
geschoben ist. Ein Anschlag 15 an der Schraube 17 sorgt dafür, dass der Schlepp
ring 14 bei axialer Verschiebung der Stange 11 auf dem zylindrischen Teil 13 nur
bis zu einer gewissen Position gelangen kann. An einer im Bezug auf die Feder
kraft geeichten Skala 13a auf den zylindrischen Teil 13 kann dann an der Position
des Schleppringes 14 die Kraft der Feder 12 gemessen bzw. abgelesen werden, die
maximal auf den Haken 4 und damit auf das Band 2 ausgeübt wird.
Die Konditionierung des Bandes 2 erfolgt so, dass es zunächst beispielsweise zu
einer Schlaufe geformt und an den Enden verknotet wird und dann mit den Schlau
fenenden in die beiden Haken 3 und 4 eingehängt wird. Über die Einstellmittel 16
wird die Einheit 10 an eine Position bewegt, bei der die Haken einen Abstand a
zwischen den beiden Haken Positionen 5 und 6 zueinander aufweisen und bei der
das Band 2 nicht oder nur wenig gespannt ist. Im Anschluss daran wird die Einheit
10 mit Hilfe der Einstellmittel 16 auf der Grundplatte 19 festgesetzt.
Im Betrieb des Motors 7 entsteht über die dann routierende Scheibe 8 und die
Kurbel 9 eine periodische und im wesentlichen translatorische Verstellung des
Hakens 3 relativ zur Einheit 10. Durch Verdrehen der Spannschraube 17 kann die
Intensität und das Maximum der auf das Band 2 einwirkenden Kräfte eingestellt
werden. Wie schon erwähnt wurde, kann an der Skala 13a abgelesen werden, wie
groß die auf das Band 2 einwirkende Wechsellast ist, wobei natürlich auch die
Möglichkeit besteht, das Maximum der Kraft je nach Bedarf auf vorher beschriebe
ne Weise durch Verdrehen der Spannschraube 17 in der einen oder anderen Rich
tung im Sinne einer Feineinstellung zu verändern.
Durch die schwellende Belastung wird das Band 2 periodisch wechselbelastet und
gedehnt, wobei über die Wahl der Behandlungszeit und der Intensität der Last
wechsel Einfluss auf das Ergebnis der Konditionierung genommen werden
kann. Diese Zeit und Intensität werden fachmännisch und nach Erfahrungswerten
so gewählt, dass das Band 2 nach dem Konditionierungsvorgang maximal und
ohne Schädigung gedehnt ist, so dass davon ausgegangen werden kann, dass sich
nach der Implantation keine weitere Längenänderung mehr ergeben wird.
Im Übrigen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung durch entsprechende Positio
nierung der Einheit 10 relativ zum Motor 7 und Stellung der Spannschraube 17
relativ zur Einheit 10 so eingestellt werden, dass das zu dehnende Band 2 mit einer
Kraft periodisch gedehnt wird, die zwischen Null und einem ausgewählten Maxi
malwert liegt, wodurch sich eine besonders effiziente Konditionierung ergibt.
Claims (10)
1. Vorrichtung (1) zum Konditionieren eines zu implantierenden organischen
Bandes (2), insbesondere eines Bandes als Kreuzbandersatz, mit einem ersten und
einem zweiten Aufnahmeelement (3, 4) zur Aufnahme und zum Einspannen des
Bandes (2) an zwei beabstandeten Stellen (5, 6), wobei das erste Aufnahmee
lement (3) mit Mitteln (7, 8, 9) zum periodischen und im Bezug auf das Band (2)
translatorischen Verstellen des ersten Aufnahmeelementes (3) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (7,
8, 9) zum Verstellen des ersten Aufnahmeelementes (3) eine von einem Motor (7)
angetriebene Scheibe (8) umfassen, an die exentrisch und gelenkig eine Kurbel (9)
mit einem ihrer Enden 9a angeordnet ist, und dass das erste Aufnahmeelement (3)
am anderen Ende 9b der Kurbel (9) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Aufnahmeelemente (3, 4) als Haken ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Aufnahmeelement (4) an einer linear verschieblichen und feststell
baren Einheit (10) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit
(10) eine axial verschieblich gelagerte Stange (11) aufweist, die das zweite Auf
nahmeelement (4) trägt und mit einem an ihr fest geordneten elastischen Element
(12) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische
Element (12) eine Schraubenfeder ist, gegen deren Wirkung die Stange (11)
verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einheit (10) Mittel (13, 14, 15) zur Messung der maximalen über das
elastische Element (12) auf die Stangen (11) ausgeübte Kraft aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel
(13, 14, 15) zur Messung der Kraft einen auf einem zylindrischen Teil (13) der
Stange (11) aufgesetzten Schleppring (14) sowie einen Anschlag (15) für den
Schleppring (14) aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einheit (10) mit Einstellmitteln (16) zur Einstellung des Abstandes (a)
zwischen den beiden Aufnahmeelementen (3, 4) versehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einheit (10) Spannmittel (17, 18) zum Einstellen der axialen Position der
Stange (11) relativ zu ihr aufweist.
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