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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen
von auf den Oberflächen
einer Kammer und/oder wenigstens eines in der Kammer befindlichen
Objekts adsorbierten ersten Molekülen, insbesondere auf das Entfernen
von polaren Molekülen
aus einer Prozeß-
oder Schleusenkammer einer Schnellheizanlage.
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Bei
vielen innerhalb einer Prozeßkammer durchgeführten Verfahren,
wie beispielsweise CVD-Prozessen oder Wärmebehandlungen von Objekten,
vor allem in der Halbleiterindustrie und der Mikroelektronik, kann
beispielsweise Feuchtigkeit das Verfahren beeinträchtigen.
Feuchtigkeit neigt dazu, an den Kammerwänden, den Objekten, wie beispielsweise
Halbleitersubstraten oder anderen Elementen in der Kammer adsorbiert
zu werden. Beispiele für
Verfahren, die durch die Anwesenheit von Wasser beeinträchtigt werden,
sind die Herstellung von ultraflachen pn-Übergängen (ultra shallow junctions),
Metallisierungsprozesse und viele CVD-Prozesse. Wasser beeinträchtigt außerdem sogenannte COP's oder crystal originated
particles, sowie die Ausbildung sauerstofffreier Oberflächenschichten (magic
denuded zones).
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Die
an den Kammerwänden
oder den Substraten adsorbierten Wassermoleküle führen zu unerwünschten
chemischen Reaktionen, welche ein Behandlungsergebnis beeinträchtigen.
Vor allem bei der Wärmebehandlung
von Halbleitersubstraten wirkt sich Wasser innerhalb der Reaktionskammer negativ
auf die zu behandelnden Substrate bzw. die darauf aufgebrachten
Schichten aus. Beispielsweise besitzt Wasser in der Größenordnung
von weniger als 1 ppm bis mehreren 100 ppm in einer sauerstofffreien
Atmosphäre
während
einer thermischen Behandlung abhängig
von der Prozeßtemperatur
eine ätzende
Wirkung auf Silizium- oder GaAs-Wafer. Eine ursprünglich glatt
polierte Oberfläche
des Wafers wird dabei atomar aufgerauht. Es ist möglich, daß sich auf
dem Wafer Zonen eines diffusen Schleiers ausbilden. Auf der Substratoberfläche aufgebrachte
Strukturen können
hierdurch zerstört
oder zumindest beeinträchtigt
werden. Darüber
hinaus setzt sich das abgeätzte
Material des Halbleiterwafers möglicherweise
an einer anderen Stelle innerhalb der Prozeßkammer ab, wodurch die Kammer kontaminiert
wird.
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Die
Ursache für
Wasser innerhalb einer Prozeßkammer
ist vor allem die Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft. Bei jedem Öffnen der
Prozeßkammer, beispielsweise
zum Entnehmen und Einführen
des zu behandelnden Objekts oder bei Wartungsarbeiten, dringt Luft
in die Prozeßkammer
ein. In Reinräumen
liegt die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel zwischen 38 % und
42 %. Das in der Luft vorhandene Wasser setzt sich auf dem zu behandelnden
Objekt oder den Kammerinnenwänden
ab. Besonders verstärkt
tritt dieses Problem nach einer zuvor erfolgten naßchemischen
Behandlung des Objekts auf. In diesen Fällen wird Wasser in wesentlich
größeren Mengen
von der Substratoberfläche
adsorbiert. Aber auch besondere Beschichtungen eines Wafers mit verschiedenen
Materialien, wie sie in der Halbleitertechnik häufig vorkommen, können die
Adsorptionswirkung gegenüber
Wasser erhöhen.
Siliziumdioxid, welches häufig
als Beschichtungsmaterial eingesetzt ist, ist stark hydrophil und
besitzt eine große
Adsorptionswirkung gegenüber
Wasser. Insbesondere bei CVD-Prozessen kann die Prozeßkammer
durch pulverförmige
Abscheidungen verunreinigt werden. In diesen Fällen kann eine große Menge
an Wasser adsorbiert werden, da infolge der pulverförmigen Mikroteilchen
in der Kammer eine vergrößerte Oberfläche für die Adsorption
zur Verfügung
steht.
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Um
Wasser aus einer Prozeßkammer
zu entfernen, ist es bekannt, die Kammer über einen längeren Zeitraum mit einem inerten
Gas zu spülen.
Dabei sind Spülzeiten
von bis zu 12 Stunden keine Seltenheit, um den Wasseranteil innerhalb
der Prozeßkammer
auf ein akzeptables Maß zu
reduzieren, wie es beispielsweise von Andrew, Inman, Haider, Gillespie & Brookshire in „Increasing
equipment uptime through in situ moisture monitoring", Solid State Technology,
August 1998, beschrieben wird. Bei Systemen, bei denen das Sub strat über eine
Schleuse in die Kammer eingeführt
wird, sogenannte Loadlock-Systeme, muß nicht die gesamte Kammer,
sondern lediglich die kleinere Schleusenkammer, in der sich der
Wafer vor dem Beladen befindet, gespült werden. Die Spülzeit verringert
sich dabei zwar auf 4 Stunden, ist aber noch immer außerordentlich
hoch, wodurch die Behandlung von Halbleiterwafern unwirtschaftlich
wird.
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Aus
der
US 4,723,363 ist
ferner ein Verfahren zum Entfernen von Wasser aus einer Prozeßkammer
für Halbleiterwafer
bekannt. Bei diesem Verfahren wird die Prozeßkammer zunächst mit einem inerten Gas
gespült,
und anschließend
wird ein organisches Halogensilan in die Prozeßkammer eingeleitet, das das
Wasser hydrolisiert, um die Kammer zu trocknen.
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Ausgehend
von diesem bekannten Verfahren liegt der vorliegenden Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum schnellen und effizienten
Entfernen von polaren Molekülen,
wie z. B. von Wassermolekülen,
aber auch von unpolaren Molekülen,
wie z. B. Sauerstoffmolekülen,
aus einer Kammer vorzusehen, ohne dabei Nebenprodukte zu erzeugen.
Dabei bezieht sich die vorliegende Erfindung insbesondere auf das
Entfernen von Wassermolekülen
aus einer Prozeß-
und/oder Schleusenkammer einer Schnellheizanlage.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch Einleiten von zweiten polaren Molekülen aus
Stickstoff und Wasserstoff, insbesondere NH3 Molekülen, in
die Kammer gelöst,
die auf die ersten Moleküle eine
desorbierende Wirkung ausüben.
Das Einleiten der zweiten polaren Moleküle beschleunigt die Desorption
der unerwünschten
ersten Moleküle.
Nach dem Lösen
der ersten Moleküle
nehmen die zweiten polaren Moleküle
vorzugsweise die Stelle der ersten Moleküle ein, so daß eine erneute
Adsorption verhindert wird. Dadurch lassen sich schneller vorgegebene
Grenzwerte für
die Konzentration der ersten Moleküle innerhalb der Kammer erreichen,
wodurch sich die Durchsatzraten der Anlage und somit ihre Wirtschaftlichkeit
erhöhen
lassen. Gleichzeitig lassen sich geringere Werte der Konzentration
der ersten Moleküle
innerhalb der Kammer erreichen, was zu besseren Prozeßergebnissen
führt.
Vorzugsweise sind die ersten Moleküle Wasser- und/oder Sauerstoffmoleküle, welche
auf Halbleiterwafer eine ätzende
Wirkung haben können.
Durch Entfernen dieser Moleküle
kann daher eine Beschädigung
der Wafer oder der darauf angebrachten Strukturen verhindert werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird vor, während
und/oder nach dem Einleiten der zweiten polaren Moleküle ein Spülgas, ins besondere
ein inertes Gas oder N2, durch die Kammer
geleitet, um die desorbierten ersten Moleküle zuverlässig aus der Kammer auszubringen.
Dabei wird bei einer Ausführungsform
der Erfindung vorzugsweise zunächst
Spülgas
und anschließend
eine Mischung aus Spülgas
und den zweiten polaren Molekülen
durch die Kammer geleitet, um zunächst eine Vorspülung zu
erreichen. Erst nach der Vorspülung werden
die zweiten polaren Moleküle
durch die Kammer geleitet, um eine weitere Desorption der ersten Moleküle zu bewirken.
Durch diesen zweistufigen Schritt kann die Menge der verwendeten
zweiten polaren Moleküle
verringert werden. Um beispielsweise Wasser bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von ca. 40 % und Raumtemperatur mittels NH3 auszubringen, erweist sich ein Mischungsverhältnis von
9:1 zwischen dem Spülgas
und dem polaren NH3 als vorteilhaft.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
werden zunächst
das Spülgas
und anschließend
die zweiten polaren Moleküle
durch die Kammer geleitet, um wiederum einen zweistufigen Vorgang
zu erreichen. Dadurch, daß in
dem zweiten Schritt nur polare Moleküle durch die Kammer geleitet
werden, wird die Desorptionswirkung stark erhöht. Nach dem zweiten Schritt
kann vorteilhafterweise wieder ein Spülgas durch die Kammer geleitet
werden.
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Um
die Desorption der ersten Moleküle
zu unterstützen,
wird vorzugsweise die Temperatur innerhalb der Kammer gesteuert.
Dabei werden vorzugsweise die Wände
der Kammer und/oder ein in der Kammer befindliches Objekt, wie beispielsweise ein
Halbleiterwafer, erhitzt. Für
eine gute Desorptionswirkung wird das Objekt vorzugsweise auf einen Temperaturbereich
zwischen 400 °C
und 800 °C
erhitzt.
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Die
Desorption kann vorteilhafterweise auch dadurch gefördert werden,
daß die
zweiten polaren Moleküle
und/oder das Spülgas
vor dem Einleiten in die Kammer erhitzt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bestehen die zweiten polaren Moleküle aus Stickstoff und Wasserstoff
und bilden insbesondere NH3-Moleküle.
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Bei
der Wahl des Austausch-Adsorbats ist darauf zu achten, daß die zweiten
polaren Moleküle den
gewünschten
Schnellheizprozeß unterstützen und
keinesfalls stören.
So wird beispielsweise eine unerwünschte oxidierende Wirkung
von Wasser vermieden, indem man NH3 als
zweites polares Molekül wählt und
somit eine häufig
erwünschte
Nitridation oder eine reduktive Wirkung auf das zu prozessierende
Objekt herbeiführt.
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Vorteilhafterweise
wird der Druck in der Kammer auf einen Überdruck oder einen Unterdruck
gesteuert. Auch kann ein sequentielles Desorbieren in mehreren Spülstufen
von Vorteil sein, wobei in jeder Stufe andere polare Moleküle oder
Molekülgemische verwendet
werden.
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Die
vorliegende ist besonders für
das Entfernen von Wasser- und Sauerstoffmolekülen aus der Prozeß- und/oder
Schleusenkammer einer Schnellheizanlage zur thermischen Behandlung
von Halbleiterwafern geeignet.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum thermischen Behandeln
eines Substrats;
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2a den Wassergehalt in einer Gasströmung beim
Verlassen einer Prozeßkammer
in Abhängigkeit
von der Zeit;
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2b ein Diagramm eines Gas-Strömungsverlaufs,
sowie eines Temperaturverlaufs innerhalb einer Prozeßkammer
in Abhängigkeit
von der Zeit;
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3a, 3b ähnliche
Diagramme wie in den 2a und 2b mit unterschiedlichen Gasströmungen und
Temperaturverläufen;
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4 ein
Diagramm, welches die Auswirkungen mehrmaliger Wiederholungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
auf die Feuchtigkeit in einer Prozeßkammer zeigt.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Schnellheizanlage
1 zum
thermischen Behandeln von Substraten
2, wie sie beispielsweise
aus der auf dieselbe Anmelderin zurückgehenden, nicht vorveröffentlichten
DE 199 23 400.0 bekannt
ist. Die Vorrichtung
1 weist ein Gehäuse
3 auf, welches
im Inneren eine verspiegelte Kammer
4 umfassen kann. Innerhalb
des Gehäuses
3 ist
eine Prozeßkammer
6, die
vorzugsweise aus Quarz besteht, vorgesehen. Innerhalb der Prozeßkammer
6 ist
eine Auflage zur Aufnahme und zum Halten eines Halbleiterwafers
2 vorgesehen.
Die Prozeßkammer
6 besitzt
an einem Ende eine Gaseinlaßleitung
8,
die mit wenigstens zwei unterschiedlichen Gasquellen
10 und
11 in
Verbindung steht. Ein der Gasleitung
8 gegenüberliegendes
Ende der Prozeßkammer
6 ist
durch eine Kammertür
14 verschlossen.
Im Bereich der Kammertür
14 kann
an der Außenseite
des Gehäuses
3 eine
Schleusenkammer
16 vorgesehen sein, über die in bekannter Art und
Weise Halbleiterwafer
2 in die Prozeßkammer
6 eingebracht
und aus ihr entnommen werden.
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Die
Prozeßkammer 6 ist
von einer oberen und einer unteren Wand des Gehäuses 3 beabstandet,
und in den dazwischen gebildeten Räumen sind Lampenbänke 18, 19 angeordnet,
um in bekannter Art und Weise den Halbleiterwafer 2 thermisch
zu behandeln. Dabei können
die Lampenbänke 18, 19 sowohl
Wolfram-Halogen-Lampen 7 als auch UV-Lampen 9 aufweisen
oder jeweils nur eine Lampensorte.
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Während des Öffnens der
Schleusenkammer 16 tritt Luft mit einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt
in die Schleusenkammer 16 ein, welche beim Öffnen der
Kammertür 14 zumindest
teilweise in die Prozeßkammer 6 gelangt.
Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kann auf den Innenwänden der
Prozeßkammer 6,
den in der Kammer 6 befindlichen Halteelementen und auf
dem Halbleiterwafer 2 adsorbieren. Es ist jedoch wichtig,
die Feuchtigkeit in der Kam mer auf ein Minimum zu reduzieren, da
die Feuchtigkeit bei einer thermischen Behandlung des Halbleiterwafers 2 diesen
beschädigen
kann. So fordern internationale Entwicklungsrichtlinien, wie die
Sematech Roadmap oder die International Roadmap For Semiconductors
(ITRS) im Zuge der 0,13 μm-Technologie einen
Gesamtgehalt an Oxidanten, d. h. O2 und
H2O von weniger als 1 ppm innerhalb der
Kammer.
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Um
den Feuchtigkeitsgehalt derart zu reduzieren, wird über die
Leitung 8 von der Gasquelle 10 her ein Spülgas, wie
beispielsweise ein inertes Gas oder N2,
in die Prozeßkammer 6 eingeleitet
und an einer geeigneten, nicht gezeigten Stelle ausgeleitet. Das
Spülgas
nimmt einen Teil der Feuchtigkeit auf und transportiert ihn aus
der Prozeßkammer 6 hinaus.
Um eine Desorption von adsorbierten O2-
und H2O-Molekülen zu erreichen, wird zusätzlich ein
polare Moleküle
enthaltendes Gas, wie beispielsweise NH3,
aus der Gasquelle 11 in die Leitung 8 und die Prozeßkammer 6 eingeleitet.
Die polaren Moleküle besitzen
eine desorbierende Wirkung auf Wasser und Sauerstoff und ermöglichen
somit eine bessere Entfernung des Wassers und des Sauerstoffs aus
der Kammer 6. Dabei kann das Gas aus polaren Molekülen in den
Spülgasstrom
eingeleitet werden, oder der Spülgasstrom
kann unterbrochen und nur polares Gas in die Kammer 6 eingeleitet
werden, um eine gute Desorptionswirkung vorzusehen. Anschließend kann
wiederum ein Spülgas
in die Kammer 6 eingeleitet werden, oder ein Prozeßgas, welches
bestimmte Reaktionen während
der thermischen Behandlung des Halbleiterwafers 2 fördert. Diese
Schritte lassen sich beliebig oft wiederholen, wobei in jedem Schritt andere
Gase verwendet werden können.
Die desorbierende Wirkung kann auch durch ein Gasgemisch aus verschiedenen
polaren Molekülen
erzielt werden, deren Konzentration den Prozeßbedingungen, wie z. B. Temperatur
und Druck, angepaßt
werden kann. Ferner können
die desorbierend wirkenden polaren Moleküle auch erst in der Reaktionskammer
erzeugt werden. Beispielsweise läßt sich
mittels UV-Strahlung bei einer Sauerstoff enthaltenden Prozeßgasatmosphäre Ozon
erzeugen.
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Als
polare Gase, welche auf Wasser eine desorbierende Wirkung ausüben, eignen
sich Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen wie Ammoniak NH3 oder Hydrazin N2H4.
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Gemäß der Adsorptionstheorie
(Adsorptions-Isotherme von Langmuir) ist eine Erhöhung des Partialdrucks
der verwendeten Gase vorteilhaft. Insbesondere ist ein Überdruck
des polaren Gases von Vorteil.
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Für gewisse
Schnellheizprozesse erlaubt die Verwendung von NH3 vorteilhaft
die Reduktion der Prozeßtemperatur
und damit die thermische Belastung des Substrats, da NH3 auf
verschiedene Arten dissoziiert und reaktiven Wasserstoff abspaltet.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
ist es nicht notwendig, die Prozeßkammer stufenweise oder kontinuierlich
mit einem polaren Gas zu spülen. Bei
bestimmten Anwendungen ist ein periodischer Spülvorgang zum Entfernen des
Wassers vorteilhaft, bei dem sich ein Spül- oder Prozeßgas und
ein polares Gas im Gasstrom nach vorgegebener Modulation abwechseln.
Um die Desorption von Wasser zu fördern, kann die Temperatur
der Prozeßkammer 6 und/oder
des Wafers 2 während
der einzelnen Spülvorgänge variiert
werden.
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2 zeigt
die Ergebnisse eines Tests, der den Einfluß eines polaren Gases auf die
Feuchtigkeitskonzentration innerhalb einer Prozeßkammer einer Schnellheizanlage
zeigt. Der Test wurde auf einer Schnellheizanlage vom Typ AST 2800E
der STEAG RTP Systems GmbH durchgeführt. Ein oberes Diagramm zeigt
den Gehalt von Wassermolekülen
in einer aus einer Prozeßkammer
austretenden Gasströmung
in ppm, d. h. in Teilchen pro Million. In dem in 2b gezeigten
Diagramm zeigt eine erste Kurve 21 einen Argonfluß durch
die Prozeßkammer
der Schnellheizanlage; eine zweite Kurve 22 einen Ammoniak-(NH3)-Fluß durch
die Prozeßkammer
und eine dritte Kurve 23 die Temperatur eines in der Kammer
befindlichen Halbleiterwafers, wie sie durch ein Pyrometer in bekannter
Art und Weise gemessen wurde.
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Wie
man aus den beiden Diagrammen erkennen kann, sinkt in den ersten
60 Sekunden nach Beginn einer Argonströmung von ca. 10 slm der Wassergehalt
in dem aus der Prozeßkammer
austretenden Gasstrom kontinuierlich auf 4 ppm ab. Dies kommt daher,
daß die
Argonströmung
Wassermoleküle
aus der Kammer mit nach außen
reißt
und der Wassergehalt in der Kammer mit der Zeit absinkt.
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Ungefähr 55 Sekunden
nach dem Einsetzen der Argonströmung
wird eine zusätzliche
Strömung von
1 slm Ammoniak in die Kammer eingeleitet, wie in 2b zu
sehen ist. Kurz danach steigt der Wasseranteil in dem aus der Kammer
austretenden Gasstrom auf 8 ppm an, was darauf zurückzuführen ist, daß die Ammoniakmoleküle eine
desorbierende Wirkung auf die Wassermoleküle ausüben. Darüber hinaus nehmen die Ammoniakmoleküle die Plätze der Wassermoleküle auf den
verschiedenen Oberflächen,
wie den Kammerwänden
und/oder der Waferoberfläche,
ein, wodurch eine erneute Adsorption der Wassermoleküle verhindert
wird. Infolge der statistischen Verteilung thermischer Energie auf
die einzelnen Moleküle
bekommt ein gewisser Bruchteil der Wassermoleküle stets genügend Energie,
um die Adsorptionsenergie zu überwinden
und sich von der Oberfläche
zu lösen
und dabei Adsorptionsplätze
frei werden zu lassen. Diese frei gewordenen Plätze werden durch die Ammoniakmoleküle besetzt.
Die desorbierten Wassermoleküle
werden von dem Gasstrom aus Argon und Ammoniak erfaßt und aus
der Kammer ausgeleitet, wodurch der Wasseranteil im Gasstrom ansteigt,
wie in 2a zu sehen ist.
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Nach
dem anfänglichen
Anstieg des Wassergehalts auf ungefähr 8 ppm beginnt der Wassergehalt
bei ca. 70 Sekunden wieder abzufallen. Ein erneuter Anstieg des
Wassergehalts wird durch eine Erwärmung des Wafers auf eine erhöhte Temperatur erreicht.
Wie in der Kurve 23 in 2b zu
erkennen ist, wird die Wafertemperatur auf ungefähr 750 °C erwärmt. Diese Erwärmung fördert die
Desorption von Wasser, was sich in einem erneuten Anstieg des Wassergehalts
in dem aus der Prozeßkammer
austretenden Gasstrom, wie in 2a gezeigt,
ergibt. Die Temperatur des Wafers wurde mit einem Pyrometer gemessen.
Da ein schwach dotierter Siliziumwafer unterhalb von 450 °C im infraroten
Wellenlängenbereich
semitransparent ist und eine nicht meßbare schwache thermische Strahlung
emittiert, setzt die Temperaturkurve erst ab dieser Grenztemperatur ein.
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Der
Wafer wird vorzugsweise auf eine Temperatur von 750 °C geheizt
und zehn Sekunden lang auf dieser Temperatur gehalten, wie in 2b zu erkennen ist. Vorzugsweise liegt
die Wafertemperatur in einem Bereich zwischen 400 °C und 800 °C. Zehn Sekunden
genügen,
um ein erneutes Maximum des Wasseranteils im Spülgas zu erreichen. Alternativ zum
Heizen des Wafers kann auch das Argon- und/oder Ammoniakgas erhitzt
werden, um die Desorption von Wasser zu fördern.
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Nach
dem Abschalten der Heizlampen und dem Abkühlen des Wafers sinkt auch
der Gehalt des Wassers im Gasstrom auf einen Bereich unter 3 ppm ab.
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3 zeigt
die Ergebnisse eines weiteren Tests mit dem im wesentlichen selben
Testaufbau, wie dem zuvor beschriebenen. Wie zuvor wird die Kammer
zunächst
für ca.
50 Sekunden mit einer Argonströmung
mit ca. 10 slm (Kurve 31) vorgespült. Der Wasseranteil des aus
der Prozeßkammer
austretenden Gassstroms nimmt wiederum kontinuierlich ab. Im Anschluß daran
wird die Argonströmung
durch eine reine NH3-Strömung von 10 slm (Kurve 32)
ersetzt. Sofort nach dem Einsetzen der NN3-Strömung steigt
der Wassergehalt in dem aus der Prozeßkammer austretenden Gasstrom
auf 10 ppm an. Bei dem vorhergehenden Test stieg der Wasseranteil
nur auf 8 ppm an. Darüber
hinaus ist die Spitze des Maximums bei diesem Test viel stärker ausgeprägt. Dies weist
auf eine effizientere Wasserdesorption bei einer reinen NH3-Strömung im
Gegensatz zu einer Argon-Ammoniak-Strömung hin. Da der Wassersensor außerhalb
der Reaktionskammer am Gasflußsystem ange schlossen
war, erfolgten die Spitzen in den Kurven für den H2O-Gehalt
zum Teil mit 10–20
Sekunden Verspätung.
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Wie
bei dem vorhergehenden Test gemäß 2 wird
ein in der Kammer befindlicher Halbleiterwafer zur Unterstützung der
Wasserdesorption aufgeheizt (Kurve 33). Auch in diesem
Fall wird ein lokales Maximum der den Wassergehalt im Gasstrom anzeigenden
Kurve infolge der Erwärmung
des Wafers erzeugt. Mit Ende des Heizschrittes wird von der NH3-Strömung
wieder auf Ar umgeschaltet (Kurve 34).
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Die
Diagramme gemäß den 2 und 3 zeigen
deutlich eine verbesserte Entfernung von Wasser aus einer Prozeßkammer
durch das Einleiten eines polaren Gases, wie beispielsweise Ammoniak, in
die Prozeßkammer.
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Ferner
ist deutlich gezeigt, daß eine
Temperaturerhöhung
ebenfalls das Entfernen von Wasser aus einer Prozeßkammer
fördert.
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Je
nach Prozeßbedingungen
kann es vorteilhaft sein, die Kammer mit einem Gemisch mehrerer polarer
Gase anstatt mit einem einzelnen polaren Gas zu spülen.
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4 zeigt
die Auswirkungen mehrmaliger Wiederholung des oben genannten Verfahrens
auf den Feuchtigkeitsgehalt in der Prozeßkammer. In dem Diagramm gemäß 4 ist
der Wassergehalt in einer aus der Prozeßkammer austretenden Gasströmung in
Abhängigkeit
von der Zeit gezeigt. Es wurde eine Gasströmung und Temperatursteuerung
gemäß 3b zum Reduzieren der Feuchtigkeitskonzentration
in der Kammer eingesetzt.
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Die
Kurve 41 zeigt den Verlauf des Wassergehalts in der aus
der Prozeßkammer
austretenden Gasströmung
bei einem ersten Wafer, und die Kurve 42 zeigt den Verlauf
des Wassergehalts in dem austretenden Gasstrom bei der Behandlung
des zehnten Wafers.
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Der
Zeitpunkt t1 markiert den Zeitpunkt, zu dem
die Ammoniakströmung
während
der Behandlung einsetzt.
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Während des
Be- und Entladens der Wafer wurde eine Argonströmung von 15 slm durch die Kammer
hindurch aufrechterhalten, um ein Eindringen von Raumluft in die
Prozeßkammer
zu unterdrücken.
Die Behandlungsvorgänge
wurden für
zehn Wafer aufeinanderfolgend durchgeführt. Im Vergleich der Kurven 41 und 42 ist
deutlich zu erkennen, daß die
Kurve 42 nach dem Einleiten der Ammoniakströmung zum
Zeitpunkt t1 ein viel geringeres lokales
Maximum aufweist, wie die Kurve 41. Daraus ist zu schließen, daß die wiederholte
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine erhebliche Reduktion des Feuchtigkeitsgehalts in der Kammer
zur Folge hat.
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Obwohl
die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben
wurde, ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei anderen Vorrichtungen anwendbar. Insbesondere ist das beschriebene
Verfahren bei Anlagen von Vorteil, die über ein Schleusensystem verfügen, zum
Beispiel, wenn die Prozeßkammer
selbst und andere Komponenten der Anlage evakuiert sind. In diesen
Fällen kann
die beschriebene Entfernung von adsorbiertem Wasser ohne oder mit
dem optionalen Heizschritt in der Schleuse durchgeführt werden,
bevor der Wafer in eine Prozeßkammer
eingebracht wird. Aufgrund des typischerweise relativ geringen Volumens
einer Schleusenkammer kann eine rasche Desorption von Wasser erreicht
werden. Natürlich
kann auch in diesen Fällen
ein in die Schleusenkammer eingeleitetes Gas erwärmt werden, um die Desorption
von Wasser zu fördern
und somit eine raschere Verringerung der Feuchtigkeitskonzentration
innerhalb der Schleusenkammer zu erreichen.